Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
Sie Ihre wertvolle Zeit mit Feudel und Eimer vergeuden. Schließlich freuen sich Kerstin und ich schon die ganze Zeit auf Ihr Abendessen.“ Sie lächelte ihn mit ehrlicher Anerkennung an.
    Albert nickte noch einmal würdevoll, schaltete beim Rausgehen das Licht ein und verließ mit beschwingten Gedanken den Salon. „Wie schön, dass endlich Leben im Haus Brookstedt ist! Frau Abendrot tut allen hier im Haus gut und ich darf endlich Gäste bewirten. Auch wenn das natürlich mehr Arbeit bedeutet als noch vor einem halben Jahr, würde ich im Leben nicht wieder zurück wollen.“
    Ein paar Minuten später öffnete sich die Tür des Salons abermals und J betrat den Raum. Victoria konnte sehen, dass er vom Inneren des Hauses Brookstedt stark beeindruckt, wenn nicht sogar eingeschüchtert war. Er versuchte das mit Lässigkeit zu überspielen. Und da war noch etwas anderes.
    Erst beim zweiten Hinsehen bemerkte Victoria, dass seine Haare nass waren. „Und das sind auch nicht seine Klamotten – er trägt Jaros Sachen!“ Und dann ging es ihr auf. „Oh nein, J! Du musst ja mit deinem Rad genau in dieses Unwetter geraten sein.“
    Ihr Mitbewohner lächelte schief, gesellte sich zu ihnen und durchwuschelte mit den Fingern entspannt seine Frisur. „Halb so wild! Das Wetter ist zwar mies, der Service in diesem Haus dafür aber umso besser. Albert hat mich an der Tür mit einem flauschigen Handtuch empfangen und dann kam auch schon dein Lover mit trockenen Sachen um die Ecke.“
    Er sah sich demonstrativ um und bemerkte beiläufig: „Coole Hütte. … Schick, schick.“ Augenzwinkernd deutete er auf den Ring an Victorias Hand und fügt noch hinzu: „Da hätte ich den funkelnden Klunker auch nicht zurückgewiesen.“
    Victoria schlug ihm empört mit der flachen Hand gegen die Brust. „Ach, du alter Schnacker!“
    Nun tat J entsetzt. „Hey Vici, ich bin dein Trauzeuge! Sei vorsichtig, du brauchst mich noch!“
    In diesem Moment betrat Jaromir den Salon. Victoria erkannte auf den ersten Blick, dass ihr Gefährte den Schalk im Nacken hatte. Das aufgekratzte Funkeln in seinen Augen strafte den ernsten Gesichtsausdruck Lügen, als er streng fragte: „Was ist hier los?“
    Sofort zuckten Kerstin und J erschrocken zusammen und Victoria rollte leicht genervt mit den Augen.
    Jaromir strahlte. „Das war ein Scherz! Bei Studenten klappt das immer.“
    Victoria schüttelte leicht missbilligend den Kopf. „Übertreibe es nicht! Kerstin hat einen halben Herzinfarkt gekriegt.“
    Doch ihr Gefährte grinste breit. „Ach Vici, wann habe ich denn schon mal menschlichen Besuch…“ Sein Lächeln wurde warm und echt, als er J freundschaftlich auf die Schulter klopfte. „Ruf doch nächstes Mal kurz durch. Bei solchem Wetter können wir dich auch gern abholen.“
    J grinste und dachte gleich an den Aston Martin. „Keine Sorge, Jaromir, das lass ich mir nicht zweimal sagen.“
    Victorias Mitbewohner hatte sich schnell gefangen und auch Kerstin erholte sich allmählich vom Schreck und lächelte schüchtern. Dann setzten sie sich alle aufs Sofa und redeten eine Weile über Gott und die Welt.
    Schließlich kamen sie zum Thema Hochzeit und Kerstin fragte: „Wisst ihr … äh, Tschuldigung: Weißt du, Victoria, und wissen Sie, Herr Professor, denn schon wie das Fest aussehen soll?“ Kerstin hatte keine Ahnung, wie sie ihren Professor nun anreden sollte.
    Jaromir grinste. „«Du» ist für mich in Ordnung… aber falls dir das an der Uni unangenehm ist, können wir dort auch beim «Sie» bleiben.“
    Kerstin schluckte. „Ich duze meinen Professor. Unglaublich!“ Dann konzentrierte sie sich wieder auf die Hochzeit und setzte erneut an: „Also gut: wisst «ihr» zwei, wie das Fest aussehen soll?“ Sie sah Victoria an. „Du sagtest, dass ihr gewisse Vorgaben habt?“
    Gemeinsam berichteten Jaromir und Victoria von den Rahmenbedingungen und erzählten, was sie bereits geplant hatten. Gerade hatten sie Silvester als Hochzeitsdatum verraten, da betrat Albert mit einem Tablett den Raum. Er brachte die Vorspeise.
    In Anbetracht des Wetters hatte sich der Butler für eine kalte Tomatensuppe mit Büffelmozzarella und frischem Basilikum entschieden. Dazu gab es noch warmes Baguette. Das Essen war köstlich und perfekt auf den spritzigen Weißwein abgestimmt.
    Victoria bemerkte, dass Kerstin und J ihre Teller genüsslich leerten. Sie hätten gern noch einen Nachschlag gehabt, trauten sich aber nicht, danach zu fragen.
    Mit einem zufriedenen Lächeln

Weitere Kostenlose Bücher