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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Universum.
    Nach einer Weile schaute Victoria stolz auf den blitzenden Ring an ihrer Hand und wollte wissen: „Wie hast du den denn so schnell organisiert? Der lag doch nicht etwa zufällig in Brookstedt in irgendeiner Schublade?“
    Leise lachend schüttelte Jaromir seinen Kopf. „Nein. Dieser Ring wurde extra für dich angefertigt. Nachdem ich dich gestern bei J abgesetzt hatte, habe ich meinen Juwelier Bosse Svensson angerufen. Für mich arbeitet er auch mal am Sonntag.“ Er grinste breit und fügte trocken hinzu: „Oder Sonntagnacht. Er verkauft nicht nur edlen Schmuck, sondern ist ebenfalls Goldschmied. Nachdem wir die Materialien festgelegt hatten, musste Lenir ein paar Sprünge durch die Nebel machen, um alles zu besorgen. In der Zwischenzeit haben Bosse und ich am Design gefeilt – ich wollte für dich etwas Besonderes – schlicht aber ausdrucksvoll.“
    Sie lächelte ihren Gefährten an. „Das ist dir gelungen! Der Ring ist bildschön.“
    Er lächelte zurück. „Genau wie die, die ihn trägt.“
    Dann schloss er seine Augen und küsste sie zärtlich.
    Irgendwann stand die Sonne tief über dem Meer. Es war kühl geworden.
    Jaromir stand auf und reichte ihr beide Hände. „So Kleines, jetzt kommen wir zur letzten Überraschung für heute.“
    Victoria schüttelte erstaunt den Kopf und ließ sich von ihrem Gefährten hochziehen. „Wie? Noch eine Überraschung? Was kann denn jetzt noch kommen?“ Sie streckte die linke Hand aus und bewunderte ihren Ring. Sie konnte es nicht fassen. Sie war verlobt!
    Jaromir lachte leise. „Es ist nur eine Kleinigkeit. Komm einfach mit mir.“
    Er führte sie zurück zum Strand und ging hundert Meter weiter wieder zu den Dünen zurück. Im letzten Licht dieses Tages konnte Victoria erkennen, dass hier an einem windgeschützten Platz ein Picknick aufgebaut worden war.
    Mit einer kleinen Geste entzündete Jaromir die Kerzen in den Windlichtern.
    Sie musste grinsen, als ihr bewusst wurde, dass die Szenerie sehr dem Picknick glich, zu dem Jaromir sie vor dreieinhalb Monaten eingeladen hatte. An jenem Abend hatte er ihr seine wahre Gestalt gezeigt und sie hatten sich zum ersten Mal geküsst.
    Jaromir lächelte sie warm an. „Ich dachte, ein Picknick kommt immer gut.“
    Victoria nickte und lächelte zurück. „Unbedingt. Und ich habe vielleicht einen Hunger…“
    Sie ließen sich auf die Decke nieder und aßen, während die glutrote Sonne in der Nordsee versank. Lenir hatte Kurier gespielt und die Leckereien durch die Nebel von Kiel an die Nordsee gebracht und aufgebaut. Und Albert hatte sich selbst übertroffen. Victoria wusste nicht, was sie zuerst probieren sollte – es war einfach alles herrlich!
    Als die Sonne ganz untergegangen war und nur noch ein rotes Leuchten den Himmel entflammte, begann sie zu frösteln. Jaromir legte seinen Arm um sie und schon war ihr warm.
    Sie blickte ihn an. „Wie machst du das? Frierst du nie?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, nicht mehr.“ Dann zeigte er ihr in seinem Geist einen simplen Zauber.
    Sie erkannte, dass er die Moleküle in einer daumendicken Luftschicht um seinen Körper herum mit Hilfe Magie so beschleunigte, dass die Temperatur angenehm war.
    Er ergänzte: „Der Zauber ist wirklich einfach. Du kannst dir auf diese Art und Weise auch Kühlung verschaffen, wenn es heiß ist. So wie du das Element Luft beherrscht, müsstest du diese Magie eigentlich auch wirken können. Probiere es mal aus, aber pass auf, dass du die Moleküle nicht zu stark beschleunigst – dann wird’s echt heiß!“
    Sofort war ihre Neugier geweckt und sie rückte ein Stück von ihm ab. Gleich darauf fröstelte sie wieder. Sie sammelte astrale Energie aus der Umgebung und konzentrierte sich auf die Luft um sich herum. Dann versuchte sie, die winzigen Teilchen zu beschleunigen. Es waren verdammt viele, aber schließlich klappte es.
    Ihr wurde warm. Sie grinste stolz.
    Allerdings stellte sie schnell fest, dass die Sache einen Haken hatte: Der Zauber war zwar einfach, aber er erforderte dennoch ihre volle Konzentration. Sie konnte nicht einmal sprechen, denn sie musste darauf achten, dass sie die unzählig vielen Teilchen nicht zu sehr beschleunigte. Beim Schutzschild war das anderes. Da presste sie die Luft einfach so stark zusammen, wie sie konnte. Hier musste sie jedoch Maß walten lassen und das erforderte in jeder Sekunde ihre Aufmerksamkeit.
    Jaromir lachte leise. „Wie ich erwartete habe, ist der Klimazauber kein Problem für dich.“
    Sie

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