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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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paar Schritte auf ihn zu und fragte kokett: „Na, Herr Professor, dann lassen Sie mal sehen, was Sie für mich rausgesucht haben.“
    Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden und in seinen warmen, braunen Augen schien sich gerade die Bronze zu entzünden.
    Die Schmetterlinge in ihrem Bauch jubilierten und so fragte sie ganz unschuldig: „Wie eng ist denn Ihr Zeitplan, Herr Professor? … Ich meine, wenn wir …“
    Jaromir schloss kurz seine Augen und als er sie wieder öffnete, brannte die Bronze lichterloh. „Vergiss den Plan…“
    Victoria lächelte und ging den letzten Schritt auf ihn zu. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände, zog es behutsam ein wenig hinunter und küsste ihn hingebungsvoll.
    Dann ließ sie ihn los. Lächelnd schnippte sie mit ihren Fingern und entkleidete ihren Gefährten auf magische Weise. Er warf leise lachend den Kopf in den Nacken, dann hob er sie auf seine Arme und trug sie zurück in das warme Becken.
    Eine Weile später saßen sie auf der Terrasse am Frühstückstisch. Das Wetter war traumhaft. Ein Hochsommertag wie er im Buche stand. Albert hatte sich heute Morgen voll ins Zeug gelegt und ein wahres Brunchbuffet aufgefahren. Unter anderem hatte er frische Zimtschnecken gebacken – die liebte Victoria. Dann gab es auch noch Kalbsbratenaufschnitt, warme Miniquiche mit Krabben und pikantem Gemüse, natürlich frische Feigen mit Büffelmozzarella und rotem Basilikum und noch viel mehr Leckereien. Außerdem hatte Albert kleine Hefebrötchen gebacken und eine Auswahl seiner exquisiten, selbstgemachten Marmeladen bereitgestellt. Der Tisch bog sich fast und Victoria seufzte glücklich, als sie den ersten Schluck von ihrem Milchkaffee trank. Wie immer im Haus Brookstedt hatte er eine leichte Zimtnote.
    Kurze Zeit später kam Albert und brachte auch noch Rührei und frische Pfannkuchen.
    Dabei bemerkte Victoria, dass der Butler unaufhörlich ein kompliziertes Rezept rezitierte, wie er es immer tat, wenn ihn seine Gedanken nicht verraten sollten.
    Sie lächelte und sagte: „Ah, guten Morgen Albert! Wie ich sehe, sind Sie in Jaromirs Pläne eingeweiht und müssen dichthalten… Vielen Dank für dieses phänomenale Frühstück! Die Zimtschnecken sind wie immer ein Gedicht und die Quiche … ein Traum.“
    Die Augen des Butlers strahlten, aber er dachte immer noch beharrlich an den irischen Lammbraten und verschwand dann schnell wieder im Haus.
    Victoria sah an sich herunter. Jaromir hatte ihr eine leichte, helle Jeans rausgesucht, bei der man die Beine kurz über dem Knie mit einem Reißverschluss abtrennen konnte. Dazu trug sie ihr eisblaues Lieblings-T-Shirt.
    Sie nahm grinsend ein Brötchen und angelte sich ein Stück Kalbsbratenaufschnitt. „Das scheint ja ein entspannter Tag zu werden. Mal keine offiziellen Termine. Das ist ja kaum zu glauben...“
    Jaromir nahm lächelnd ihre Hand. „Und doch ist es wahr. Wir haben heute den ganzen Tag nur für uns. Keine anderen Drachen. Versprochen!“
    Victoria stutze. „Aber müssten wir nicht die Hochzeit planen? Ich meine, das wird doch alles verdammt eng!“
    Ihr Gefährte winkte ab. „Knapp wird es mit Sicherheit, aber ein Tag mehr oder weniger fällt da nicht ins Gewicht.“
    Sie sah ihn zweifelnd an. „Und du meinst, Abrexar, Hoggi und Lenir sehen das genauso?“
    Er schüttelt den Kopf. „Nein – wohl eher nicht. Darum habe ich die drei auch gebeten, schon mal das eine oder andere in Erfahrung zu bringen und mit der Planung zu beginnen.“
    Prompt drehte Victorias Kopf einen Film:
    Sie fuhr in einer prunkvollen, goldenen Kutsche vor eine übergroße Kirche. Als sie aus der Kutsche steigen wollte, verhedderte sie sich in der meterlangen Schleppe. Der endlose Schleier flatterte gespenstisch durch die Lüfte und zerrte an ihrer strengen Hochsteckfrisur.
    Jaromir drückte ihre Hand und suchte ihren Blick. „Hey Kleines, keine Panik. Sie werden keine Entscheidungen treffen. Das tun ausschließlich wir! Sie helfen uns nur, die Möglichkeiten zu erörtern.“
    Sie sah noch immer zweifelnd aus und so fuhr er fort: „Lenir hat zum Beispiel die Aufgabe, herauszufinden, wo wir mit dreihundert Gästen überhaupt feiern können und Abrexar klärt, was der Rat der Goldenen sich genau unter «standesgemäß» vorstellt.“
    Victoria seufzte und biss noch immer misstrauisch in ihr Brötchen.
    Jaromir lächelte und meinte fröhlich: „Aber das soll es nun zum Thema Heiraten für heute gewesen sein.“ Er sah sie eindringlich an und sagte:

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