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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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meiste Zeit meines Lebens gemacht habe.“
    „Ich weiß, ich weiß. Erica hat mir gesagt, dass du in deinem Job gut bist.“ Er sah sich um. „Schönes Haus. Gehört es dir?“
    „Sal“, ging Erica dazwischen. „Das geht dich doch gar nichts an.“
    „Sie ist meine Enkelin“, erwiderte Sal mit einer Spur von Verärgerung in der Stimme. „Willst du mir weismachen, meine Enkelin geht mich nichts an? Okay, okay.“ Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Du musst nicht antworten.“ Seine Stimme klang wieder sanfter, als er sich erneut Rachel zuwandte. „Mir gefällt dein Haus. Passt zu dir.“
    „Danke, Sal, ich betrachte das als Kompliment.“
    „Jetzt sollten wir aber wirklich gehen“, drängte Erica. „Nico regt sich auf, wenn das Abendessen nicht zeitig auf dem Tisch steht.“ Sal rührte sich nicht, also versetzte sie ihm einen kleinen Stoß. „Sal?“ Sie sprach seinen Namen etwas länger aus und forderte eine Antwort von ihm.
    „Ich habe dich gehört, ich bin ja nicht taub. Und du ...“ Er zeigte mit dem Finger wieder auf Rachel. „Wenn du irgendetwas brauchst, dann kommst du zu mir, hörst du? Wir sind eine Familie, und Familien halten zusammen.“ Er machte eine Handbewegung, die besagen sollte, dass er fertig war, drehte sich um und ging zur Tür. „Was ist? Kommst du, oder was?“ sagte er, als er an Erica vorbeieilte.
    Erica verdrehte wieder die Augen und gab Rachel einen Kuss auf die Wange. „Sei ihm nicht böse“, sagte sie leise. „Und mir bitte auch nicht, weil ich ihn mitgebracht habe. Er hat sich wie ein verletzter Löwe aufgeführt, als er hörte, was geschehen war. Ich fand, dass er viel zu aufgeregt war, um alleine zu fahren, darum hatte ich mich angeboten.“
    „Ich bin nicht böse, Erica. Ganz im Gegenteil, es war nett von dir, ihn herzubringen.“
    Rachel stand auf der Veranda, bis der BMW außer Sichtweite war. Es war kein Wort darüber gefallen, ob sich Nico auch Sorgen gemacht hatte. Wenn sie daran dachte, mit welcher unausgesprochenen Ablehnung er sie angesehen hatte, dann konnte sie sich allerdings auch nicht vorstellen, dass ihre Sicherheit ihm wirklich am Herzen lag.
    Das gleiche unheimliche Gefühl wollte sich wieder breit machen, doch sie schüttelte es ab und ging zurück ins Haus.
    Gregory stand in der Küche seiner in einem Hochhaus gelegenen Eigentumswohnung, füllte eine Schale mit Cornflakes und gab Milch dazu. Nur in seine grün gestreiften Boxershorts gekleidet, stand er gegen den Tresen gelehnt und studierte die Karte, die er an die Wand gehängt hatte.
    Bereits früh in seiner Karriere hatte er gelernt, dass er auch den komplexesten Fall entwirren konnte, wenn er alles zusammenstellte und mit angemessenem Abstand betrachtete.
    Auf der Karte verteilt waren fünf Quadrate, in jedem Quadrat stand der Name eines möglichen Verdächtigen, geschrieben mit einem abwischbaren Fettstift. Wenn er auf Verbindungen zwischen den Verdächtigen stieß, verband er die Quadrate mit einer Linie. Ein Außenstehender hätte die Karte durchaus für ein missratenes Spinnennetz halten können. Für Gregory war es dagegen der Schlüssel, um einen Fall zu lösen. Mit Fortschreiten der Ermittlungen kamen neue Namen hinzu, während andere weggewischt wurden.
    Er nahm einen Löffel Cornflakes und sah sich jeden der Namen aufmerksam an: Joe Brock, Nico Dassante, Erica Dassante, Annie und seit neuestem auch Ryan Cummings.
    Gregory mochte Ryan. Der junge Assistent war hilfsbereit gewesen, und er hatte volles Verständnis dafür gehabt, dass er die Mitarbeiter des Weinguts befragen musste. Aber jahrelange Erfahrung hatte Gregory gezeigt, dass bei einem Kriminalfall fast jeder Befragte irgendetwas zu verbergen hatte. Es musste nicht zwangsläufig mit dem Fall zu tun haben. Es genügte, dass es irgendetwas gab, das niemand erfahren sollte.
    Nachdem er Ryan Cummings beobachtet und sich dessen Antworten angehört hatte, war Gregory zu dem Schluss gekommen, dass Rachels Assistent etwas verschwieg. Solange er nicht wusste, um was es dabei ging, blieb der junge Mann auf seiner Liste der Verdächtigen.
    Was Joe Brock betraf, interessierte sich Gregory für ihn nicht annähernd so sehr wie für Nico Dassante. Für den stand ein beträchtlicher Geldbetrag auf dem Spiel, wenn Sal sich plötzlich entschließen sollte, seine wieder gefundene Enkelin zur rechtmäßigen Erbin zu machen.
    Annie stand aus gutem Grund auf der Liste. Sie wollte Spaulding an sich reißen, und dafür würde ihr so gut

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