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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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noch immer auf die Flammen, die an den Scheiten im Kamin hochzüngelten, gerichtet. »Ich kann mir eine so dauerhafte Liebe gar nicht vorstellen.«
    »Wirklich nicht? Ich habe gesehen, wie Euer Blick Duncan folgt, und mir ist auch nicht entgangen, wie er Euch beobachtet, wenn er glaubt, niemand achte auf ihn«, bemerkte er, und seine Stimme schien mit einem Mal aus sehr großer Distanz zu kommen.
    Linnet strengte sich an, ihn über das ungewöhnlich laute Prasseln des Feuers zu verstehen. Sie schüttelte den Kopf, um das Geräusch aus ihren Ohren zu vertreiben, aber das Zischen und Knacken des Feuers wurde höchstens nur noch lauter.
    Auch der Wind war ohrenbetäubend laut geworden, mit einem unheilvollen Heulen pfiff er so heftig an den Fenstern vorbei, dass die Fensterläden klapperten.
    Indes der Lärm immer mehr zunahm, begannen sich Linnets Nackenhaare aufzustellen, und ihre Hände wurden feucht. Noch immer in das Feuer starrend, bekämpfte sie das Gefühl des Unbehagens, das sie beschlich, und konzentrierte sich darauf, sich über den Krach Gehör zu verschaffen.
    »Ihr irrt Euch«, sagte sie, und ihre Stimme klang selbst in ihren eigenen Ohren seltsam hohl. »Mein Mann hat mir gesagt...«
    »Mylady?« Der Sassenach stürzte vor und fing sie auf, als sie schwankte und zusammenzubrechen drohte. »Heilige Mutter Gottes, was ist mit Euch?«
    Linnet fühlte, wie sie in seinen Armen erschlaffte. Sie konnte seine Worte kaum verstehen, so schrill war das Brausen in ihren Ohren. Sie ließ den Kopf an seine Brust zurücksinken und versuchte, zu ihm aufzuschauen, sah aber nichts als Flammen.
    Eine Wand aus Feuer umringte sie, dessen Hitze sie versengte und dessen Gebrüll jedes andere Geräusch erstickte. Durch die Flammen, und so als wäre sie meilenweit entfernt, glaubte sie, jemanden den Namen ihres Mannes rufen zu hören, aber sie war zu müde, zu betäubt von dem rasenden Feuer, um sich sicher sein zu können.
    Mühsam zwang sie sich, die Augen zu öffnen, nur um entsetzt zurückzuschrecken vor dem grauenhaften Anblick, der sich ihren Augen bot. Schutz suchend schmiegte sie sich noch fester in die starken Arme, die sie hielten. Aber sie hielt die Augen offen und starrte, wie gebannt durch den Stab eines Zauberers, die Gestalt an, die inmitten der Flammen stand.
    Es war ein Mann mit zwei Köpfen.
    Ein Monstrum.
    Eine grauenhafte Laune der Natur.
    Groß und kräftig, stand er mit gespreizten Beinen da, die Hände auf den Hüften. Seine zwei Köpfe bedeckte eine Kapuze, die seine Gesichtszüge verbarg, aber sie wusste instinktiv, dass eins der beiden Gesichter sie gönnerhaft anlächelte, während das andere eine bösartige Grimasse trug.
    Eine Furcht erregende Maske des Zorns, die sich aus tiefster Hölle direkt auf sie richtete.
    Und die ganze Zeit lächelte der andere Kopf und nahm ihr Entsetzen wohlwollend zur Kenntnis.
    Linnet schrie.
    Gellende Schreie entrangen sich ihrer Kehle, zerrissen ihre Seele und brachen sich aus ihren Lungen Bahn, bis ihre Schreie lauter waren als das Gebrüll der Flammen.
    Und dann wurde es plötzlich still.
    Die Flammen verschwanden, als wären sie nie da gewesen, nahmen glücklicherweise den Mann mit den zwei Köpfen mit und ließen Linnet in einem Meer der Dunkelheit zurück, in dem alles still und ruhig war.
    Und schwarz.
    Eine Schwärze, tiefer und undurchdringlicher als die dunklen Wasser eines bodenlosen Loch in einer kalten Dezembernacht.
    Durch die Dunkelheit vernahm sie gedämpft das Geräusch rennender Füße und lauter Schreie. Die aufgeregten Schreie eines Mannes, gespickt mit Flüchen und kurz angebundenen Befehlen. Aber trotz ihrer Bemühungen war es ihr unmöglich, die Worte zu verstehen oder festzustellen, aus welcher Richtung sie kamen.
    Sie hörte auch Murmeln. Leise, sanfte Worte, unverständliches Gemurmel.
    Geräusche der Besorgnis.
    Dann packten andere Arme sie. Arme, die genauso muskulös und kraftvoll waren, vielleicht sogar noch mehr. Und ihr schmerzender Kopf wurde an etwas Hartes, Festes gedrückt, das aber unbestreitbar tröstlich war.
    Tröstlich und vertraut.
    Linnet öffnete die Augen, um zu sehen, wer sie so liebevoll hielt, um festzustellen, warum er sie trug, denn sie wusste nur, dass sie sich irgendwo hinaufbewegten ... in Schwindel erregenden Kreisen.
    Aber ihre Augenlider erwiesen sich als zu schwer, um sie zu heben, und Schlaf begann sie zu bedrängen, unnachgiebig und zu verführerisch, um ihm zu widerstehen.
    Dann schwebte sie wieder. Sie wurde

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