Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
Vineyards veranstaltet wurde, war eine alljährliche Wohltätigkeitsveranstaltung von Winzern aus der Umgebung und Weingroßhändlern aus aller Welt. In wenigen Tagen würden die Vorbereitungen bei Spaulding in die hektische Phase eintreten, und Annie als die Hauptorganisatorin würde noch unausstehlicher als üblich sein.
    „Willst du damit sagen, ich soll mit ihm zum Ball gehen?“ fragte Courtney mit noch röterem Kopf.
    „Das ist doch das, was du möchtest.“
    „N. . . natürlich n. . . nicht“, stotterte sie verlegen. „Wie kommst du auf die Idee, dass ...“ Dann ließ sie sich in den Sessel fallen und seufzte. „Ja, Tante Rachel“, gab sie schließlich zu, weil sie einfach nicht lügen konnte. „Ich würde gerne mit Ryan zum Ball gehen, bloß weiß er ja nicht mal, dass ich überhaupt lebe.“
    „Natürlich weiß er das. Er ist nur in den letzten Tagen sehr beschäftigt gewesen ... und damit auch ein wenig vergesslich. Warum gehst du nicht einfach raus und fragst ihn, ob er schon eine Begleiterin hat. Wenn er ...“
    „Du meinst ... ich soll ihn fragen?“ Courtney sah ihre Tante entsetzt an, dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Auf gar keinen Fall, Tante Rachel.“
    „Nun komm schon.“ Rachel tippte Courtneys Fuß mit der Spitze ihres Stiefels an. „Wo ist dein Kampfgeist abgeblieben?“
    Courtney warf Ryan einen weiteren, kurzen Blick zu. „Der löst sich in Luft auf, wenn ich Ryan sehe.“
    Rachel erkannte, dass das Gespräch ihres Assistenten mit dem Kellermeister fast beendet war, stieß sich vom Schreibtisch ab und ergriff die Hand ihrer Nichte. „Komm mit.“
    „Warum?“ fragte Courtney und umklammerte ihre Bücher, damit sie nicht zu Boden fielen. „Was hast du vor?“
    „Ich muss Ryan etwas fragen, und du kannst die Gelegenheit nutzen, ihn wegen des Balls zu fragen.“ Lachend zog sie noch einmal an Courtneys Arm und schleppte sie hinter sich aus dem Büro.
    Als sich die beiden Frauen näherten, sah Ryan auf und grinste. „Hi, Courtney“, sagte er. „Machst du heute blau?“
    Zu Rachels Überraschung verlor Courtney völlig die Fassung. Mit hochrotem Gesicht murmelte sie ein flüchtiges „Hallo“, sagte irgendetwas von einem Bus, den sie nicht verpassen dürfe, und dann eilte sie davon.
    Ryans freundliches Lächeln verschwand. „Was habe ich denn jetzt gemacht?“
    „Nichts“, erwiderte Rachel rasch. „Courtney hat im Moment viel um die Ohren, das ist alles.“ Sie drückte kurz aufmunternd Ryans Arm, bevor sie ihrer Nichte nachlief.
    Als sie den Hof erreichte, hatte Courtney bereits die halbe Strecke der Zufahrtsstraße zurückgelegt und war auf dem Weg zu der Stelle, wo jeden Morgen ihr Schulbus anhielt. In Höhe des Telefonmastes drehte sie sich um und hob hilflos die Schultern, so als wolle sie sich entschuldigen.
    Rachel nickte verständnisvoll, sie wusste genau, wie sich Courtney fühlte. Der Herbstball fand erst in drei Wochen statt, bis dahin würde es noch genug Gelegenheiten geben, um Courtney und Ryan wenigstens für diesen einen magischen Abend zusammenzubringen.
    Als der gelbe Schulbus anhielt, winkte Courtney ihr zu. Rachel winkte ebenfalls und fragte sich, wie ein so warmherziges, wunderbares Mädchen die Tochter eines Menschen wie Annie sein konnte. Gott sei Dank musste sie nichts davon wissen, dass ihre Mutter hinter dem ganzen Schlamassel mit Gregory steckte. Um Courtneys willen hatten sie sich darauf geeinigt, diese Tatsache für sich zu behalten und niemals zur Sprache zu bringen.
    Während sie in Gedanken bereits wieder bei den Mischungen war, die sie und Vince getestet hatten, drehte sie sich um und ging zurück ins Labor.
    Als Rachel am Abend ihr Haus betrat, blinkte das rote Licht an ihrem Anrufbeantworter. Reflexartig drückte sie auf die Wiedergabetaste und ging durchs Zimmer, um die Fenster zu öffnen und das Licht anzuschalten.
    Sie blieb stehen, als sie eine fremde und etwas zaghafte Stimme vom Band hörte: „Rachel, hier ist Sal Dassante ... dein Großvater.“
    Sie kehrte langsam zurück zum Telefon und starrte auf den Anrufbeantworter. „Ich bin sicher, dass du sehr viele Fragen an mich hast“, fuhr Sal fort. „Und ich möchte sie dir gerne alle beantworten. Jederzeit.“ Wieder eine Pause. „Komm und triff dich mit mir.“ Sal räusperte sich. „Meine Nummer hier auf der Farm ist 555-6214. Ich ... ich warte auf deinen Anruf.“ Dann legte er abrupt auf. Er fühlte sich offensichtlich unwohl, auf einen Anrufbeantworter zu

Weitere Kostenlose Bücher