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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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verlangte die Rechnung. »Mir reicht’s, ich bin müde, und ich will ins Bett. – Lasst alle stecken, ich hebe die Tafel auf, ich bezahle!«

77
    D er Riddler, Catwoman, Poison Ivy und der Mad Hatter schauten den vier Besuchern aus Wien noch lange hinterher, als sie in der Nacht in Richtung Sachsenhäuser Ufer verschwanden.
    »Schade«, seufzte Catwoman. »Jetzt bin ich gar nicht zu meinem Text über die PSI-Experimente der NASA in den Sechzigern und Siebzigern gekommen. Parapsychologische Forschungsprogramme von Sowjetunion und USA während des Kalten Krieges, total krass!«
    »Wenn du willst, kannst du es ja mir erzählen«, der Riddler nahm die Melone ab und gab Catwoman einen Kuss auf die Wange. »Adrenalinchen, mir kannst du alles über die Projekte MK ULTRA und Star Gate erzählen, wenn du willst. Alles über die CIA und das US-Militär und ihre Aktivitäten von 1953 bis 1995. Die Nacht ist noch jung. Wir waren früher fertig als geplant.«
    »Ich weiß, Brausebärchen. Aber gerade mit dem breitschultrigen Trekkie hätte es Spaß gemacht, über die alte Enterprise und Gary Mitchell zu reden!« Das Mädchen in Latex kickte ins Leere und schürzte die Lippen. »Ich hoffe, die Gerüchte stimmen, Gary Mitchell wird der neue Villain im nächsten Star Trek -Film und Benedict Cumberbatch spielt ihn. Dann hätte ich das Gelaber nicht nur aus Spaß an der Freud auswendig gelernt.«
    »Pah! Wer braucht PSI-Kräfte und Blitze aus den Augen?« Der Mad Hatter nahm eine dramatische Rednerpose ein. »Mad Hatters wertvollste Waffe sind die Gedankenkontrollhüte . Hüte, die seine Mikrochips enthalten, die Menschen unter seine Kontrolle bringen und zu willenlosen Sklaven machen, die seinen Befehlen bedingungslos gehorchen!«
    »Wie auch immer.« Poison Ivy gähnte und zog sich die Perücke vom Kopf. Sie arbeitete mit den Fingernägeln durch das dunkel blonde Haar unter dem Haarnetz und fletschte genussvoll die Zähne. »Bin ich happy, das Gelumpe endlich ausziehen zu können. – Trotzdem war es das beste Szenario seit langem. Diesen Steuben müssen wir uns als Scriptwriter warm halten. Die Frau und der Eso-Typ waren echt gut, die sind richtig blass geworden. Auch die Kleine, total überzeugend. Bloß Pech, dass der Große so ein Party Pooper gewesen ist. Wenigstens hat er das Essen bezahlt.«

78
    G ernot schlenderte die Vorzimmerwände und Sideboards in der Wohnung von Moritz Heinemann entlang und besichtigte die Porträtgalerie. Moritz im Segleroutfit, Moritz beim Golfen, Moritz beim Surfen und Moritz beim Schifahren in den Alpen und in Beaver Creek. Auf jedem Kleidungsstück prangte das der Aktivität angemessene Markenlabel. Geschmackvoll und stilsicher wie die Designermöbel aus Stahlrohr und der weiße Teppichfußboden. Bestimmt eine Qual, den sauber zu halten. Für die Putzfrau. Szombathy schmunzelte und schüttelte den Kopf. Er steckte die Hände in die Jeanstaschen und setzte den Rundgang fort. Gernot entdeckte LED-Fernseher und Play Station . Sein Herz machte einen Freudensprung. Narziss bekam einen menschlichen Zug. Gerade als sich Gernot mit der Fernbedienung neben Udo auf die Couch fläzen wollte, stutzte er und marschierte noch einmal zu den Fotos zurück. Er musste sich verguckt haben. Josi mit nassen Haaren im Profil am Palmenstrand, in Badeanzug vor dem Sonnenuntergang kniend? Er nahm den Bilderrahmen in die Hand. Kein Zweifel, die Frau auf dem Foto war Josephine, der Drache Long auf ihrem Rücken Kronzeuge der Anklage. Szombathy strich sich über den Bart und stellte den Rahmen zurück. Am nächsten Bild waren Josi und der Beau vor der Basilika Sacré-Cœur de Montmartre in Paris abgelichtet. Das Foto daneben zeigte Josi und den Dandy vor dem Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II in Rom. Dahinter standen Josi und der Fatzke vor der Sagrada Família in Barcelona. Gernots Miene verfinsterte sich mit jedem Foto von Josi und dem lackierten Affen mehr. Aus dem Türspalt zum Gästezimmer fiel ein Lichtkeil auf den Flur, und Szombathy hörte Josephines Stimme, die Lilly Gute Nacht sagte. Er knackte mit den Fingerknöcheln. Verflucht, das hätte sein Leben sein können!
    Josephine deckte Lilly zu und knipste das Licht aus. Sie schloss die Tür des Gästezimmers und schlich durch den Flur ins Wohnzimmer. Sie schnupperte und hatte Tabakgeruch in der Nase. Was zum …? Gernot stand vor den geöffneten Terrassentüren und rauchte. Josephine zögerte und betrachtete Szombathys Rücken vor der nächtlichen

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