Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
direkt, und man konnte es der Hochkommissarin deutlich ansehen, dass sie dies missbilligte.
»Nach meinen Informationen nicht, Admiral«, antwortete sie ohne Zögern, und ihre Stimmlage verriet, dass dies der Wahrheit entsprach.
»Wie soll es jetzt weitergehen?«, schaltete sich Captain Nichols mit ernster Miene in das Gespräch ein. »Bleiben wir weiterhin im Gravstream und warten ab, oder wird die Operation abgeblasen?«
» Raging Fire wird auf gar keinen Fall eingestellt«, erwiderte Sinha mit aller Entschiedenheit. »Das Porrima-System ist zu wichtig, und das nicht nur aufgrund des Quantiums 50.«
Der Admiral vollführte eine zustimmende Geste und erläuterte weiter: »Wir benötigen das System auch aus einem weiteren Grund, denn es kann im späteren Verlauf hervorragend als Operationsbasis für die demnächst anstehenden Vorstöße in die Republiken von Zavijava und Denebola genutzt werden.«
Bei der Erwähnung der beiden Systeme war von einigen Offizieren ein deutlich überraschtes, scharfes Einatmen zu vernehmen, und auch d’Souza machte da keinen Unterschied. Aber eigentlich war diese Schlussfolgerung nur logisch, denn neben Porrima waren nur Zavijava, Denebola und Arcturus im hiesigen Quadranten von größerer Bedeutung.
»Kann ich Sie also doch noch überraschen, meine Damen und Herren«, sagte der Admiral mit einem aufrichtigen Lächeln. »Aber keine Sorge, für den Augenblick ist nur Porrima von Bedeutung, und erst wenn das System gesichert ist und weitere Verstärkungen eingetroffen sind, erst dann werden wir weitermachen.«
»Dann wird die Operation also fortgesetzt«, schlussfolgerte Nichols, der die Neuigkeit als Erster verarbeitet hatte.
»So ist es«, stellte Gauthier unmissverständlich klar. »Und aus bekannten Gründen ist es auch nicht angebracht, anders zu verfahren.«
»Dann bleiben wir also weiter im Gravstream und warten, bis die UES diese Suchaktion beendet hat?«, fragte d’Souza vorsichtig nach.
»Nein! Wir können es uns nicht mehr leisten, noch mehr Zeit zu verlieren. Aus diesem Grund verlege ich den Verband in das System selbst.«
»In das System?«, riefen die Anwesenden einhellig überrascht aus, und auch Kavita Sinha schaute den Admiral aus geweiteten Augen an.
»Aber ist das nicht sehr riskant?«, wandte d’Souza vorsichtig ein.
»Ist es«, stimmte der Admiral ihr zu. »Aber wie schon gesagt: Aus bekannten Gründen können wir nicht noch länger warten. Die Sabotageaktionen sind erfolgreich verlaufen und die systemweite Kommunikations- und Ortungsfähigkeit ist unterbunden. Damit können wir den Kampfverband ungesehen in das System verlegen und näher am Hauptplaneten Porrima II positionieren.«
»Und wo genau wird das sein?«, erkundigte sich Captain Hewitt.
»Eine gute Frage«, antwortete Gauthier und betätigte das Tastenfeld an dem Tisch. Die holografische Darstellung zeigt daraufhin das Porrima-A-System mitsamt seinen elf Planeten und vierunddreißig Monden.
D’Souza konzentrierte sich sofort auf die nähere Umgebung von Porrima II, wobei ihr ein Planet auffiel, der sich gegenwärtig recht nahe am Hauptziel befand. »Porrima V.«
»Richtig«, bestätigte Gauthier ihre Vermutung. »Die Planetenbahn von Porrima V wird sich in den nächsten zwei Wochen so weit an Porrima II angenähert haben, dass wir in einer Woche das perfekte Zeitfenster haben, um von diesem Planeten aus nach Porrima II vorzustoßen.«
»Und bis dahin befindet sich Porrima V noch abseits der normalen Verkehrsroute zwischen Porrima II und dem Sprungtor, wodurch die Gefahr einer vorzeitigen Entdeckung weiterhin stark eingeschränkt ist«, ergänzte d’Souza.
»Angesichts der recht schwach ausgeprägten Fähigkeiten zur Systemverteidigung von Porrima sicher eine richtige Einschätzung«, fügte Nichols zustimmend an.
»Ganz genau«, bestätigte Gauthier. »Durch die Verlegung ersparen wir uns einen tagelangen Anmarsch und können zuschlagen, sobald die Erde ihr Forschungsraumschiff endlich gefunden und ihre Streitkräfte wieder aus dem Quadranten abgezogen hat. Aber selbst, wenn nicht: Sind wir erst im System, dann kann alles ganz schnell gehen. Bevor man im Archonat bemerkt, was vor sich geht, greifen wir schon umfassend an.«
»Ein gewagter Plan, der aber wohl tatsächlich funktionieren kann«, meinte Kavita Sinha nachdenklich. »Vorausgesetzt natürlich, dass wir das System in einem angemessenen Zeitrahmen sichern können.«
»Keine Sorge, das können wir«, versicherte Gauthier
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