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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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bei Euch waren?«, erkundigte sie sich spöttisch.
    Kenneth hob eine Hand, und seine Männer schwiegen. »Sie lachen nicht über Euch, Mylady«, rief er, und seine tiefe, volltönende Stimme war Duncans so unfassbar ähnlich, dass ihr graute. »Sie -wir -finden es lustig, dass mein Bruder sich hinter Euren Röcken versteckt.«
    Hinter ihr brüllte Duncan fast vor Wut. Linnet hörte Gerangel hinter sich und wusste, dass seine Männer ihn festhielten. Der Sassenach ermahnte ihn mit leiser Stimme: »Sei still, du Narr. Das sagt er doch nur, um dich in Wut zu bringen. Er will, dass du dich sehen lässt, damit einer seiner Kumpane dich umlegen kann, bevor du auch nur deinen Bogen straffen könntest.«
    »Mein Mann ist nicht hier«, entgegnete Linnet mit fester Stimme, obwohl ihr Herz wie wild zu hämmern begann bei der Lüge. Sie hörte Duncan fluchen, dann erstarb der finstere Fluch so jäh, als hätte ihm jemand eine Hand über den Mund gelegt, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Er ist schwer verwundet, und seine Männer haben ihn hinuntergebracht«, redete sie weiter, aus Angst, sich als Lügnerin zu erkennen zu geben, wenn sie mit der Unwahrheit zu lange zögerte.
    »Das ist aber wirklich jammerschade«, entgegnete Kenneth mit falscher Freundlichkeit, und wieder neigte er den Kopf.
    »Kenneth MacKenzie«, fuhr sie fort, »Ihr behauptet, ein ritterlicher Mann zu sein. Werdet Ihr es mir beweisen, indem Ihr einräumt, dass es, als Herrin dieser Burg und nachdem mein Mann verwundet wurde, meine Pflicht ist, diese Mauern zu verteidigen?«
    Sein Missfallen stieg auf wie eine dunkle Wolke und schlug ihr in großen Wellen entgegen. Er starrte zu ihr auf, die Hände in die Hüften gestützt, und machte schließlich eine spöttische Verbeugung. »Ich gestehe es Euch zu, Mylady. Unter einer Bedingung.«
    »Ich handele nicht mit Euch«, entgegnete Linnet und legte einen Pfeil ein, während sie sprach. »Verschwindet von hier und kehrt nie wieder.«
    Ohne seinen Blick von ihr zu lösen, stellte Kenneth seinen rechten Fuß auf einen nahen Felsen. »Und wenn ich es nicht tue, werdet Ihr mein Knie zerschmettern?«
    »Das sagte ich bereits.«
    »Euer Mut beeindruckt mich, Mylady, aber ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass eine Frau mit einer Armbrust umgehen kann.« Er tätschelte sein Knie und lächelte wieder. »Oder zumindest nicht mit der Zielgenauigkeit, die Ihr behauptet zu besitzen.«
    Linnet sagte nichts und zielte.
    »Einen Dolch zu schleudern, ist ein Zigeunertrick«, reizte er sie weiter. »Als Heilerin und Seherin ist es nicht überraschend, dass Ihr eine solche Fähigkeit besitzt. Aber mit der Waffe eines Mannes umgehen zu können...« Er brach ab und lachte. »Nein, das glaube ich nicht.«
    Linnet bewahrte Schweigen, und ihre Finger glitten zu dem Hebel unter dem Querbalken der Armbrust.
    »Schickt meinen Sohn heraus, und ich werde Euch in Ruhe lassen.« Jegliche Heiterkeit war nun aus seiner Stimme verschwunden. »Mein Anspruch auf diese Burg kann noch ein Weilchen warten.«
    Ärgerliches Gemurmel erhob sich unter den Männern hinter Linnet, höhnisches Gelächter ertönte von den anderen unten.
    »Ihr könnt auf gar nichts Ansprüche erheben«, rief Linnet, als ihre Finger den Hebel fanden. »Weder auf den Jungen noch auf diese Mauern. Ich fordere Euch noch einmal auf, mit Euren Leuten zu verschwinden.«
    »Ich glaube nicht, dass wir das tun«, war Kenneths Antwort.
    »Das werden wir ja sehen«, murmelte Linnet und betätigte den Hebel.
    Ein scharfer Schmerzensschrei zerriss die Nacht. Unter den Beifallrufen von Duncans Männern lehnte Linnet die Armbrust an die Wand und lächelte zufrieden, obgleich der Pfeil sein Ziel verfehlt hatte.
    Statt Kenneths Knie zu treffen, hatte er sich tief in den Schenkel dieses Ungeheuers gebohrt.
     
    »Eins schwöre ich dir, Frau: Falls du je wieder wagen solltest, mir den Gehorsam zu verweigern, lege ich dich übers Knie und versohle dir den nackten Po vor allen meinen Männern!«, fauchte Duncan, als seine Frau mit irritierender Gelassenheit fortfuhr, ihn mit der Behandlung seiner Wunden zu martern und zu quälen.
    Ohne ihn zu beachten, setzte sie gelassen ihre Arbeit fort. Selbst seine Männer schienen vergessen zu haben, wem sie Treue schuldeten, stellten sich taub für seine Einwände und hielten ihn rücksichtslos auf einem seiner eigenen Tische in der Halle fest.
    »Herrgott noch mal, sei vorsichtig!«, jammerte er, als Linnet ihre teuflische Klinge tief in seinen

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