Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
das ist nicht der Grund«, erwiderte er. Und dann verstummte er, und sein Gesicht verschloss sich.
    Verlegen und von Furcht erfasst, sie sei vielleicht zu weit gegangen mit ihren Fragen, richtete Linnet sich auf und trat vor den Kamin. »Bitte verzeiht meine Neugierde«, sagte sie, in die Flammen starrend. »Ich wollte nicht aufdringlich sein.«
    Als er länger als nur ein paar Momente schwieg, riskierte Linnet einen verstohlenen Blick auf ihn. Er betrachtete sie so eindringlich, als versuchte er abzuwägen, ob er noch mehr sagen sollte oder nicht.
    Schließlich zuckte er die Schultern und sagte: »Sie können es ruhig wissen, schließlich ist es kein Geheimnis. Ich bin durch Heirat Robbies Onkel. Meine Frau, Arabella, war Duncans Schwester.«
    Linnet erinnerte sich an Gesprächsfetzen und gelegentlichen Klatsch, den sie von den Dienstboten gehört hatte. Die Teilchen setzten sich zusammen, eins nach dem anderen, und was sie aussagten, ließ sie bis ins Mark erschaudern, trotz der Wärme des prasselnden Feuers so dicht neben ihr.
    Wie vor den Kopf geschlagen, räusperte sie sich, und es war mehr eine Feststellung als eine Frage, als sie sagte: »Es war Lady Cassandra, die Eure Frau und Duncans Mutter umbrachte. Sie hatte ein Gift zusammengebraut, mit Mitteln aus dem Kräutergarten.«
    »Es konnte nie bewiesen werden«, sagte Marmaduke und trat neben sie vor den Kamin. »Es ist lange her und sollte Euer Glück nicht trüben.«
    »Es trübt mehr als nur mein Glück, es überschattet mein ganzes Leben.« Sie bemühte sich um ein Lächeln, aber es gelang ihr nicht. »Was immer auch die erste Ehe meines Manns beeinträchtigt hat, wirft einen Schatten auf die meine, könnt Ihr das nicht sehen?« Schließlich schluckte sie ihren Stolz und vertraute ihm ihre geheimsten Ängste an. »Ich habe mich schon gefragt, ob er wohl noch um sie trauert, aber jetzt, wo ich es weiß, kann das doch eigentlich nicht sein? Nach dem, was sie getan hat, meine ich?«
    Sir Marmaduke schien etwas darauf erwidern zu wollen, überlegte es sich aber wieder anders. Sich von ihr abwendend, ging er zum Fenster. »Ich gebe Euch mein Wort, Mylady, und bitte vergebt mir, falls ich Euch beleidige, aber Ihr wart sehr im Irrtum, falls Ihr so etwas geglaubt habt.«
    »Wirklich? Warum hängt dann immer noch ihr Bild hinter dieser Tür?«, fragte sie und deutete auf die geschlossene Eichentür zu Duncans früherem Schlafzimmer.
    Sir Marmaduke fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, als wäre er mit einem Mal sehr müde. »Über die Gründe Eures Mannes, dieses Gemälde zu behalten, kann ich Euch nichts sagen, aber ich kann Euch meine nennen, und bei jedem Heiligen, den Ihr mir nennen wollt, würde ich schwören, dass seine Gründe ähnlich sind.«
    Linnet wartete und verschränkte ihre Hände, um ihr Zittern zu verbergen.
    Sir Marmaduke ließ plötzlich seine breite Schultern hängen. »Es ist zur Erinnerung«, fuhr er bitter fort. »Damit ich nie das Leid vergesse, das sie über mich gebracht hat und alle, die das Unglück hatten, sie zu kennen.«
    Langsam trat er vor, legte seine Hände leicht auf Linnets Schultern und drehte sein Gesicht zuerst zur einen Seite und dann zu der anderen. »Würdet Ihr glauben, dass ich früher einmal als gut aussehender Mann galt? Dass bei Turnieren, in Frankreich und bei Hofe feine Damen meine Aufmerksamkeit zu erringen suchten?«
    »Sir Marmaduke, bitte«, flehte Linnet, denn das Bedauern und die Trauer in seiner Stimme zerrissen ihr das Herz. »Ich flehe Euch an, vergesst, dass ich sie erwähnt habe. Es war nicht meine Absicht, Euch Kummer zu bereiten.«
    »Und das habt Ihr auch nicht, meine Liebe«, versicherte er ihr, und die Bitterkeit in seiner Stimme hatte schon ein wenig nachgelassen. »Mit Euch oder ohne Euch, meine Erinnerungen sind die gleichen. Ehrlich gesagt habt Ihr mir geholfen wie noch niemand sonst zuvor, denn Eure Heilmittel haben eine große Verbesserung in meinem verfluchten Aussehen bewirkt.«
    Er legte eine Hand an das geschwollene Fleisch, wo sein linkes Auge hätte sein sollen, und sagte: »Es war ihr Liebhaber, der das getan hat, Kenneth, der unehelich geborene Halbbruder Eures Ehemanns.«
    Langsam, als müsste er sich jedes Wort abringen, fuhr er fort: »Meine Frau hatte erfahren, dass er und Cassandra planten, Duncan umzubringen. Seine Mutter hatten sie bereits getötet, obwohl wir damals noch nicht wussten, dass sie die Tat begangen hatten.«
    Er gab ein bitteres Geräusch von sich. »Dumm, wie

Weitere Kostenlose Bücher