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Macht und Rebel

Titel: Macht und Rebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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»DA IST DER FETTE!« und dass wir ihn fertig machen müssen, und Apollo bremst und fährt hinter Fatty her, der sich mit Entsetzensblick umschaut, so was hab ich noch nicht gesehen, wilde Freude erfüllt mich, und Apollo feuert ihm immer dicht neben die Füße. Fatty rennt so schnell, wie ich es nie für möglich gehalten hätte bei so einem fetten Menschen, so einem fetten Schwein, und wir jagen ihn über das Rollfeld wie eine Wildsau. Fatty rennt voller Panik im Zickzack und versucht uns auszuweichen – genau wie ein verdammtes Wildschwein es täte –, aber er kommt nirgendwo hin, nur immer weiter raus auf die pechschwarze Rollbahn, und als er keine Puste mehr hat, nur noch Todesangst, und wir sehen, dass sein fetter Körper ihn nirgends mehr hinträgt, hält Apollo an und joggt locker übers Rollfeld zu ihm hin, und Fatty sinkt zu Boden, das fette Schwein, und hält die Arme ausgestreckt vor sich. Keine Ahnung, was Apollo zu ihm sagt, aber das ist auch scheißegal, denn er hält ihm die Pistole an den Kopf, und eine Pistole sagt jedenfalls mehr als alles gebrochene Pakisgerede, und Fatty winselt und schüttelt den Kopf und nickt, so jämmerlich, wie man sich's nur vorstellen kann, wahrscheinlich pisst er sich voll und kackt sich in die Hose vor lauter Angst um sein billiges kleines schäbiges idiotisches Leben. Apollo springt wieder hinters Steuer, und eine Millisekunde lang habe ich von meinem Sitz auf der Rückbank aus Augenkontakt mit Fatty. Ich kann sehen, dass er durch seine verheulten Schweinsäuglein sehen kann, dass ich das bin da hinten im Wagen. Er sperrt das Maul auf und winselt und wird ohnmächtig. Sehr gut, der hat sein Fett weg.
    Drinnen im jetzt so gut wie menschenleeren Hangar erleben wir den zweitschönsten Anblick des Abends: Gold-Sultan und sein Kumpel sitzen im Führerhaus des Krans, an dem DJ Dow hängt, und spielen völlig durchgedreht an den Hebeln; der kleine Käfig mit dem DJ drin schwingt wild hin und her und auf und nieder. Besser noch: DJ Dow ist offenbar an seinen Mikrophonschalter oder so gekommen, denn über die Anlage hört man ihn mit ich weiß nicht wie viel Dezibel in seinem bescheuerten englischen Dialekt heulen und jammern und winseln, während die Nadeln wie der Teufel über seine Platten schrammen.
    »Ohh my God, uhuhu, oh SHIT, ooooh God oh God oh God, uhuuuhu, oh help me please !«
    Und so weiter. Apollo und ich sehen, wie Gold-Sultan und sein Kumpel im Führerhaus lachen und schreien und sich wie junge Hunde um die Hebel balgen, und wir lachen und jubeln und äffen DJ Dows Gewinsel nach, der zusammengekrümmt wie ein Affe zwanzig Meter überm Hangarboden baumelt und glaubt, jetzt hat sein letztes Stündchen geschlagen. Auf einmal hören die Jungs auf, an den Hebeln rumzuspielen, und DJ Dows Gejammer lässt ein bisschen nach; drei, vier, fünf Sekunden lang schwingt er nur noch sacht hin und her und schnauft wie ein Tier, den Kopf zwischen den Beinen. Dann drücken die Pakisbengel auf den Auslöser, und der Käfig mit DJ Dow drin stürzt im freien Fall ab, Dow jault wie ein kleines Mädchen auf und scheißt und pisst sich garantiert in die Hose, er glaubt, jetzt ist es um sein wertloses kleines Leben geschehen, aber Gold-Sultan und der andere sind helle Bürschchen, sie lernen schnell und stoppen den Auslöser, als der Käfig noch rund drei Meter überm Boden ist. Er fängt sich mit einem KNACK! und einem dermaßen harten Ruck, dass es fast den Kran umreißt, und Dow schlägt offenbar fürchterlich wogegen, denn aus der Anlage erschallt ein so hysterisches Gebrüll, dass Apollo aussteigt, die Pistole in der Hand, sich unter dem Käfig aufbaut und unter den DJ-Tisch ballert, bis die Verbindung zwischen der Anlage und DJ Dows Girliegewinsel abbricht, und als das vollbracht ist, kommt er zurück zum Auto, begleitet von DJ Dows nun nicht mehr verstärktem Heulen und den kläglichsten Schluchzern, die man sich nur vorstellen kann, und obwohl das Ganze von wegen sich voll pissen und voll scheißen eigentlich nur eine bescheuerte Fantasie von mir ist, sehe ich, dass jetzt tatsächlich Pisse aus der Ecke rinnt, in der DJ Dow sitzt, ein dünnes, gewundenes Rinnsal kommt unter seinem Hintern hervor, also ist es wirklich Tatsache, DJ Dow höchstpersönlich pinkelt seine Designerunterhosen voll, was garantiert bedeutet, dass er sie auch voll geschissen hat, und ich kurbele das Fenster runter:
    »You keep the FUCK away from Scandinavia, you hear? FUCKING

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