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Machtkampf

Machtkampf

Titel: Machtkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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gestiegene Energiekosten – das alles war dazu angetan, Ererbtes ganz schnell aufzusaugen. Was war doch Timo für ein Träumer.
    Er selbst wurde jetzt aus seinen Tagträumen geweckt. Die Bedienung, die ihm bereits das einheimische Bier gebracht hatte, servierte ihm das Essen. Voller Argwohn beäugte er das schön angerichtete Essen. Nichts Ungewöhnliches. »Guten Appetit«, hauchte die junge Dame und entfernte sich wieder. Erst jetzt bemerkte er unterm Tisch einen Apparat, der offenbar lästige Stechmücken fernhalten sollte. Unterdessen ratterte drüben ein Güterzug durch die Dunkelheit und verbreitete das erwartete Spektakel.
    Mompach nahm schon den dritten kräftigen Schluck Bier und verspürte nun doch einen gesunden Hunger. Er musste bei Kräften bleiben. Denn es gab niemanden, der ihm zur Seite stehen würde. Er war hier, Tausende Kilometer von der Heimat entfernt, ganz auf sich allein gestellt – obwohl er sich an diesem Ort keinesfalls als Fremder fühlte. Jedes Mal, wenn er in sein Appartement kam, hatte er das Gefühl, ein Stück Heimat vorzufinden. Schließlich war es nach seinem Stil eingerichtet – oder besser gesagt: so, wie es ihm Hartmann empfohlen hatte.
    Während er aß, schielte er immer wieder auf die Armbanduhr. Inzwischen war es bereits 21.30 Uhr. Worauf wollte der Unbekannte eigentlich noch warten?
    Mittlerweile wurde es ruhiger im Lokal. Schon waren drei Tische wieder frei geworden und die Gäste, meist in fröhlicher Urlaubslaune, hinausgegangen. Nur der Mann im T-Shirt saß noch immer da und starrte vor sich hin. Es schien so, als weiche er den Blicken Mompachs verlegen aus.
    Wieder ratterte ein Zug vorbei, diesmal jedoch um einiges leiser. Es handelte sich um einen Personenzug, wie Mompach an den beleuchteten Fenstern erkannte.
    Die Luft war so schwül wie selten zu dieser Abendzeit. Mompach hätte sich am liebsten noch ein Bier bestellt, doch er entschied sich für eine Cola, denn er brauchte möglicherweise heute Nacht noch einen klaren Kopf. Sein Essen hatte er nur zur Hälfte geschafft und der freundlichen Bedienung zu verstehen gegeben, dass es zwar ausgezeichnet gemundet hatte, er jedoch einfach schon satt sei. In Wirklichkeit fühlte sich sein Bauch wie ein aufgeblasener Luftballon an.
    Er lehnte sich zurück und behielt weiterhin die Umgebung im Auge. Hinter der großzügig gestalteten Theke war jetzt ein bärtiger Mann aufgetaucht, den er nah des Rentenalters schätzte. War dies der Chef? Oder was hatte der Kerl sonst für eine Funktion? Er schien die Gäste zu taxieren, musterte für einen Augenblick auch Mompach und verschwand wieder hinter einer Tür.
    Die Minuten quälten sich dahin und das Lokal leerte sich zusehends. Mompach stand der Schweiß auf der Stirn. Vermutlich wurde er längst beobachtet und der Erpresser ergötzte sich an den Ängsten seines Opfers. Sollte er mürbe gemacht werden?, fragte sich Mompach plötzlich. War es für den Unbekannten wirklich hier risikolos, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen? Was, wenn die Polizei eingeschaltet würde? Aber vermutlich wusste der Unbekannte, dass es so weit nicht kommen konnte.
    Mompach malte sich aus, was auf ihn zukäme, würde er die ganze Geschichte der hiesigen Polizei erzählen, von stümperhaften Dolmetschern vermutlich schlecht übersetzt. Die deutschen Behörden wären innerhalb weniger Stunden informiert und man würde ein Auslieferungsverfahren in Gang setzen.
    Es war 22.45 Uhr, als Mompach sich entschied, das Lokal wieder zu verlassen. In den Bedingungen des Erpressers war schließlich nichts davon erwähnt worden, wie lange er warten sollte. Mompach gab der Bedienung gestikulierend zu verstehen, dass er bezahlen wolle. Zwei Minuten später präsentierte ihm die Frau die ausgedruckte Rechnung auf einem kleinen Servierteller und verschwand wieder. Mompach studierte die Beträge und stellte zufrieden fest, dass sie überschlägig dem Preis entsprachen, wie er ihn errechnet hatte. Er legte einige Bath-Scheine zu dem Zettel und rundete großzügig zu einem fürstlichen Trinkgeld auf.
    Als die Bedienung wiederkam, lächelte sie zufrieden, bückte sich zu ihm und flüsterte: »Mr. Mompach?« Ihr Akzent verriet, dass sie sich mit der deutschen Sprache schwertat.
    Mompach übermannte ein Gefühl, als habe man ihn soeben erneut tief im Innersten getroffen. Was hatte sie gesagt? Auch diese Bedienung kannte seinen Namen? Er wollte nachfragen, doch seine Lippen waren nicht in der Lage, Worte zu formen. Eine

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