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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke
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weil sie früher oder später auffliegen und als Großsprecher entlarvt sind. Dann wird sich niemand mehr von ihrem Imponiergehabe beeindrucken lassen. Erfahrene Machtspieler wissen deshalb: Erfolgreich betrügen kann auf Dauer nur der Ehrliche.
    Und noch etwas ist in diesem Zusammenhang wichtig: Der Heuschreckenkrebs schlägt seinen Herausforderer auch deshalb in die Flucht, weil er die Bereitschaft zeigt, mit höchstem Einsatz zu kämpfen. Eine Strategie des "Schauen wir mal, dann sehn wir schon" ist unter diesen Umständen nicht möglich. Dem Herausforderer wird hingegen klar: Wenn ich mich auf diesen Kampf einlasse, dann wird es auf jeden Fall eine ernste, unangenehme Sache.
Die Meerschweinchenstrategie
    Da wir gerade beim Thema Kampfbereitschaft sind, müssen wir von den Meerschweinchen reden. Unter diesen geselligen Rudeltieren gibt es ausgesprochene Kämpfernaturen, wahrhafte Kampfschweine, die keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gehen, um sich an die Spitze zu setzen. Ihnen stehen äußerst harmoniebedürftige Artgenossen gegenüber, die von vornherein jede Konfrontation scheuen und widerstandslos das Feld räumen, sogar wenn sie ihrem Gegner körperlich überlegen sind.
    Nicht weiter überraschend ist, dass sich die Kämpfernaturen mit ihrem selbstbewussten Auftreten bis zum Rang des Alphatiers durchbeißen können, auch wennsie gar nicht das stärkste Tier sind. Ein Grund dafür ist, dass die Rangkämpfe unter Meerschweinchen nicht so blutig ablaufen wie bei anderen Tieren, weil sich die Nager in Ermangelung scharfer Klauen und Reißzähne kaum ernsthaft verletzen. Das klingt ganz sympathisch, hat jedoch den Nachteil, dass sich die Verlierer von gestern wieder hochrappeln können, um heute Revanche zu üben. Und wenn es heute nicht klappt, dann morgen.
    Moment mal, hatten wir nicht gesagt, der erfolgreiche Karrierespieler sollte sich gerade nicht in zahlreiche Kämpfe stürzen, weil ihn das auslaugt? Und hatten wir nicht behauptet, dass Niederlagen uns für weitere Niederlagen bereit machen? Nun, das bleibt nach wie vor gültig. Die Meerschweinchenstrategie funktioniert unter diesen Bedingungen sogar besonders gut. Ihr Erfolg erklärt sich aus dem besonderen Naturell des Kampfschweins, das allzeit kampfbereit ist: Weil die ewigen Auseinandersetzungen mit dem Kampfschwein so kräftezehrend sind, haben seine Konkurrenten irgendwann keine Lust mehr dagegenzuhalten. Sie geben nach – und das Kampfschwein triumphiert, ohne zu kämpfen.
    Vielleicht haben Sie es selbst einmal erlebt, wie ein einziger Mitarbeiter eine ganze Abteilung tyrannisiert, weil er grundsätzlich widerspricht, nachbohrt, bis es wehtut, Unterstellungen abfeuert, Vorschläge niedermacht und Kollegen kritisiert. Nicht immer wird so jemand befördert, denn es ist keine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten. Aber in vielen Fällen kommt er eben doch voran, weil ihn einfach nichts umwirft. Darüber sind seine ehemaligen Kollegen gar nicht so unglücklich, denn auf diese Weise sind sie ihn immerhin losgeworden und können in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen.
Zwei und drei gegen eins
    Eine unerwartete Wendung können solche Auseinandersetzungen nehmen, wenn sich mehrere gegen einen verbünden. Tritt dieser Fall ein, haben Kampfschweine eher schlechte Karten. Sie polarisieren zu stark, wobei an dem einen Pol das Kampfschwein steht und an dem anderen alle übrigen. Aber auch andere Kandidaten geraten in Schwierigkeiten, und zwar paradoxerweise dann, wenn sie eigentlich die Stärksten sind. Denn nun machen sie es für ihre Konkurrenten besonders attraktiv, sich zu verbünden. Von sich aus braucht der Stärkste keinen Bündnispartner. Aber wenn sich die Nummer zwei mit der Nummer drei zusammentut, haben sie gute Chancen, den Stärksten zu "entthronen" und alle anderen in Schach zu halten.
Gefahren
    Sagen wir es kurz und knapp: Eine Abteilung, in der die Mitarbeiter vollauf damit beschäftigt sind, ihre Kollegen zu belauern und zu bekämpfen, droht, arbeitsunfähig zu werden. Und die Mitarbeiter, die noch die eigentliche Arbeit erledigen, denen es nur um die Sache geht, werden zum Beiwerk oder zum bloßen Störfaktor. Für den Kampfspieler kann es unangenehm werden, wenn er seinen Kollegen mit seinem Dominanzgehabe nur noch auf die Nerven geht und sie sich gegen ihn zusammenschließen. Dann landet er schnell im Abseits und muss sich erst wieder als konstruktiver Kollege bei den anderen beliebt machen.
Gegenstrategien
    Wird der Heuschreckenkrebs überzeugend

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