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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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zu entschuldigen, wie man es von einem Erwachsenen in seinem Alter erwarten konnte. Er schuldete Josephine eine Entschuldigung, nachdem er geistig nicht ganz auf der Höhe seiner Möglichkeiten gewesen war.
    Ein Wagen hielt in unmittelbarer Nähe auf dem Schaumainkai. Eine Autotür fiel ins Schloss.
    Gernot merkte auf. Er hielt Ausschau nach allen Seiten und entdeckte den dunklen Cadillac STS am Straßenrand. Ein Mann in schwarzem Anzug kam über den Grünstreifen auf Szombathy zu und nahm die Sonnenbrille ab. Gernot schnippte die Zigarette weg. Das musste ein verdammter Alptraum sein, oder ein blöder Streich! Er griff hinter seinen Rücken und umfasste den Pistolengriff. Sicher war sicher. Der Schatten hob die Hände, sodass Gernot sie im Laternenlicht sehen konnte.
    » Stay cool Cowboy! Dog don’t eat dog«, sagte die Silhouette und trat ins Licht.
    » Freeze! « Gernot zog die Waffe und zielte. Über Kimme und Korn lächelte Ian Thorpe die Böschung herunter.

80
    E s klingelte an der Apartmenttür.
»Gernot!« Josephine sprang vom Sofa auf und rannte zur Tür. Ihre Hand erstarrte über der Türklinke. Sie zog sich die Kleidung gerade und wischte sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Nach einem Kontrollblick in den Vorzimmerspiegel legte sie sich die Hand auf den Solarplexus und atmete tief ein und aus. Sie schritt zur Eingangstür zurück, drückte die Klinke nach unten und zog die Tür auf. »Hast du dich wieder beruhigt –« Josephine klappte das Kinn herunter. Sie machte einen Schritt nach hinten. »Du?« Sie spürte wie die Wärme aus ihren Wangen wich.
    Moritz hob den Kopf und sah Josephine von schräg unten ins bleiche Gesicht. »Schönen guten Abend!« Er richtete sich zu voller Größe auf. Er war jetzt etwa gleichauf mit Josephine. Er trug den Mantel The Fern von BOSS , weißes Hemd, schwarze Krawatte und passende Lederhandschuhe. Er neigte den Kopf zur Seite und blickte an Josephine vorbei den Flur entlang. »Gefällt es dir in meinem Apartment? Bist du alleine?«
    Josephine schluckte und nickte.
    »Natürlich.« Moritz senkte den Blick. Er prüfte den Glanz der Schuhe, Horus von KENZO . »Schläft das Mädchen schon? Und der Späthippie?«
    »Woher?« Josephine fasste sich an die Brust und taumelte zurück.
    Heinemann zog die Mundwinkel hinunter und wedelte mit der Hand. »Hat mir ein Vögelchen gezwitschert.« Er zeigte das makellose Filmstarlächeln, wie auf den Wahlplakaten. »Nee, Nanny Cams .« Er gluckste vor Vergnügen und winkte mit dem Smartphone.
    Josephine erhaschte ein Livebild aus dem Badezimmer und verschränkte die Arme. In ihrer Vorstellung öffnete sich ein Abgrund aus dutzenden Dateiordnern vollgepackt mit Filmdateien. Gigabytes voll gebrochenem Vertrauen.
    »Zurück zum Ernst des Lebens!« Moritz wippte auf und ab. »Der Neandertaler ist weg?«
    Josephine berührte kurz ihr Schlüsselbein, schaute zur Seite und nickte. Sie hatte einen Frosch im Hals, die Augen brannten.
    »Gratuliere, heute ist für dich Tap Night ! Die Nacht der Initiation«, lachte Moritz, machte einen Schritt nach vorne und klopfte Josephine mit der flachen Hand auf die Schulter. »Du brauchst nur zu nicken. Den Rest übernehmen wir.« Er verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und blickte erwartungsvoll.
    Josephine japste nach Luft. Sie wusste weder vor noch zurück. Sie zeigte erst auf Moritz, dann hinter sich in die Wohnung. Sie lachte auf und hielt sich die Hand vor den Mund. »DU hast mich gerade gefragt, ob ich ein Bonesman werden will?« Sie ließ die Arme herunter fallen und schüttelte den Kopf.
    Moritz grinste und nickte. »Ehre, wem Ehre gebührt.«
    »Nein!« Josephine drehte sich weg. »Wie kommst du überhaupt auf die Idee?«
    »Aber ich will!« Kernreiter stieß Josi brüsk zur Seite.
    »Hast du ein Rad ab?« Josephine rappelte sich hoch und rang mit dem Bedürfnis, Kernreiter die verdiente Ohrfeige zu verpassen.
    Lilly kam aus ihrem Zimmer, barfuß und im Nachthemd.
    Heinemann schloss leise die Wohnungstür.

81
    I ch bin nicht wie du, Ian!« Gernot verfolgte jedes Blinzeln seines Gegenübers. An der Straße knallten Wagentüren. Zwei Männer stiegen aus dem Cadillac. Szombathy erkannte Krubak, den anderen hatte er noch nie gesehen. Ein kräftiger Asiat, Typ Detective Cho aus The Mentalist . Auf das Handzeichen Thorpes hin blieben sie beim Auto stehen und lauerten. Gernot begann zu schwitzen. Drei konnte er unmöglich auf einmal in Schach halten.
    » All cats are grey by night «,

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