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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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Erdstreitkräfte gekapert wurden, hingegen schon.
    »Könnte das andere Schiff vielleicht die Chawla sein?«
    »Möglich«, antwortete Tremblay deutlich verstimmt. »Die Größe des einen Kontaktes würde dafür sprechen, und dass die Reaktoren heruntergefahren sind, bedeutet sicher nichts Gutes. Vielleicht hatte das Schiff ein technisches Problem, weswegen es dem Unionskreuzer gelungen ist, die Chawla aufzustöbern.«
    »Es könnte aber auch sein, dass das zweite Schiff nur Hilfe leistet«, formulierte Holden eine Möglichkeit, an die sie selbst nicht glaubte, aber als Eins-O war es ihre Aufgabe, ihre Kommandantin auf alle Eventualitäten hinzuweisen.
    Tremblay wartete einige Augenblicke, in denen sie über das Gesagte nachzudenken schien, schüttelte dann aber leicht den Kopf. »Das kann sein, aber ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, Sam«, sagte sie und drehte sich zum Navigator der Lysander um. »Wie weit sind wir von den beiden Schiffen entfernt, Mr. Kambou?«
    »Zweiundfünfzig Komma vier Millionen Kilometer, Ma’am«, meldete Lieutenant Commander Pierre Kambou. »Weniger als eine Stunde Flugzeit.«
    »Gut. Kurskorrektur auf Ross 837-d, schauen wir uns das Ganze einmal an«, befahl sie zufrieden.
    »Aye, Ma’am.«
    »Sollen wir die anderen Zerstörer kontaktieren?«, fragte Holden.
    »Ja«, entschied Tremblay. »Auch wenn sie sicher nicht mehr rechtzeitig eintreffen werden.«
    Mit den Worten »Roter Alarm für alle Stationen!« schritt sie langsam und mit kampflustiger Miene auf ihren Kommandosessel zu und nahm darauf Platz, während Commander Holden die Bereitschaftsmeldungen der einzelnen Abteilungen abnahm.
    »Wo zum Teufel kommen die denn her?«, herrschte Pavel Amidov, Kommandant des früheren Unionskreuzer USS Aruval , seine Brückencrew erzürnt an.
    »Das Schiff ist vor zwei Minuten auf unseren Schirmen aufgetaucht«, erwiderte Valentina Solokova ungerührt. Sie war die rechte Hand von Amidov und ließ sich von ihm grundsätzlich nichts sagen. »Wir hätten mehr Ortungsplattformen weiter draußen aufstellen müssen, Captain. Bei nur zehn Millionen Kilometern ist die Vorwarnzeit einfach zu gering«, schloss sie unzufrieden.
    »Das System ist vollkommen unwichtig«, rechtfertigte Amidov seine kraftlosen Sicherungsmaßnahmen mit einem ebenso dürftigen Argument.
    Im Grunde jedoch traf seine Einschätzung zu, denn von ein paar Outlaw-Kolonisten einmal abgesehen, zu denen überhaupt kein Kontakt bestand, war Ross 837 völlig unbewohnt. Gleichzeitig war es ausgeschlossen, dass die Kolonisten von ihrer Anwesenheit wussten.
    »Was für ein Schiff ist es?«, fragte er schließlich.
    »Ein Zerstörer der Erdstreitkräfte – Jupiter-Klasse«, erhielt er eine schnelle Antwort von Solokova.
    »Entfernung?«
    »Acht Komma fünf Millionen Kilometer. Tendenz fallend. Der Zerstörer beginnt mit seiner Abbremsprozedur.«
    »Auch das noch«, brachte Amidov gepresst hervor. Seine Gedanken überschlugen sich förmlich.
    Als sie vor elf Wochen das Forschungsraumschiff gefunden hatten, hatten sie ihr Glück kaum fassen können. Es trieb hilflos im All herum und konnte daher leicht in Besitz genommen werden. Für die fast eintausendsiebenhundert überlebenden Besatzungsmitglieder hätte man bei den Meyal oder den Na-Renya sicher einen guten Preis erzielt, aber die Chawla selbst war zu verlockend gewesen.
    Das ganze Schiff konnte man nicht verwerten, aber für einzelne technische Komponenten herrschte auf dem Schwarzmarkt eine extrem hohe Nachfrage, was wiederum eine geradezu fantastische Gewinnmarge versprach. Leider dauerte der Ausbau unverhältnismäßig lange, zumal sich die Crew der Chawla trotz einschneidender disziplinarischer Maßnahmen nicht im Geringsten kooperativ zeigte.
    Und jetzt ist auch noch ein gottverdammter Erdzerstörer im System .
    »Befehle, Captain?«, fragte Solokova ruhig, wobei sie seinen Rang wenig respektvoll betonte.
    »Wir legen ab.«
    »Was ist mit unseren Leuten, die noch auf der Chawla sind?«, fragte sie sichtlich überrascht.
    »Die müssen selbst sehen, wo sie bleiben«, stellte Amidov klar und fügte in einem gehässig klingenden Tonfall an: »Oder wollen Sie hierbleiben und auf den Zerstörer warten, Valentina?«
    »Nein«, antwortete sie langsam und kniff dabei die Augen zusammen.
    »Dachte ich es mir doch. Auf volle Gefechtsbereitschaft gehen!«
    »Der Kreuzer legt ab«, kommentierte Holden das Geschehen auf dem Radarschirm, und Tremblay schaute dem sich langsam entfernenden

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