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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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wurde sie unruhig und deutete mit der Zigarette auf das offene Grab hinüber. »Glaubst du die Scheiße?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Szombathy sah sie fragend an.
    »Ich meine, glaubst du den Mist, den sie über Gabriel erzählen?« Ein wütendes Funkeln blitzte in ihren Augen auf. »Selbstmord? Gabriel? Ich bitte dich!«
    Ein bitteres Lachen entfuhr Gernot. Er schüttelte den Kopf und senkte den Blick. Schließlich erwiderte er: »Glauben tu ich in der Kirche.« Und nach einem kurzen Überlegen ergänzte er trocken: »Und nicht einmal dort alles.« Er zündete sich eine neue Smart an und blies Rauchkringel in die Luft.
    Josephine zog die Brauen zusammen. »Er soll sich selbst in die Brust geschossen haben, um dann stundenlang jämmerlich zu verbluten? Geht’s noch? Wer denkt sich nur so einen Müll aus?« Sie führte mit zitternden Fingern die Zigarette an ihren Mund und trat sie dann aus. »Kannst du dir vorstellen, dass Gabriel zu so etwas fähig ist?«
    »Vorstellen kann ich mir alles, meine Fantasie ist groß«, lächelte Szombathy müde.
    »Verdammt, Gernot, du hast dich überhaupt nicht verändert.« Mahler machte einen Schritt auf Szombathy zu und sah ihm direkt in die Augen. »Sprich nicht mit mir, als wärst du in die Buchstabensuppe gefallen. Glaubst du es, oder nicht?«
    Gernot erwiderte ungerührt ihren Blick. »Nein! Ich glaube nicht, dass sich unser Reverend umgebracht hat. Und es ist die Polizei gewesen. Unser allzeit sehr geschätzter Freund und Helfer hat verlautbaren lassen, dass es Selbstmord gewesen ist. Die Spurensicherung hat im Pfarrhaus keinerlei Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gefunden. Nichts am Tatort hat darauf hingedeutet, dass noch jemand Dritter bei Gabriel gewesen ist in jener Nacht. Sachlage klar, Fall abgeschlossen!«
    »Jemand Dritter?« Josephine glaubte, sich verhört zu haben.
    Szombathy sah sich nach allen Seiten um. »Sie war auch da«, flüsterte er dann und zeigte auf das blonde Mädchen neben Sophie. »Lilly ist bei ihm gewesen, als er starb. Sophie hat es mir erzählt.«
    »Um Gottes willen«, stöhnte Josephine und hielt sich die Hand vor den Mund. »Das arme Mädchen. Wer weiß noch davon?«
    »Nur Sophie, du und ich«, antwortete Gernot kurz angebunden und warf Mahler einen finsteren Blick zu. »Ich hoffe, niemand sonst«, ergänzte er etwas leiser, vergrub die Hände in den Hosentaschen und stapfte langsam davon. »Du weißt ja, wie die Leute sind, man sagt ja nix, man red ja nur davon …«
    Josephines Augen ruhten noch lange auf dem Rücken des Mannes. In einiger Entfernung verfolgte sie, wie Gernot von einer alten Frau mit Stock angesprochen wurde. Er blieb stehen, beugte sich zu ihr hinunter und kam mit ihr ins Plaudern. Nach einem angeregten Wortwechsel reichte er ihr seinen Arm und führte die Gebeugte den Weg zur Grabstätte entlang, bis die beiden schließlich zwischen den Grabsteinen und Trauernden verschwunden waren.
    Jemand griff von hinten nach Josephines Arm. Erschrocken drehte sie sich um, und eine rundliche Frau lachte sie an.
    »Josi, wie lange ist es her?«, sagte die Brünette und fiel Josephine um den Hals.
    »Viel zu lange«, erwiderte Mahler und konnte nur mit Mühe ihre Tränen zurückhalten. »Sabine Neuhauser, bist du es wirklich? Wie geht es dir?«
    »Klar bin ich es.« Sabine grinste. »Wie soll es mir schon gehen? Ich bin in die Breite gegangen und habe Vaters Praxis übernommen.« Sie winkte ab und wurde ernst. »Gabriel ist tot. Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten unser Klassentreffen zu einem erfreulicheren Anlass auf die Reihe gekriegt.«
    »Sind die anderen auch da?«, wollte Josephine wissen und reckte den Hals.
    »Alle vollzählig angetreten, nachdem wir Sophies Brief erhalten hatten. Naja, beinahe.« Neuhauser verzog ihren Mund. »Sei bloß vorsichtig, Udo, unser Schamane, treibt sich auch hier irgendwo herum. Er hat jetzt so einen komischen Esoterikladen in der Stadt. Und wenn er spitzkriegt, was du jetzt beruflich machst, labert er dich garantiert über das geheime Wissen der Naturvölker zu. Dem armen Gabriel ist er damit auch die ganze Zeit auf die Nerven gegangen.« Sie bemerkte Josephines verdutzten Gesichtsausdruck. »Schau nicht so kariert, ich habe dich gestalked, Frau Doktor der Ethnologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.« Der Schalk blitzte in ihren Augen auf, und sie lauerte auf eine Reaktion in Mahlers Gesicht. »Das heißt, ich habe dich gegoogelt, bevor ich hergekommen bin«,

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