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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Weise mit Pomade nach hinten gekämmt war. Seine Augen waren nussbraun und betrachteten sie in diesem Moment mit einer solchen Intensität, dass sie sich noch unbehaglicher fühlte.
    „Guten Tag.“ Sie wusste nicht, wie sie ihn nennen sollte. „Mr. Dassante“ wäre wahrscheinlich eine Beleidigung, „Sal“ zu vertraut gewesen, und „Großvater“ stand gar nicht zur Debatte. „Wenn es nichts ausmacht“, fügte sie dann hinzu, weil sie das Gefühl hatte, rechtzeitig ihre Grenzen aufzeigen zu müssen, „ist mir Rachel lieber.“
    Er stand auf und kam auf sie zu. „Dann soll es Rachel sein. Ich habe den Namen Lillie ohnehin nie gemocht. Deine Mutter hat diesen Namen nur ausgewählt, um mich zu ärgern.“ Er sah sie forsch an und studierte aufmerksam ihr Gesicht. „Du weißt bestimmt, dass du deiner Mutter aufs Haar gleichst.“
    „Das habe ich bereits gehört.“
    Er verzog seinen Mund zu einem humorlosen Lächeln. „Das ist schon in Ordnung, ich werde es dir nicht vorhalten.“
    Er nahm sie am Ellbogen und führte sie zu einem der Sofas. Auf dem niedrigen Ebenholztisch standen eine Kanne und zwei passende Tassen. „Lass uns einen Kaffee trinken.“ Er sagte es mit dem Tonfall eines Mannes, der es gewohnt war, dass seine Wünsche ausgeführt wurden. „Maria macht ihn gerne aromatisch und stark.“
    „Danke“, sagte Rachel und war froh, dass sie irgendetwas in ihren Händen halten konnte. Sie nahmen Platz, Rachel auf dem Sofa, Sal ihr gegenüber in seinem Sessel. „Weißt du“, sagte er, während er den Kaffee einschenkte, „mein Sohn Nico meinte, du solltest einen Bluttest machen, damit wir sicher sein können, dass du diejenige bist, die du angeblich bist.“
    „Ich bin nicht diejenige, die den ersten Schritt unternommen hat“, erinnerte sie ihn.
    „Ich weiß das, aber Nico ist nicht besonders helle.“ Er stellte die Kanne ab. „Darum habe ich es ihm erklärt. Ich habe ihm gesagt: ,Nico, sei nicht so dämlich. Ich brauche keinen Test, der mir sagt, dass dieses Mädchen mein eigen Fleisch und Blut ist.’“ Er tippte mit dem Zeigefinger auf seine linke Brusthälfte. „Das sagt mir alles, was ich wissen muss.“
    Sie lächelte. „Und was hat Nico dazu gesagt?“
    „Wen kümmert es, was Nico sagt? Als ich dein Foto in der Zeitung gesehen habe, wusste ich, dass du meine Enkelin bin. Das ist das Einzige, was zählt.“ Er gab ihr die Tasse. „Milch und Zucker?“
    „Nein, danke, einfach nur schwarz.“
    Ihre Antwort schien ihm zu gefallen. „Ah, siehst du? Du bist schon jetzt eine Dassante. Wir trinken ihn alle schwarz, außer Erica, die tonnenweise Süßstoff reinkippt.“ Er nahm einen Schluck und schlürfte laut. „Manchmal frage ich mich, ob das Mädchen wirklich eine Italienerin ist oder ob sie das nur gesagt hat, damit sie Nico heiraten konnte.“
    „Erica ist deine Schwiegertochter?“
    Sal nickte. „Und deine Tante. Du wirst sie mögen. Sie macht mich mit ihrem Kirchenkram verrückt, aber sie ist in Ordnung. Und Nico ist dein Onkel.“ Er betrachtete sie weiterhin eindringlich. „Der jüngere Bruder deines Vaters.“
    Rachel trank einen Schluck Kaffee, der tatsächlich sehr gut schmeckte. „Werde ich Nico und Erica heute auch kennen lernen?“
    „Später. Ich dachte mir, dass wir beide uns erst einmal näher kennen lernen sollten. Ich weiß nicht viel über dich, außer dass du Wein herstellst.“ Er verzog seinen Mund zu etwas, das als Lächeln durchgehen konnte. „Guter Wein?“
    Sie erwiderte das Lächeln. „Der beste.“
    „Das ist gut so. Das gefällt mir. Wenn man etwas macht, dann soll man es auch richtig machen und viel Geld verdienen. Das ist das Motto der Dassantes.“ Er lehnte sich zurück und hielt Tasse und Untertasse fest. „Erzähl mir etwas über dich.“
    Rachel fühlte, dass sie sich entspannte. Seine unerwartete Offenheit brachte die Unterhaltung voran und machte das Treffen nicht so unbehaglich, wie sie befürchtet hatte. Während sie immer wieder an der Tasse nippte, erzählte sie ihm von ihrem Leben bei den Spauldings, von ihrem frühen Interesse am Wein, davon, wie viel sie darüber von ihrem Vater und ihrer Großmutter gelernt hatte.
    Er hatte viele Fragen, die sie beantwortete, so gut sie konnte. Sie musste sogar lachen, als er ihr sagte, die Herstellung von Wein sei etwas für Männer.
    „Heute können Frauen alles machen, was sie wollen“, erinnerte sie ihn. „Und manchmal machen sie es sogar besser als die Männer.“
    Er lachte seltsam und

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