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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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das Fläschchen aus seinem Versteck unter ihren Röcken zog.
    Dann, nach einem schnellen, aber aufmerksamen Blick über ihre Schulter, entfernte sie den Korken und goss den gesamten Inhalt des Flakons in den sauer riechenden Wein.
    Kenneth hielt ihr seinen Becher hin, als sie zum Feuer kam. »Du gibst eine hübsche Dienstmagd ab. Das ist gut, denn bald wirst du uns viel mehr anbieten müssen als ein bisschen Wein«, bemerkte er gedehnt und ließ träge seinen Blick über sie gleiten. »Sehr viel mehr.«
    Linnet sagte nichts und füllte seinen Becher bis zum Rand.
    Wieder und wieder, bis seine Lider schwer wurden und seine Worte schleppend.
    Dann kehrte sie zu ihrem Ruheplatz am Baum zurück und wartete.
    Wartete und beobachtete.
    Stundenlang, so schien ihr, hielt sie Wache und ließ ihren Blick prüfend über jeden einzelnen der schlafenden Männer gleiten. Vor allem über einen, der im Schlaf ihrem Ehemann so ähnlich sah, dass es ihr, wann immer sie ihn ansah, einen Stich ins Herz versetzte.
    Dann ... endlich !... wurde es still im Lager. Das Feuer war fast vollständig heruntergebrannt, das rastlose Herumwälzen der Briganten hatte aufgehört, und nur einige wenige von ihnen schnarchten noch.
    Alle schliefen.
    Es war der richtige Moment.
    Linnet wagte kaum zu atmen, aus Angst, jemanden zu wecken, als sie vorsichtig Robbies Schulter berührte. Seine Lider flatterten, dann öffnete er die Augen, und das Misstrauen darin war ein stummer Beweis dafür, wie schwer die Tortur der vergangenen zwei Tage ihm auf der Seele lag.
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Linnet legte rasch zwei Finger an seine Lippen. »Psst«, wisperte sie ganz dicht an seinem Ohr, »es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden. Glaubst du, du kannst ganz leise sein? Kein Geräusch verursachen, egal, was auch passiert?«
    Robbie betrachtete sie aus großen Augen und nickte stumm.
    Linnet erwiderte das Nicken und strich in einer, wie sie hoffte, ermutigenden Geste mit dem Handrücken über die Wange des Jungen. Dann richtete sie sich langsam auf, nahm Robbie auf die Arme und schlich mit ihm zwischen die Bäume.
    Unter den ausladenden Ästen einer großen Eibe blieb sie stehen, bis ihre Augen sich an die feuchte, nach Erde riechende Dunkelheit des Walds gewöhnt hatten, und ging dann auf die Pferde zu, so schnell sie wagte. Sie blieben ruhig stehen, nur eins machte sich die Mühe, sich zu ihr umzusehen, und begrüßte sie mit einem leisen Wiehern.
    Bei dem Geräusch wurde Robbie unruhig in ihren Armen. »Werden wir ein Pferd stehlen?«, fragte er und vergaß in seiner Aufregung, dass er ihr versprochen hatte, still zu sein.
    Linnet legte ihre Hand auf Robbies Mund und erstarrte, wie gelähmt vor Angst, entdeckt zu werden.
    Ein Bär von einem Mann schlief in der Nähe, sein Kopf ruhte auf einem Sattel, und aus seinem schlaffen Mund kamen beunruhigend unregelmäßige Schnarchtöne.
    Sie schickte ein stummes Stoßgebet zu allen Heiligen, dass er weiterschlafen möge.
    Unglücklicherweise lag sein Schlafplatz nur wenige Schritte von dem Pferd entfernt, für das sie sich entschieden hatte, ein leichtfüßiger, aber kraftstrotzender Wallach, der ihr in den zwei Tagen zuvor aufgefallen war.
    Linnet betrachtete das stolze Tier noch einmal und schätzte ihre Möglichkeiten ab, aber als der Mann sich stöhnend auf die Seite rollte, gab sie jede Hoffnung auf den Wallach auf und hob Robbie auf den bloßen Rücken des nächststehenden Pferdes, eines sanftäugigen Zelters.
    Das einzige Pferd unter all den anderen, das schon ziemlich alt zu sein schien und einen krummen Rücken hatte.
    Aber das machte nichts. Mit einem letzten Blick auf den schlafenden Riesen und nach einer stummen Warnung an den Jungen, still zu sein, benutzte sie den moosbedeckten Stamm eines umgestürzten Baums als Aufstiegshilfe und schwang sich hinter Robbie auf das Pferd. Sie schlang einen Arm um seine Taille und zog ihn fest an ihren Körper. Zu ihrer immensen Erleichterung schien er ruhig zu bleiben.
    Wenn sie doch nur selbst so ruhig wäre!
    Sie war noch nie ohne Sattel geritten.
    Offen gestanden bezweifelte sie sogar, dass sie es konnte, egal, wie alt und schwach das Tier war.
    Zumindest war das Pferd aufgezäumt. Sich ihre Erleichterung darüber für ein andermal aufhebend, ergriff sie mit der freien Hand die Zügel und stieß dem Pferd die Fersen in die Flanken.
    Mit etwas Glück war der Zelter trotz seines Alters noch immer schnell und stark genug, um sie ein gutes Stück

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