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Macht und Rebel

Titel: Macht und Rebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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WHITEASS-HOMO-CUNT-DJ-FUCKER!«, schreie ich, und Apollo schreit:
    »JORGE, SULTAN, WIR HAUN AB EY!«, und die Jungs kommen aus dem Führerhaus gerannt und springen in den Wagen, und Apollo schießt mit qualmenden Reifen aus Hangar 9, dass es nur so quietscht und heult.
    In meinem ganzen Leben hab ich mich noch nicht so gut gefühlt. Und so verläuft der restliche Abend: Mehr oder weniger schweigend, abgesehen von der einen oder anderen Bemerkung und ein paar Kommentaren dazu, wie wir die Leute in Hangar 9 zu Tode erschreckt haben (»Hatter sisch voll gemakt, der Scheiß DJ, Alda, ey«), fahren wir in die Stadt zurück, und da die Dröhnung, die ich intus habe, immer noch wirkt, bin ich alles andere als bettbereit, also nicke ich erfreut, als die Jungs vorschlagen, wir könnten noch zu Ina und ihrer Freundin hochgehen, da laufe ne Party. Ich scheiß drauf, wer Ina und ihre Freundin sind, werden irgendwelche jungen House-Huren sein, was sonst, wenn eine Pakisgang und ein nicht mehr ganz junger Typ morgens um halb fünf da aufkreuzen dürfen? Folglich ist meine Überraschung groß – soweit man überrascht sein kann, wenn man voller Speed und Wodka ist –, als Thong höchstselbst die Tür aufmacht. Diesmal mit roten Tangastrings überm Hosenbund. Aus der Wohnung kommt ein Lärm wie aus einer mittelgroßen Hölle, und wenn ich mich nicht irre, läuft gerade eine DJ-Dow-Platte, und das ist das Erste, was ich zu Thong sage, die in ihrer Winzküche steht, umgeben von weiß der Teufel wie vielen chemischen Stimulanzien; das Erste, was ich sage, nachdem ich eingetreten und über Dutzende brauner Teenager hinweggestiegen bin, die sich in ebenso vielen moods befinden, lautet also:
    »DJ Dow ist eine beschissene Memme, lass dir das gesagt sein, du bist so hart und sauer und voller Probleme, er ist ein beschissener DJ, aber er ist noch feiger als schlecht, und das will was heißen. Ich schwör. Er ist ein feiges Arschloch.«
    Ja, so was in der Art, aber ich weiß nicht genau, was ich sage, wir reden irgendwas und stehen rum und ich weiß nicht, was sie zu mir sagt, der Sprit übertönt so langsam das Speed, ich glaub, ich brauch Nachschub, Speed oder was Koks, muss mal Apollo fragen, und ich denke, die Tatsache, dass ich älter bin – ja, eigentlich verboten alt –, ist heute Abend mein bester Anbaggertrick; sie kann verdammt noch mal kein Problemkind und NICHT auf Probleme scharf sein! Und kaum habe ich das gedacht, versucht sie die Tür von ihrem Zimmer abzuschließen, von innen, und ich schmeiße sie aufs Bett und nehme sie von vorn und von hinten, bis ich auf ihren Rücken abspritze, zu meiner großen Überraschung ist der Orgasmus sogar ziemlich okay. Und während ich noch hinter ihr stehe, prustend wie ein betrogener Zuchthengst, der gerade irrtümlich außerhalb des eigentlichen Zielgebiets ejakuliert hat, während ich dämlich und idiotisch dastehe, geht die Tür auf und Mendoza und Gold-Sultan werden unfreiwillig von einem Logenplatz aus Zeugen einer Szene, die, wäre das Ganz ein Theaterstück, jedenfalls heißen würde: Krummrückiger, leichenblasser Typ zwischen 23 und 33 auf allen vieren kriegt mit Lichtgeschwindigkeit einen Schlappen (und hat sich offensichtlich beim letzten Klogang nicht richtig den Hintern abgewischt). Ich wedele sie heftig weg, so dass mein Schwanz im Gleichtakt mit der Handbewegung baumelt, und Thong legt sich auf den Rücken, windet sich wie eine Hündin, die es juckt, und massiert mein Sperma ins Bettzeug. Bevor ich wegpenne, haben wir noch folgende kleine Konversation:
    »Wie alt bist du eigentlich?«, lalle ich. »Vierzehn«, sagt sie. »Vierzehn? Da bis du ja bald legal.« »Freitag hab ich Geburtstag gehabt. Darum haben wir ja gegrillt.«
     
    Irgendwann wache ich mit rasend schlechtem Gewissen auf, und das fühlt sich saugut an.
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KAPITEL 8
ANKLAGE GEGEN T.S.I.V.A.G.
    Hasse Cashavettes, der Chef von T.S.I.V.A.G., kratzt sich den Bauch und schaut sich durchs Fenster den Himmel über seiner beeindruckend großen Dachterrasse mitten in der Stadt an. Gutes Wetter, ja, Hochdruck, in der Tat. Er gießt sich Kaffee ein und öffnet die Schiebetür. Barfuß und im Morgenmantel tappst er hinaus, atmet tief durch die Nase ein und lässt den Blick die Beine des Unterwäsche-Models hinaufwandern, das ihm von der Werbefläche her anlächelt, die große Teile des gegenüberliegenden Gebäudes bedeckt. Dann geht er wieder hinein und macht die Morgennachrichten an, nur um von seinem Wide-Screen

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