Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
abgestritten, am Vorabend auch nur in der Nähe von Spaulding Vineyards gewesen zu sein. Er behauptete, er sei zu Hause gewesen und habe geschlafen, was seine Frau bestätigte. Was den Vorfall auf dem Silverado Trail betraf, so hatte er zwar mal einen Pick-up besessen, doch den hatte er vor einigen Monaten für einen Van in Zahlung gegeben.
    Rachels erste Aufgabe, mit der sie Spekulationen vorbeugen wollte, hatte darin bestanden, die Spaulding-Angestellten im Hof antreten zu lassen und ihnen zu erklären, warum die Polizei sie befragen mussten.
    „Niemand hier wird als Verdächtiger betrachtet“, hatte sie erklärt, um die Besorgnis zu nehmen, die sich auf den Gesichtern abzeichnete. „Detective Crowley benötigt Informationen, sofern Sie welche haben, und Ihre Kooperation, weiter nichts.“
    Nun lag der Arbeitstag hinter ihr, und sie fuhr in dem Leihwagen nach Hause, einem weißen Jeep, während ihre Gedanken um ein Glas kalten Chardonnay, um ein heißes Schaumbad und um ihr bequemes Bett kreisten. So sehr sie es auch liebte, bei Tina und Sam zu sein, so freute sie sich doch auch auf ein wenig Ruhe.
    Diese Ruhe war ihr aber nicht vergönnt. Als sie durch die letzte Kurve fuhr und der Bungalow in Sichtweite kam, bemerkte sie Ericas BMW. Und diesmal war sie nicht allein, sondern hatte einen Begleiter mitgebracht: Sal.
    Rachel stöhnte frustriert auf. Einen Moment lang war der Gedanke verlockend, auf der Stelle zu wenden, ob sie sie nun gesehen hatten oder nicht. Doch sie verwarf die Möglichkeit im gleichen Augenblick. Es war nicht ihre Art, unhöflich zu sein. Sie mussten von dem Zwischenfall am gestrigen Abend gehört und sich Sorgen gemacht haben. Und wenn sie sich extra bis zu ihrem Haus bemühten, dann konnte sie sie wenigstens freundlich behandeln.
    Mit gezwungenem Lächeln auf den Lippen stieg sie aus dem Jeep. „Hallo, Sal, wie gehts?“ fragte sie, als er auf sie zukam, um sie zu begrüßen.
    Er sah sie lange und vorwurfsvoll an. „Ich bin sehr unglücklich. Ich muss aus den Fernsehnachrichten erfahren, dass meine Enkelin gestern Abend beinahe ums Leben gekommen wäre.“
    „Tut mir Leid, Sal, aber ich fand nicht, dass ich dich beunruhigen sollte.“ Rachel ging voraus zur Haustür. „Mir gehts gut, siehst du?“ Sie drehte sich um und streckte ihre Arme aus. „Nicht mal ein Kratzer.“
    Trotz seiner unübersehbaren Verärgerung blitzte auch etwas anderes in seinen schlauen alten Augen auf. „Du bist eine Draufgängerin“, sagte er. „So wie dein Vater.“
    „Und du machst dir zu viele Sorgen.“
    „Vielleicht. Haben sie den Wahnsinnigen gefasst?“
    Sie trat zur Seite, um ihn und Erica ins Haus zu lassen. „Nein, die Polizei ermittelt noch.“
    „Es wurde von einem wütenden Arbeiter gesprochen“, sagte Erica.
    Rachel ging an ihnen vorbei und öffnete ein Fenster. Ein kühler Wind von der Küste hatte sich in Richtung Osten verlagert und die Temperaturen um einige Grad mehr sinken lassen als vorhergesagt. „Er wars nicht. Er war gestern Abend zu Hause. Seine Ehefrau hat es bestätigt.“
    Sal schnalzte mit der Zunge: „Ehefrauen lügen.“
    Erica stellte sich neben ihren Schwiegervater und legte eine Hand auf seinen Arm. „Sal, du wolltest dich persönlich davon überzeugen, dass es ihr gut geht. Das hast du jetzt, also lass uns wieder gehen. Rachel ist geschafft. Merkst du das nicht? Sie braucht Ruhe.“
    Sal ignorierte sie. „Du solltest nicht bis in die Nacht arbeiten. Damit forderst du Schwierigkeiten nur heraus. Habe ich dir das nicht gesagt, Erica?“ fragte er, während sein Blick auf Rachel ruhte. „Hab ichs nicht gesagt?“
    Erica verdrehte die Augen. „Das hast du gesagt, Sal.“
    „Komm und hilf mir auf der Farm“, fuhr er todernst fort. „Dann musst du nachts nicht arbeiten. Was?“ fragte er, als er sah, dass sie die Mundwinkel verzog. „Glaubst du, ich meine das nicht ernst? Ich meine das ernst. Sag ihr, dass ich es ernst meine, Erica.“
    „O ja, er meint es ernst. Auf dem Weg hierher hat er nur davon gesprochen.“
    „Jawohl“, bestätigte Sal und nickte. „Eine Farm unterscheidet sich nicht von einem Weingut. Du kümmerst dich um das Land, und das Land kümmert sich um dich.“
    Ein einfacher Ansatz, dachte Rachel, der so schlicht wie richtig war. „Das ist ein großzügiges Angebot, Sal, und ich weiß es zu schätzen ...“
    „Aber du willst nicht.“
    „Tut mir Leid. Mein Herz schlägt für Spaulding. Da tue ich das, was ich am besten kann und was ich die

Weitere Kostenlose Bücher