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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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gehe ich aus. Die Archonia macht zwar gegenwärtig mehr als zweitausend Kilometer pro Sekunde auf den Zerstörer gut, aber wenn die Damocles wieder volle Leistung hat, dann läuft die Zeit für uns.«
    D’Souza ergänzte. »Im schlechtesten Fall wird der Zerstörer die Archonia erst am Systemrand einholen können, also in fünf Tagen, aber die Hauptsache ist, dass das Schiff nicht in den Gravstream entkommt.«
    »Sollte das der Fall sein, dann kann man die Operation als gescheitert betrachten«, fügte der Admiral ernst an.
    »Das würde Newton City nicht gefallen«, prophezeite Sinha.
    »Dessen sind wir uns alle bewusst, Miss Sinha«, erklärte der Admiral. Er benutzte ihren Vornamen nur, wenn sie allein und ungestört waren. »Allerdings verläuft alles noch immer nach Plan, und in ein paar Tagen wird auch die Archontin unsere Gefangene sein. Die Operation wird ein voller Erfolg.«
    »Das hoffe ich sehr, Admiral«, erwiderte Sinha mit ernster Miene. »Es gibt allerdings noch eine andere Möglichkeit.«
    »Und die wäre?«, erkundigte sich Gauthier verwundert, und auch d’Souza bedachte die Hochkommissarin mit einem fragenden Blick.
    »Einer meiner Agenten, der bereits im Vorfeld von Raging Fire so hervorragende Arbeit geleistet hat, müsste sich jetzt, in diesem Augenblick, an Bord der Archonia befinden. Vorausgesetzt, das Schiff sollte fliehen können, dann hat er den Auftrag, die Archontin zu töten.«
    Mit diesen Worten schloss Kavita Sinha und erlaubte sich ein schmales Lächeln.
    Danielle Taggart stand gedankenverloren auf der großen Brücke der Archonia und ließ sich das gerade Geschehene immer wieder durch den Kopf gehen, allerdings, ohne es zu verstehen.
    So viele Menschen waren für sie in den Tod gegangen, hatten für sie ihr Leben gelassen. Aber warum? Wozu?
    »Danielle«, verlangte die warme und freundliche Stimme von Admiral Persson-West nach ihr.
    »Was gibt es, Admiral?«
    »Du solltest dich ein wenig hinlegen und ausruhen. Wir haben hier für den Moment alles unter Kontrolle.«
    »Ich soll was?«, fragte sie mit großen Augen. »Gerade haben meinetwegen zwölf Menschen ihr Leben verloren. Wie viele waren es bei der Abfangflotte? Wie viele werden noch dazukommen? Und da verlangst du allen Ernstes von mir, dass ich mich ausruhen soll?!«
    Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihre Stimme mit jedem Wort lauter geworden war und mittlerweile die Blicke der gesamten Brückencrew auf sie gerichtet waren.
    Der Admiral fand als Erster die Sprache wieder und ging auf sie zu. »Wir sollten in den Konferenzraum gehen, wo wir ungestört miteinander reden können, Danielle.«
    »Das sollten wir.«
    Der Admiral fasste sie am Arm und zog sie von der Brücke. Wenige Augenblicke später fanden sie sich in dem großen Konferenzraum ein, wo er sie sanft zu einem der zahlreichen Drehstühle dirigierte.
    Noch immer aufgebracht setzte sie sich nur zögerlich hin, während sich Persson-West vor ihr aufbaute. Er musste mehrmals tief durchatmen, einerseits, um sich zu beruhigen, andererseits, um die richtigen Worte zu finden.
    »So etwas wie gerade eben, Danielle, möchte ich nie wieder erleben! Ist das klar?« Ohne ihre Antwort abzuwarten, fuhr er fort: »Die Leute sind für dich gestorben, weil du die Archontin von Porrima bist! Weil du der einzige Garant dafür bist, dass unsere Heimat eines Tages wieder frei sein wird! In diesem System, auf diesem Schiff ist nur eine einzige Person wichtig, muss nur eine einzige Person gerettet werden – und das bist du, Danielle! Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    Sie nickte stumm, den Tränen nahe.
    Der Admiral nahm ihr Nicken zur Kenntnis, allerdings nur, um kurz darauf mit seinem Vortrag fortzufahren.
    »Du bist das Staatsoberhaupt von Porrima, du musst stark sein, wenn es deinem Volk schlecht geht. Du musst den Menschen den Weg weisen und ihnen Hoffnung geben. Sei ihnen ein Vorbild!
    Die Zeit der Trauer wird kommen, aber jetzt ist dafür einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Tue deine Pflicht! Damit kannst du im Moment das Andenken an die Toten am besten ehren. Klar?«
    Wieder nickte sie nur langsam, denn sie war innerlich viel zu aufgewühlt, um etwas Sinnvolles darauf erwidern zu können. Persson-West hatte ein Einsehen mit ihr und entschied sich dafür, es nun mit versöhnlichen Worten zu versuchen. »Kopf hoch, Danielle!«
    Es verging etwas Zeit, bis sie wieder Mut gefasst hatte und den Admiral vorsichtig anschaute.
    »Was wird jetzt passieren?«
    »Momentan können wir

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