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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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ich war, stellte ich Kenneth zur Rede. Ich forderte ihn auf, seine Hure zu nehmen und zu verschwinden, und warnte ihn davor, je wieder einen Fuß auf MacKenzie-Land zu setzen. Aber wie so oft schon war mein Glaube, in allen Menschen müsse wenigstens irgendetwas Gutes sein, wieder einmal vollkommen unzutreffend.«
    Linnet bemühte sich, etwas Tröstliches zu sagen, denn ihre eigenen Sorgen verblassten neben jenen, die ihr der Engländer gerade anvertraut hatte. Aber ihre Kehle war so trocken, dass sie kein Wort über ihre Lippen bringen konnte.
    »Meine Einmischung kostete mich meine Frau und Duncan seine Schwester«, fuhr Marmaduke leise fort, und Linnet war erschüttert, als sie eine einzelne Träne in den Wimpern seines gesunden Auges glitzern sah. »Obwohl Kenneth mich glauben machte, er werde meinen Rat befolgen, hastete er zurück, so schnell sein Pferd ihn tragen konnte, aber nicht, um seine Hure abzuholen und Kintail für immer zu verlassen. Nein, Mylady, sie vergifteten statt dessen meine Arabella.«
    Er hielt inne und fuhr sich mit der Hand über das Auge, um die Träne abzuwischen, bevor sie fallen konnte.
    »Vielleicht befürchteten sie, sie wüsste zu viel und sie würde Duncan warnen. Ich weiß es nicht, aber das ist auch gar nicht wichtig, denn sie töteten sie auf jeden Fall. Ich bin mir dessen völlig sicher, obwohl ihnen nie nachgewiesen werden konnte, dass sie es waren.«
    »Weiß mein Mann das?«, fragte Linnet sanft.
    »Ja, er weiß es. Er stellte sie zur Rede. Sie lief vor ihm davon und flüchtete sich auf die Zinnen, als Duncan sie verfolgte.« Er brach ab, um einen tiefen, rauen Atemzug zu holen. »Sie lachte ihn aus, während sie lief, verspottete ihn wegen Robbie und behauptete, der Junge sei Kenneths Kind, nicht seins. Dann stolperte sie über den Saum ihres Gewands und stürzte in den Tod, bevor er etwas tun konnte, um sie zu retten.«
    »Glaubt Ihr, er hätte es getan?« Linnets Stimme war kaum mehr als ein Wispern.
    »Ja, wenn er nahe genug gewesen wäre. Wahrscheinlich hätte er sie verhört und sie dann für den Rest ihrer Tage in ein Kloster verbannt.« Wieder hielt er inne und starrte in die Ferne, bevor er fortfuhr: »Möge Gott mir vergeben, aber wenn ich dort oben bei ihr gewesen wäre, hätte ich bestimmt nicht versucht, ihren Sturz in die Tiefe zu verhindern.«
    »Und wann hat Kennet!) das getan?« Sanft berührte Linnet die Narbe, die sein Gesicht entstellte.
    »Am selben Tag. Ich erwischte ihn, als er versuchte, Duncans bestes Pferd zu stehlen. Er hatte von dem schrecklichen Ende seiner Geliebten erfahren und wollte fliehen. Es kam zum Kampf, und wie Ihr sehen könnt, ging er als Sieger daraus hervor.« Er verstummte, um tief durchzuatmen, und dann schenkte er ihr ein wehmütiges Lächeln. »Er ist ein exzellenter Fechter, fast so gut wie Duncan.«
    »Aber Duncan hat Eure Geschicklichkeit mit Waffen immer sehr gerühmt«, protestierte Linnet. »Er sagte, er habe Euch fünf Männer auf einmal niederstrecken sehen.«
    »Und das habe ich auch getan. Im Krieg«, sagte er, und der dumpfe, hohle Tonfall seiner Stimme griff Linnet ans Herz. »Ich war ein Narr an jenem Tag, denn ich brach die wichtigste Regel, die ein Knappe lernt, wenn er im Schwertkampf unterricht wird: Ich ließ mich von meinen Gefühlen leiten. Mein Zorn machte mich ungeschickt.«
    »Das tut mir Leid.« Linnet runzelte die Stirn. »Es ist ein hoher Preis, den Ihr gezahlt habt für Eure Loyalität zu meinem Gatten.«
    »Ich habe nichts getan, was er nicht auch für mich getan hätte. Duncan ist genauso sehr mein Bruder, als wenn das gleiche Blut durch unsere Adern flösse. Was mein Gesicht betrifft, und den Verlust meines Auges...« Sir Marmaduke verstummte und stieß dann einen tief empfundenen Seufzer aus. »Ich würde freudig auch mein zweites Auge opfern, und alles andere, was ich besitze, wenn ich meine Arabella dadurch zurückbringen könnte.«
    Als Linnet nichts sagte, blickte er sie mit einer solchen Eindringlichkeit an, dass sie befürchtete, er könnte bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
    Erschaudernd unter dem Gewicht all dessen, was er ihr erzählt hatte, drehte sie sich um zum Feuer, weil sie die Qual, die sie in seinen Zügen sah, nicht länger ertragen konnte. Noch nie hatte sie von einem Mann gehört, der derart viel geopfert hatte, oder von einem Ehemann, der seine Frau selbst nach ihrem Tode noch so leidenschaftlich liebte.
    »Ihr habt sie sehr geliebt«, sagte sie schließlich, ihren Blick

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