MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
ist viel zu stur, um nicht wieder gesund zu werden.«
Linnets Kehle war so eng, dass sie nichts darauf erwidern konnte, aber sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln zum Zeichen ihrer Dankbarkeit.
»Fergus und seine Dame werden bald mit den Wolldecken zurückkommen, die Ihr verlangt habt. Sie werden Duncan und den anderen Verwundeten ein bequemes Nachtlager bereiten. Mehr könnt Ihr heute Nacht nicht tun. Duncan würde wollen, dass Ihr Euch jetzt ausruht.«
Er trat zurück und bot ihr seinen Arm. »Kommt, ich begleite Euch zu Eurem Zimmer.«
Nach einem letzten besorgten Blick auf ihren schlafenden Mann hakte Linnet sich bei dem Sassenach unter und ließ sich von ihm aus dem Saal führen. Als sie ihr Zimmer erreichten, öffnete Thomas rasch die Tür für sie, doch bevor sie eintreten konnte, hielt Sir Marmaduke sie am Arm zurück.
»Möchtet Ihr, dass ich am Feuer sitze, während Ihr schlaft?« Das flackernde Licht einer nahen Wandfackel ließ einen besorgten Ausdruck auf seinem entstellten Gesicht erkennen.
»Das ist sehr freundlich von Euch, aber ich komme schon zurecht«, lehnte Linnet ab und gestand sich nun endlich ein, wie müde sie war. Sie wollte nur noch in ihr Bett kriechen, Robbie in ihre Arme schließen und in einen tiefen Schlaf versinken, der sie all die schrecklichen Geschehnisse des Tags vergessen ließ.
»Seid Ihr sicher?«
»Aye.«
»Wie Ihr wünscht, Mylady.« Sir Marmaduke nickte respektvoll und ließ sie dann allein.
Sie sah ihm nach, als er sich entfernte, wünschte dem jungen Thomas eine gute Nacht und betrat ihr Zimmer, dessen Tür sie sorgfältig von innen verriegelte.
So müde, dass sie fast im Stehen einschlief, bog sie ihren Rücken durch und streckte ihre schmerzenden Arme über ihren Kopf.
Dann durchquerte sie den Raum und zog die Bettvorhänge zurück.
Robbie war nicht da!
Und ein lächelnder Mann lag an seiner Stelle auf dem Bett.
Bevor Linnet schreien konnte, wurde sie von hinten von einem harten Arm gepackt, und eine übel riechende Hand presste sich auf ihren Mund und erstickte jegliches Geräusch, das sie vielleicht von sich gegeben hätte.
»Guten Morgen, meine Schöne«, begrüßte Kenneth sie gedehnt vom Bett. »Ich dachte schon, Ihr würdet nie erscheinen.«
17
»Es wäre äußerst unklug, Gilbert in die Hand zu beißen«, warnte Kenneth, der Linnets Absicht scheinbar missverstanden hatte. »Er ist sehr ungehobelt und würde Euch bestimmt nicht so zuvorkommend behandeln, wie ich es wünschen würde, falls Ihr ihn beißt.«
Die bloße Vorstellung ließ Linnet schaudern, und sie begann zu würgen und war dem Erbrechen nahe vor lauter Ekel. Die Hand, die sich so unnachgiebig auf ihren Mund presste, stank viel zu sehr nach verdorbenem Fisch, um so etwas zu wagen.
Der Gestank war schlimm genug. Sie würde sich doch nicht noch mehr quälen und das übel riechende Fleisch dieses Rüpels auch noch probieren !
Sie verengte jedoch ihre Augen und bedachte den selbstgefälligen Bastard auf ihrem Bett mit einem finsteren Blick. Er hatte die Füße übereinander geschlagen und die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und es war offensichtlich, dass jemand seinen verletzten Oberschenkel behandelt und verbunden hatte.
»Es wird Euch nicht viel nützen, mich so böse anzufunkeln, so schön Eure Augen auch vielleicht sein mögen«, sagte er mit leiser, samtiger Stimme, die nur so triefte vor Belustigung.
Seine dunkelblauen Augen, die Duncans so ähnlich waren, leuchteten, als er seinen Blick lüstern über ihre Brüste gleiten ließ, dann zu ihren Füßen und wieder zurück. »Bei meiner Ehre, Mylady, ich muss zugeben, dass Ihr viele ... nun ja ... viel versprechende Eigenschaften besitzt. Es wird mir große Freude machen, sie alle zu genießen.«
Linnet schaffte es endlich, sich von Gilberts fleischiger Hand loszureißen, und fauchte Kenneth wütend an: »Eher werdet Ihr in der Hölle braten, bevor Ihr Hand an mich legt! Und sprecht bloß nicht von Ehre, denn Ihr wisst ja gar nicht, was das ist. Was Ihr mit Robbie getan habt, will ich wis...« Die übel riechende Hand presste sich wieder auf ihren Mund und erstickte ihren Protest.
»Dem Jungen geht es gut. Ihr glaubt doch nicht etwa, ich würde meinem eigenen Sohn etwas Böses antun wollen?« Kenneth schützte Erstaunen vor, während sie sich heftig gegen den hünenhaften Mann wehrte, der sie festhielt.
»Ihr werdet bald wieder mit dem Kind vereint sein, meine Süße«, versuchte Kenneth, ihr gut zuzureden. »Wenn Ihr
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