Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals
Zeit.“
„Du musst trotzdem was essen.“
„Das mache ich üblicherweise alleine, in der Gesellschaft meines Computers.“
„Dann sag mir, was ich tun kann, um Wiedergutmachung zu leisten.“
Das fand sie recht nett. Sie war es nicht gewöhnt, dass Männer etwas für sie tun wollten. Bei Preston war es genau umgekehrt gewesen. „Mal überlegen“, sagte sie und tat so, als denke sie angestrengt nach. „Kannst du mir meinen Verlobten zurückbringen?“
Diesmal hatte sein Gesichtsausdruck einen leicht herablassenden Zug. „Nein, und selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht machen.“
Rachel blieb abrupt stehen. „Hast du etwas gegen Preston Farley?“
„Du meinst, abgesehen von der Tatsache, dass er ein Mistkerl ist?“
Sie musste lachen. „Du klingst so, als würdest du ihn kennen.“
„In gewisser Weise, ja.“
Sie war an ihrem Exverlobten nicht interessiert genug, um Gregory zu fragen, wie er zu dem Schluss gekommen war, dass Preston ein Mistkerl war. „Keine Sorge, ich würde ihn nicht mal haben wollen, wenn er auf Händen und Füßen zurückgekrochen käme.“
„Gut.“
Sie sah auf ihre Uhr. „Ich muss zurück in die Keller, sonst schickt Sam ein Suchteam los. Leb wohl, Gregory.“ Sie wollte anfügen: Es war gut, dich zu sehen , aber sie entschied sich dagegen.
„Leb wohl, Rachel.“ In seiner Stimme schwang Bedauern mit, und seine Augen hatten einen wehmütigen Ausdruck.
Rachel ignorierte beides und ging fort. Die positiven Signale, die ihr Gehirn aussandte, gefielen ihr nicht. Nach der herben Enttäuschung mit Preston konnte sie eine neue romantische Beziehung beim besten Willen nicht gebrauchen.
Während sie wegging, lauschte sie auf das Geräusch sich entfernender Schritte, auf das Schlagen der Wagentür, auf irgendetwas, das andeutete, dass er sie verließ. Sie hörte nichts in dieser Art, und als sie sich schließlich umdrehte, stand er noch immer da, wo sie ihn hatte stehen lassen. Die Hände in den Taschen vergraben, sah er sie mit Bedauern an. Als hätte er darauf gewartet, dass sie sich umdreht, winkte er und machte sich erst dann auf den Weg zu seinem Wagen.
Es war besser so. Sie hatten sich endlich ausgesprochen, und jetzt konnte wieder jeder sein eigenes Leben weiterleben.
„Warte!“ Dieses eine Wort war über ihre Lippen, bevor sie etwas dagegen machen konnte.
Er drehte sich um.
Sie sah ihn an und fragte sich, ob sie den Verstand verloren hatte. „Kannst du mir helfen, meine Mutter zu finden?“
Sie saßen an einem Picknicktisch, unterhielten sich und tranken Orangenlimonade, während um sie herum das hektische Treiben abebbte, da es auf die Mittagspause zuging. Es fiel ihm nicht leicht, Rachel nicht anzustarren. Ihr Gesicht war so lebendig und ausdrucksvoll, dass Gregory davon gefesselt war. Ihr Haar, das früher einen Allerweltsbraunton hatte, war zu einem satten Kastanienton gedunkelt, dazwischen flammten kupferfarbene Strähnen auf, wenn die Sonne auf sie schien.
Ihren Körper zu ignorieren, fiel ihm sogar noch schwerer. Als sie ihn zu diesem ruhigen, schattigen Plätzchen geführt hatte, war er hinter ihr gegangen. Ihre schlanke Taille und ihre wohlgeformten Hüften hatten ausgereicht, um ihn den Grund für seine Anwesenheit vergessen zu lassen.
„So viele Leute haben schon versucht, Alyssa zu finden“, sagte sie und ahnte offenbar nichts davon, in welche lüsterne Richtung seine Gedanken abschweiften. „Wahrscheinlich ist es ein sinnloses Unterfangen.“
Er schüttelte den Kopf, um wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren. „Vielleicht nicht“, sagte er, während sein Blick auf ihrem Hals ruhte, als sie den Kopf zurücklegte, um einen Schluck Limo zu trinken. „Ich habe schon ein paar Ideen, vor allem jetzt, nachdem ich ihr Foto gesehen habe.“
„Was für Ideen sind das?“
„Die Ähnlichkeit zwischen dir und deiner Mutter ist verblüffend, aber das hat man dir ja bestimmt schon gesagt. Diese Ähnlichkeit könnte sich als nützlich erweisen.“
„Und wie?“
Er berichtete ihr davon, dass Jonsey Malone nicht mit ihm hatte reden wollen, und von der Tatsache, dass sein Onkel Jahre zuvor davon überzeugt gewesen war, dass der Nachtclub-Besitzer ihn angelogen hatte.
Ihr Gesicht nahm einen hoffnungsvollen Ausdruck an. „Glaubst du, dass er weiß, wo Alyssa ist?“
„Könnte sein. Allerdings hatte ich erwartet, dass er sich bei mir meldet, nachdem er dein Foto in den Zeitungen gesehen hat.“
„Vielleicht hat er keine Zeitung
Weitere Kostenlose Bücher