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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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dich ja noch nie erlebt.“
    Victoria zog ihre linke Schulter hoch. „Ach, ich bin genervt und der Typ dahinten ist einfach ein Riesenarschloch!“
    Jaromir sah ihr ernst in die Augen: „Wenn es dir nicht gut geht, dann können wir auch nach Hause fahren…“
    Doch Victoria schüttelte ihren Kopf: „Nein, heute ist dein Geburtstag. Und der Film soll echt gut sein. Das lenkt mich bestimmt ab.“
    Der Film war großartig und die vier amüsierten sich prächtig. Tatsächlich vergaß Victoria dabei zeitweise sogar fast ihr brennendes Tattoo, doch als der Abspann über die Leinwand flimmerte, wurde es wieder schlimmer. Die Haut war jetzt nicht nur warm, sondern unangenehm heiß. Resigniert gab sie es auf, das vor Jaromir zu verbergen.
    Als sie das Kino verließen, meinte sie: „Ich weiß, dass wir noch essen gehen wollten, aber mein Rücken braucht dringend eine Abkühlung…“
    Jaromir fühlte sich über die Gedankenverbindung in ihren Schmerz ein und meinte: „Ich kenne den richtigen Ort dafür.“
    Dann sendete er ein Bild von seinem Lieblingsplatz im Gebirge an die anderen und fragte Kerstin und Lenir: „Kommt ihr mit?“
    Die beiden nickten und Kerstin murmelte: „Gegen klares, kaltes Wasser hätte ich jetzt auch nichts einzuwenden…“
    Es war viertel vor sieben und die Sonne war vor wenigen Minuten untergegangen. Jaromir informierte Narex kurz über ihre Planänderung und führte sie in einen verlassenen Innenhof ein paar Straßen weiter. Hier war es so dunkel, dass er und Lenir sich gefahrlos verwandeln und von hier in die Nebel springen konnten.
    Als sie über dem Gebirge auftauchten, stand die Sonne hier noch glutrot am Himmel und tauchte die Wolken und Gebirgshänge in ein spektakuläres Licht. Alles schien in Flammen zu stehen. Der Anblick war atemberaubend.
    Victoria atmete tief durch. Hier ging es ihr schon besser. Trotzdem riss sie sich von dem großartigen Panorama los und kletterte von Jaromirs Rücken.
    Während die anderen zwei noch den Sonnenuntergang betrachteten, gingen Victoria und Jaromir runter zum See. Hier sparte sie sich das schmerzhafte Ausziehen der Klamotten und entfernte Jacke, Pulli und T-Shirt behände mit Magie.
    Es war windig und eiskalt.
    Jaromir erschuf um sie herum einen Schutzschild und lächelte, als er ihren neuen BH sah. „Gefällt mir! Tolle Farbe.“
    Victoria lächelte zurück und drehte sich um, so dass er ihren Rücken in der untergehenden Sonne sehen konnte. „Und was hältst du davon?“
    Jaromir betrachtete schweigend das Tattoo.
    Er war bewegt. „Das bin ja ich... Du hast dich stundenlang quälen lassen, um meine wahre Gestalt auf deiner Haut zu tragen?!“
    Victoria lächelte. „Ich trage deinen Ring und wir heiraten im Dezember, so dass jeder wissen wird, dass wir zusammengehören. Doch keiner weiß, wer du wirklich bist. Dabei bist du so… so… umwerfend.“
    Jaromir strich zärtlich über die unverletzte Haut neben dem schwarzen Drachen.
    Sie sah ihn über ihre Schulter hinweg an. „Es war Kerstins Idee. Und sie hat recht. Ich würde am liebsten der ganzen Welt erzählen, wer du wirklich bist. Und weil das nicht geht, möchte ich wenigstens mit dem Tattoo zeigen, für wen mein Herz schlägt.“
    Er lächelte sie an und sagte gerührt: „Das ist das schönste Geschenk, das ich jemals bekommen habe.“
    Dann drehte er sie behutsam um und küsste sie zärtlich. „Danke, Kleines!“
    Sie küsste ihn zurück und für einen Moment waren die Schmerzen vergessen. Beide versanken im Augenblick.
    Doch dann berührte er versehentlich das Tattoo und sie zuckte zusammen.
    Er löste sich von ihr. „Ich werde das besser kühlen.“
    Victoria nickte. „Ja, Narex meinte, das würde helfen.“
    „Was hat Narex denn damit zu tun?“
    Victoria lachte und berichtete von seinem Zauber.
    Jaromir grinste. „Das sieht ihm ähnlich! Er ist ein echter Hallodri – genau wie Lenni. Die beiden bringen es einfach nicht über sich, einen Zauber bis zur Perfektion zu üben. Das ist ihnen viel zu langweilig.“
    Die Sonne war inzwischen untergegangen und ihre letzten, roten Strahlen flammten über den Himmel.
    Victoria blickte zum See und erkannte im fahlen Licht gerade noch, dass er zugefroren war.
    Jaromir schmolz mit dem Klimazauber ein Loch in die dünne Eisdecke.
    Dann war es stockfinster, so dass er Licht machen musste. Eine helle Kugel schwebte über seinem Kopf.
    Victoria grinste. „Ich liebe Magie!“
    Jaromir lachte. „Ja, ich möchte sie auch nicht missen. … So,

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