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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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in ihren kleinen Booten im dichten Nebel untergetaucht.
    Sie konnte ihre Schadenfreude sehr gut nachempfinden. Auch sie hatte große Genugtuung empfunden, als sie Kenneth auf ein Boot zuhinken sah, das einer seiner Männer für ihn bereitgehalten hatte. Aber sie konnte nicht mit ihnen lachen und prahlen, solange noch so viel zu tun blieb - während noch so viele Männer in der großen Halle lagen, die sich vor Schmerzen wanden und stöhnten, bis ihre Stimmen zu heiser waren, um etwas anderes zu tun, als still zu liegen und mit schmerzerfülltem Blick zu allen aufzustarren, die an ihnen vorübergingen.
    Und im Laufe dieser ganzen langen Nacht hatte sie nicht eine einzige Träne vergossen.
    Und würde es auch jetzt nicht tun.
    Nicht, solange ihr Ehemann sie brauchte.
    Aber der Himmel wusste, wie gern sie es getan hätte.
    Es war unausdenkbar für sie, was geschehen wäre, wenn Duncans Verletzungen noch ernsterer Natur gewesen wären. Wenn er ihr genommen worden wäre. Eine Gänsehaut überzog ihre Arme, und ein heftiges Erschaudern packte sie bei dem Gedanken.
    Sie durfte ihn nicht verlieren ... nicht jetzt. Nicht nachdem sie begonnen hatte, ihn zu mögen.
    Trotz seiner schroffen, ungeschliffenen Art.
    Nicht nachdem sie sich so sehr in ihn verliebt hatte.
    So sehr, dass auch sie lieber gestorben wäre, als ohne ihn zu leben.
    »Linnet?«
    Sie fuhr zusammen; Elspeths Stimme brachte sie wieder in die Gegenwart zurück. »Aye?«, fragte sie, während sie sich blinzelnd zu der alten Dame umwandte.
    »Du hast geträumt«, bemerkte Elspeth. »Ich habe den Arm deines Mannes gereinigt, und sein Knappe hat die letzten deiner Breiumschläge geholt - kannst du sie auflegen und die Wunde verbinden, oder soll ich es tun? Vielleicht wäre es das Beste, wenn du nach oben gehst und ein paar Stunden schläfst.«
    »Nein.« Linnet schüttelte den Kopf. »Ich kümmere mich selbst um ihn.« Widerstrebend ließ sie Duncans Hand los und nahm die aufgewärmte Breipackung, die Lachlan vorbereitet hatte. So sanft wie möglich trug sie sie auf Duncans linken Oberarm auf und befestigte sie mit einem sauberen Verband.
    »Danke, Lachlan«, sagte sie, als sie Duncans frisch verbundenen Arm behutsam auf den Tisch legte. »Wir werden all seine Wunden neu verbinden, bevor er erwacht.«
    Der Knappe nickte zustimmend. »Kann ich sonst noch etwas tun, Mylady?«
    »Aye.« Linnet berührte flüchtig seinen Arm. Er zitterte, und sie sah, dass sein Gesicht noch immer eine ungesunde Blässe zeigte. »Du kannst dich ausruhen.«
    Dann wandte sie sich ab, bückte sich und nahm eine kleine Flasche aus ihrer Kräutertasche. »Ich werde meinem Mann jetzt etwas mit Baldrian vermischten Wein zu trinken geben. Es wird ihm helfen, bis morgen durchzuschlafen, oder vielleicht sogar noch länger. Du kannst seinen Kopf anheben, das wird es mir erleichtern, ihm das Mittel einzuflößen.«
    Sie hielt inne und strich mit dem Handrücken leicht über die kalte Wange des jungen Mannes. »Und ich möchte, dass du dann auch ein Schlückchen davon trinkst.«
    Lachlan errötete und nickte wieder. »Ich danke Euch, Mylady.«
    Mit Lachlans und Sir Marmadukes Hilfe gelang es Linnet, Duncan einen ordentlichen Schluck des Weins einzuflößen. Und glücklicherweise rührte er sich nicht einmal dabei, sondern schlief ruhig weiter.
    Sir Marmaduke sah sie an, sein gesundes Auge voller Sorge. »Mylady, Ihr habt getan, was Ihr konntet heute Nacht, und noch viel mehr. Ihr habt Euch meinen tiefsten Respekt und meine Bewunderung verdient.« Sanft legte er eine Hand auf ihre Schulter. »Es ist nicht mehr weit bis zur Morgendämmerung, und da Ihr Lachlan fortgeschickt habt, um sich auszuruhen, würde ich empfehlen, dass wir es ihm nachtun und uns auch ein bisschen Ruhe gönnen.«
    Linnets Blick glitt zurück zu ihrem Ehemann, dessen Körper bis auf die Verbände noch halb nackt war. Er schlief tief und fest, das erkannte sie am gleichmäßigen Heben und Senken seiner Brust, und hin und wieder vernahm sie sogar ein leises Schnarchen von ihm.
    Aber sie wollte ihn trotzdem nicht allein lassen.
    Der Sassenach drückte beruhigend ihre Schulter. »Ich halte es für das Beste, ihn liegen zu lassen, wo er ist. Wir würden ihm keinen Gefallen tun, wenn wir ihn wecken, indem wir versuchen, ihn woanders hinzubringen.«
    »Aber...«
    »Macht Euch keine Sorgen, Mylady, ihm wird nichts geschehen«, versicherte er ihr und wischte mit dem Daumen eine Träne ab, die sich aus ihrem Augenwinkel gelöst hatte. »Er

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