Machtlos
drinnen passiert?! … Will ich das wirklich wissen?“
Falks Gedanken wurden leiser und Victoria konzentrierte sich nun voll auf die beiden Schwarzen. Jaromir konnte Lenirs Verwandlung nicht mehr lange unterdrücken, auch wenn der nun nicht mehr gegen den Zauber seines Freundes ankämpfte.
„Seitenstraße“ , meldete sich Jaromir gepresst und schickte ihr ein Bild.
„Ja, ich bringe euch hin“ , gab Victoria zurück und hakte Lenir unter. Kerstin hatte sich wieder gefangen und nahm seine andere Seite.
Einen Block später bogen sie in eine Sackgasse. Sie war unbeleuchtet und menschenleer. Jaromir ließ den Zauber, der Lenir in seiner Menschengestalt hielt, langsam und kontrolliert los.
Auf der Fahrbahn zwischen den parkenden Autos verwandelte sich Lenir schließlich. Seine Augen spiegelten Wut, aber auch Angst und Verwirrung wider. Am liebsten hätte er laut geschrien und alles um sich herum kurz und klein geschlagen. Er hätte Alexander wirklich umgebracht! Ein nicht gerade kleiner Teil von ihm wollte das noch immer. Er musste weg hier! Schnell. Und Kerstin würde er mitnehmen!
Kerstin stieg wortlos auf seinen Rücken und gemeinsam erhoben sie sich in die Lüfte. Kurz bevor die Nebel aufrissen, hallte ein wütendes Fauchen durch die Straßen.
Zutiefst erschöpft sank Jaromir in die Knie. „Keine Studentenpartys mehr für Lenni!“, keuchte er. „Keine Partys und keine Fahrstühle!“
In diesem Moment kehrte Lexia von der Damentoilette zurück und blickte sich suchend nach Falk um. Doch er war nirgends zu sehen. Aber dafür entdeckte sie Felix, der mit sich mit einem jungen Mann unterhielt und ihm mitfühlend auf die Schulter klopfte.
Sie stellte sich zu ihnen. „Entschuldige bitte, Felix. Weißt du, wo die alle hin sind? Ist was passiert?“
Felix drehte sich zu Lexia um und wieder einmal wurde er von einer Welle verzehrender Zuneigung zu der jungen Frau erfasst. Gleichzeitig fühlte er sich so dermaßen von ihr abgestoßen, dass er sich am liebsten übergeben hätte.
„Du machst mich wahnsinnig, Lexia. Das ist los“, würgte er hervor und exte sein noch volles Glas Cola-Rum.
42. Herz und Verstand
Am nächsten Tag schliefen die Gefährten aus. Glücklicherweise war es ein freier Samstag, so dass sie keine Termine hatten. Victoria wurde als erste wach und betrachtete lächelnd ihren schlafenden Gefährten. Nachdem sie Jaromir gestern mit dem Mercedes – „echt nicht mein Auto…“ – nach Hause gefahren hatte, hatte sie seine ausgezehrten Energiedepots mit Umgebungsmagie aufgefüllt. Er hatte sie berauscht angestrahlt und war dann sofort in ihren Armen eingeschlafen.
Victoria sah auf die Uhr. Es war fast elf.
Der Himmel war wolkenverhangen und die Blätter an den Bäumen wurden auch immer weniger. Ein feiner Nieselregen machte draußen alles nass und ungemütlich.
„Genau das richtige Wetter, um den ganzen Tag im Bett zu bleiben“ , dachte Victoria wohlig und kuschelte sich an Jaromir.
Der zog sie verschlafen an sich. „Hmmm ja, wir stehen heute einfach nicht auf…“ Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete den Duft genießerisch ein. „Du riechst immer so gut“, murmelte er schon etwas wacher und streichelte liebevoll ihren Rücken.
„Guten Morgen, mein Liebster. Ich wollte dich nicht wecken…“ , gab Victoria entschuldigend zurück. „Wie geht es dir?“
Jaromir sah sie mit seinen warmen, braunen Augen an und flüsterte: „Mit dir in meinem Arm – bestens.“ Er ließ seine Hände über ihren Po wandern und zog sie noch ein Stückchen näher an sich.
Victoria wusste, was er wollte, sagte aber fürsorglich: „Nach der Aktion gestern täte dir eigentlich noch eine Mütze voll Schlaf ganz gut.“
Ihre aufreizende Unschuld hatte ihn schon immer verrückt gemacht. Jetzt war er vollends wach und in seinen Augen verflüssigte sich die Bronze.
Er knabberte an ihrem Ohrläppchen und raunte: „Wie soll ich an Schlaf denken, wenn du hier so verführerisch neben mir liegst … und dich so gut anfühlst…“ Seine Hände schlüpften unter ihr Nachthemd und liebkosten ihre Brüste.
Victoria genoss seine Berührungen in vollen Zügen. Sie wollte ihn, sagte aber trotzdem mit rauer Stimme: „Aber die magische Energie wird sich noch nicht vollständig gesetzt haben. Du brauchst Ruhe.“
Er antwortete nicht, küsste sie nur leidenschaftlich auf ihren Mund. Ihr gespielter Widerstand schmolz wie Eis im Hochsommer. Er wusste, dass sie seine Zärtlichkeiten kaum erwarten
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