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Machtkampf

Machtkampf

Titel: Machtkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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offenen Empfangsbereich zwischen den Gebäudetrakten überspannte. Eine junge Frau tippte hinter der tresenartigen Begrenzung etwas in ihren Computer und nahm den einzelnen Gast, der die Hotelanlage zum Vorplatz hin verließ, gar nicht zur Kenntnis.
    Mompach überlegte, ob auf diese Weise auch Fremde unbehelligt in den tropischen Park gelangen konnten. Aber, so gab er sich gleich selbst die Antwort, wenn es jemand darauf abgesehen hatte, das Areal heimlich zu betreten, brauchte er das nur von der Meerseite aus zu tun. Mompach führte sich den Platz seines Liegestuhls vor Augen, wo über ein paar Treppen ein direkter Zugang vom Sandstrand bestand. Allerdings hatte er im Lauf des Tages auch einige Security-Leute gesehen, die möglicherweise dort nachts verstärkt patrouillierten.
    Mompach steckte die Hände in die Hosentaschen und schlenderte über den großzügig gestalteten und von beleuchteten Palmen dominierten Platz zur schmalen Zufahrtsstraße hinab. Dort salutierten einige Uniformierte, die offenbar rund um die Uhr hier Wache standen. Wäre er nicht so angespannt gewesen, hätte sich Mompach nach dem Grund ihres Hierseins erkundigt, doch heute war ihm nicht nach Gesprächen zumute, die ihn aufgrund seiner mangelnden Englischkenntnisse ohnehin sehr anstrengten, insbesondere, wenn auch der Gesprächspartner des Englischen kaum mächtig war.
    Mompach grüßte einige junge Damen, die vor einem hell erleuchteten budenartigen Geschäft standen und ihn zu einer Massage überreden wollten. Von Weitem schallten ihm bereits Beat-Oldies von der Eckkneipe entgegen, die direkt an der stark befahrenen Nong Khao Takiap Road stand. Er warf einen flüchtigen Blick zu den Tischen, an denen offenbar alle Plätze belegt waren. Hingegen wirkte die mit Bäumen bestandene Fläche auf der linken Seite heute öd und leer. Den Nachtmarkt, den er schon häufig besucht hatte, gab es montags nicht.
    Er bog links in die Nong Khao Takiap Road ein und folgte dem Gehweg, der an teilweise verwilderten Grundstücken oder nur spärlicher Bebauung entlangführte. Er wusste, dass es hier oftmals unebene Stellen im Asphaltbelag oder tief liegende Wassereinläufe gab. Doch dies allein war nicht der Grund, dass er den Boden vor sich im Auge behielt. Obwohl die Straßenlampen ausreichend Licht spendeten, konnte er sich des unguten Gefühls, möglicherweise einer Schlange zu begegnen, nie ganz erwehren. Zwar hatte er während seiner bisherigen Aufenthalte in Thailand noch keine einzige zu Gesicht bekommen, erinnerte sich jedoch stets an einen Hinweis aus einem Reiseführer, wonach es hier die größte Kobradichte der Welt gebe. Aber das war natürlich bezogen auf die tropischen Wälder und Sümpfe im nördlichen Landesteil. In den Touristenzentren, beruhigte sich Mompach auch heute wieder, waren diese Reptilien längst zurückgedrängt worden.
    Nach einigen Hundert Metern überquerte er die Straße, was angesichts des starken Verkehrs seine ganze Aufmerksamkeit erforderte. Auf der anderen Seite war der Gehweg belebter, breiter und übersichtlicher, außerdem gesäumt von Geschäften und den bewirtschafteten Freiflächen einiger Gaststätten.
    Dann tauchte auch bereits das beleuchtete Schild mit der Aufschrift ›Papa John‹ auf. Mompach schätzte, dass er knapp einen Kilometer zurückgelegt hatte, als er kurz vor 21 Uhr die überdachte Terrasse des deutschen Lokals betrat. Sein Blick streifte über unzählige Köpfe hinweg. Offenbar waren die meisten Plätze besetzt. Ob auch das Urlauberpaar aus Stuttgart irgendwo saß, konnte er auf Anhieb nicht feststellen. Für einen kurzen Augenblick überlegte er, was er tun sollte, falls es keinen freien Tisch mehr gab. Noch während er unsicher dastand, kam eine der jungen Bedienungen auf ihn zu und lächelte ihn an: »Good evening. Only one place?« Mompach war von der Frage angetan und bejahte, dass er nur einen einzigen Platz benötige. Die Thailänderin nickte ihm freundlich zu. »Mr. Mompach?«, fragte sie vorsichtig, worauf er wie angewurzelt stehen blieb. Er sah sich vorsichtig um und konnte nicht einordnen, was gerade mit ihm geschah. Hatte sie seinen Namen gesagt? Sollte er noch einmal nachfragen? Lieber nicht, entschied er. Einfach weltmännisch so tun, als habe alles seine Ordnung. In dieser Beziehung hatte er viel von Hartmann gelernt.
    »Yes«, presste er heiser hervor. Nachdem sich die Frau bestätigt fühlte, bat sie ihn, ihr zu einem kleinen Tischchen am Rand der gegenüberliegenden Brüstung zu

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