MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
jetzt so freundlich wärt, Euch zu beruhigen, können wir sofort von hier verschwinden. Ja, eigentlich überrascht mich Euer Widerstand sogar. Ich dachte, es sei Euer Wunsch gewesen, mein Interesse zu erringen?«
Seine Lippen verzogen sich zu einem arroganten Grinsen, und Kenneth streckte ihr eine Hand entgegen. Eine Locke glänzend schwarzen Haars baumelte zwischen seinen Fingern. »Warum sonst hättet Ihr diesen Beweis meiner Bewunderung auf den Waldpfad fallen lassen sollen - wenn nicht in der Hoffnung, ich würde ihn finden und mich verpflichtet fühlen, ihn Euch zurückzugeben?«
Linnet war so empört, dass ihr Herz zu rasen begann und ihre Wangen brannten. Selbst ihre Ohren schienen zu glühen vor Erbitterung.
Und sie zitterte.
Am ganzen Körper.
Nur ihre Wut und Sorge um Robbie hielten sie noch aufrecht.
Und wütend war sie.
So wütend wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
Wütend genug, um ihren Abscheu zu vergessen und mit aller Kraft in Gilberts schmutzige Hand zu beißen.
»Auuuu!«, brüllte er und ließ sie los, um seine übel riechende Pfote an den eigenen Mund zu halten.
Schnell raffte Linnet ihre Röcke, um nach ihrem Dolch zu greifen, doch da schlossen sich schon harte Finger um ihren Arm und hielten ihre Hand zurück. Trotz seines verwundeten Beins war Kenneth mit einer Schnelligkeit und Beweglichkeit aufgesprungen, wie sie sie bislang nur bei ihrem Ehemann und dem Sassenach gesehen hatte.
Keuchend, mit wild pochendem Herz, blieb ihr nichts anderes übrig, als hilflos zuzusehen, wie ihr Quälgeist ihren Dolch aus ihrem Stiefel nahm.
»Besten Dank, Mylady. Ich wollte Euch sowieso gerade bitten, mir die Waffe auszuhändigen.« Grinsend steckte er das Messer unter seinen Gürtel und zog Linnet hart an seine Brust. »Und nun hört auf zu zappeln«, befahl er und bedeckte ihren Mund mit seiner Hand. »Und wagt ja nicht, zu schreien, denn sonst bringe ich Euch mit meinen Lippen zum Schweigen und werde Euch zwingen, stillzuhalten, indem ich Euch besteige.«
Linnet schluckte prompt den Schrei, den sie gerade hatte ausstoßen wollen.
Und sie erstarrte auch, hörte auf, sich zu bewegen, und blieb, reglos wie aus Stein gemeißelt, in den unnachgiebigen Armen des verdammten Bastards stehen.
»Das ist schon besser. Viel besser.« Er strich ihr mit der Hand über den Rücken, während er sprach. »Ihr dürft nicht das kleinste Geräusch verursachen, wenn wir gehen«, warnte er, legte die Finger seiner anderen Hand unter ihr Kinn und brachte ihr Gesicht so dicht an sein eigenes heran, dass sie nur noch Millimeter trennten. Sein heißer Atem streifte ihre Haut und drehte ihr den Magen um.
»Solltet Ihr Euch entschließen, meine Warnung in den Wind zu schlagen, werde ich Euch dort, wo wir gerade sind, auf den nackten Boden werfen und Euch nehmen, und wenn auch nur, um meinen Bruder zu verärgern.« Sein Mund kam ihrem so nahe, dass sie befürchtete, er werde versuchen, sie zu küssen. »Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
Linnet nickte und kämpfte gegen die heftige Übelkeit an, die seine Nähe und seine Berührungen in ihr auslösten. Ihr durfte jetzt nicht schlecht werden ... sie musste ihre Kraft und ihren Verstand Zusammenhalten, bis sie wieder mit Robbie vereint war und ihre Flucht planen konnte.
»Gut«, sagte Kenneth, als sie nickte. Dann ließ er sie los und trat zurück. Seine muskulösen Arme vor der Brust verschränkend, zog er eine Braue hoch und ließ seinen Blick wieder über ihre Brüste gleiten. »Glaubt ja nicht, ich würde nicht wahr machen, was ich Euch angedroht habe. Es wäre ein Akt, den ich unter allen Umständen genießen würde, und Eure Süße direkt vor den entsetzten Augen meines Bruders zu genießen, würde mein Vergnügen höchstens noch erhöhen.«
Ohne den Blick von ihren Brüsten abzuwenden, deutete er auf den Wandteppich an der Wand neben dem Kamin. »Mach den Gang frei, Gilbert. Wenn wir nicht sofort diesen Raum verlassen, werde ich Myladys Reize vielleicht doch gleich hier erproben, und ich möchte mich nicht des Vergnügens der Vorfreude berauben.«
Zu Linnets Erstaunen schlenderte der Brigant, der sich Gilbert nannte, zur Wand hinüber und schob den Gobelin beiseite, worauf eine halb geöffnete Tür in der Steinmauer zum Vorschein kam.
Als er Linnet scharf den Atem einziehen hörte, lachte Kenneth. »Ihr wusstet also nichts von dem geheimen Gang?«, flüsterte er an ihrem Ohr und stieß mit dem Fuß gegen die Tür, bis sie aufschwang und den Blick auf
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