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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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habe.“
    Sie spürte, dass ihre Freunde jetzt wieder ganz sie selbst waren. An Jaromirs ungewöhnliche Aura hatte sich selbst Kerstin in den letzten Stunden etwas gewöhnt.
    Dann kam Albert und räumte das Geschirr ab. Als er J´s Schale nehmen wollte, lächelte der Student den Butler charmant an und meinte übermütig: „Albert, ich muss Ihnen etwas sagen. Ich kann ohne Sie nicht mehr leben. Wollen Sie mich heiraten?“
    Der Butler erstarrte.
    Dann entgegnete er J todernst mit einer leichten Verbeugung: „Ihr Antrag ehrt mich, Jan Hendrik Meier. Aber es tut mir sehr leid, mein Herr, trotz großer Sympathien für Ihre Person muss ich Ihnen mit großem Bedauern gestehen: Sie sind mir zu alt.“
    Es folgten fünf Sekunden Grabesstille.
    Dann brachen Jaromir, Victoria, J und Kerstin in brüllendes Gelächter aus und auch Alberts Mundwinkel zuckten verräterisch. Der Butler verneigte sich jedoch formvollendet, ohne seine Miene zu verziehen und verließ dann mit gemessenen Schritten und dem voll beladenen Tablett die Terrasse.
    Die Vier redeten noch weiter über die Hochzeit. Jetzt war die Stimmung vollends gelöst und Victoria konnte sich so richtig auf das Fest einlassen. Es war, wie Jaromir ihr am Morgen prophezeit hatte: Mit ihren Freunden war die Planung ganz anders. Das Politische trat in den Hintergrund und es ging nun vor allem darum, was Victoria und Jaromir gefiel.
    Nach einer Weile fragte Albert, ob jemand einen Kaffee, Espresso oder Tee wünschte. Victoria empfahl ihren Freunden den Milchkaffee mit leichter Zimtnote. Wenig später brachte Albert die Getränke und dazu noch eine Schale mit selbstgemachtem Gebäck. Zur Feier des Tages hatte er Minizimtschnecken gebacken.
    J schüttelte fassungslos den Kopf. „Albert, Sie machen mich echt fertig.“ Er überlegte kurz, nahm sich dann aber doch eine warme Zimtschnecke und murmelte achselzuckend: „Aber was soll´s – ich bekomme ohnehin Pizzaträume…“ Dann biss er herzhaft hinein.
    Kerstin grinste nur und nahm einen Schluck Milchkaffee. „Jaromir scheint ja wirklich auf Zimt zu stehen. Erst das Eis, nun der Milchkaffee und das Gebäck… eigentlich mag ich ja keinen Zimt. Aber irgendwie ist das alles einfach nur lecker. Hmmnm!“ Dann fragte sie beiläufig: „Was hat denn deine Mutter dazu gesagt, dass ihr heiratet, Vici?“
    Victoria seufzte tief: „Ach... Ich habe es ihr noch gar nicht erzählt.“
    J ergänzte: „Sie traut sich nicht. Und das kann ich verstehen. Kennst du ihre Mutter, Kerstin?“
    Die schüttelte den Kopf. „Nein, aber trotz allem – meinst du nicht, dass du es ihr langsam mal erzählen solltest? Sie ist immerhin deine Mutter.“
    Victoria nickte ergeben. „Kerstin, du hast ja recht… Ihr habt alle recht.“ Sie schloss ihre Augen und gab sich einen Ruck. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie Jaromir an. „Was meinst du, Jaro, können wir für Mittwoch alle Termine absagen? Dann fahren wir nach Glückstadt und bringen es hinter uns...“
    Jaromir lächelte sie aufmunternd an. „Alles was du willst, Kleines . Das kann ich sicher einrichten.“
    J grinste vergnügt. „Na, seht ihr? Und wieder ein Punkt abgehakt.“
    Victoria blickte ihre Freunde scheinbar misstrauisch an. „Ihr seid mir schon zwei. Ihr habt euch doch abgesprochen.“
    Die beiden lachten nur.
    Dann sagte Victoria zu Kerstin: „J ist mein Trauzeuge. Ich weiß, dass das jetzt ziemlich amerikanisch ist, aber willst du meine Brautjungfer sein?“
    Sie konnte in Kerstins Gedanken sehen, dass diese ihrem Freund nicht die Show stehlen wollte und fügte hinzu: „Keine Sorge, das Fest wird so groß, dass es genug Verantwortung für euch beide gibt.“
    J nickte zustimmend und war froh, dass er so auf keinen Fall in die Verlegenheit kommen würde, die Braut auf die Toilette begleiten zu müssen. Diese Aufgabe hatte die Trauzeugin seiner Cousine bei deren Hochzeit vor drei Monaten gehabt und dem wollte er um jeden Preis entgehen.
    Kerstin lächelte J an und dann strahlte sie: „Ich fühle mich geehrt, Victoria. Das mache ich gern.“
    Sie holte einen Stapel Hochzeitszeitschriften aus ihrer Tasche und lachte. „Das passt jetzt ja genau, denn als du mir Montag von euren Heiratsabsichten erzählt hast, habe ich bei einer Bekannten gleich ein paar Zeitschriften abstauben können.“
    Sie sah Victoria verschwörerisch an. „Du brauchst ein Kleid und bis Silvester sind es nur noch bummelig vier Monate.“ Sie strahlte. „Das ist der perfekte Job für mich als

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