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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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einladen!“
    Mandolan nickte zustimmend.
    Abrexar hielt einen winzigen Moment inne und antwortete dann lächelnd: „Victoria verfügt über ein spezielles Talent. Sie würde Lexia sofort durchschauen.“
    Narex und Mandolan sahen den alten Schwarzen verständnislos an.
    Hoggi kicherte belustigt und verkündete mit dem Stolz eines Mentors glucksend: „Sie kann die Gedanken von uns Drachen hören, selbst, wenn wir abgeschirmt sind. Hi, hi! Aber sagt es keinem weiter. Hi, hi, hi!“
    Die beiden rissen verwundert ihre Augen auf und Narex begann, fieberhaft zu überlegen, worüber er sich in den letzten Stunden in Victorias Nähe Gedanken gemacht hatte. Er war fasziniert und neugierig, während Mandolan Victorias Talent großes Misstrauen entgegenbrachte.
    Victoria antwortete mit einem beruhigenden Lächeln: „Ich mache das nicht mit Absicht und versuche, nicht zu lauschen.“ Dann zwinkerte sie Narex zu. „Keine Angst, alles ist gut. Du bist um alle Fettnäpfchen herum gekommen.“
    Auch Abrexar grinste. Er ließ zu gern mal eine Katze aus dem Sack. Doch heute konnte er sich nicht richtig an der Reaktion seiner Freunde erfreuen. Es gab noch so viel zu tun. Die Geschehnisse in Laboe waren noch lange nicht aufgeklärt und Kerstin musste sich zu Lenir bekennen. Außerdem musste er sich unbedingt mit dem Roten treffen, der den letzten Anwärterkampf von Grimmarr gesehen hatte. Der Adjutant des toten Königs war noch immer ungeschlagen. Gespräche mit Außenstehenden über das Kampfgeschehen waren streng verboten und wenn der Rote es sich anderes überlegen sollte, bekam Abrexar sicher so schnell keine zweite Chance, etwas über den ungewöhnlichen Anwärter zu erfahren. Vorher würde er jedoch noch eine Stunde schlafen. Es machte einfach keinen Sinn, übermüdet Nachforschungen anzustellen. Dann übersah er wieder etwas und das war ihm in letzter Zeit eindeutig zu oft passiert.
    Abrexar stand auf. „Ich denke, wir haben vorerst alles Wichtige geklärt.“
    Plötzlich fiel ihm noch etwas ein. Er blickte Jaromir und Victoria an. „Ach ja, ich schicke euch in den nächsten Tagen Nodexter. Er ist einer der anerkanntesten Künstler in unserer Gesellschaft und wird mit euch den Umbau des Hauses Brookstedt ausgestalten und die Pläne zeichnen.“
    Er wollte noch etwas hinzufügen, doch Victoria bemerkte, dass ihn plötzlich eine Nachricht erreichte. Die Bilder waren schnell und sie verstand nicht mal die Hälfte. Doch das, was sie verstand, sah nicht gut aus.
    „Scheiße!“, fluchte Abrexar dann auch. Er ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen und verkündete: „Fiete ist soeben tot aufgefunden worden. Herzinfarkt. So wird zumindest die medizinische Diagnose lauten. Mein Agent hat ihn mit seiner Maschine in einem Knick auf der K30 zwischen Laboe und Stein gefunden. Verdammter Mist. Er kam zu spät. Er meint, als er Fiete das Visier hochklappte, einen Hauch von überreifen Waldblaubeeren wahrzunehmen.“
    „Dämonenäther“, flüsterten Narex und Mandolan entsetzt.
    Abrexar nickte ernst. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Goldene die Gefahren einer Reise ins Dämonenreich auf sich nehmen würde. Ob sie an den Äther überhaupt lebendig herankommen würde, ist höchst fraglich. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Roter beteiligt ist.“ Er seufzte erschöpft. „Der Preis, den wir für diese Erkenntnis zahlen, ist verdammt hoch. Unsere einzige Spur zu Kim ist mit Fiete kalt geworden.“
    Dann schüttelte er die Müdigkeit ab und stand entschlossen auf. „Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ich muss los.“
    Ohne ein weiteres Wort verließ Abrexar den Raum. Schlaf konnte er sich jetzt nicht mehr leisten. Er musste den Unfallort selbst inspizieren und würde dann direkt zu dem Roten durch die Nebel springen.
    Wenn das wirklich Dämonenäther war…
     

24. Es ist zum Verrücktwerden!
    Es ist zum Verrücktwerden! Ich werde echt gleich irre!“ Lenir lief den Flur vor Kerstins Zimmer rastlos auf und ab. Sie hatten Kerstin in den letzten 24 Stunden zweimal erwachen lassen. Sie hatte weder Victoria noch ihm zugehört.
    Eigentlich sollte er ihren Raum gar nicht betreten, aber er hatte es nicht mehr ausgehalten und war einfach reingestürmt. Kerstin hatte Victoria ohnehin schon angefaucht und einen neuen Fluchtversuch unternommen. Es half alles nichts! Sie wolle nicht zuhören – sie wollte nur weg.
    „Ich kann sie nicht im Stich lassen. Ich MUSS sie dazu bringen, mir zuzuhören.“
    Für Kerstin waren seit

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