MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
nicht holen«, sagte er und zwang sich, Caterine dabei nicht anzusehen. »In ein paar Tagen, wenn die Sache mit Sir Hugh erledigt ist, werden meine Männer und ich - und du, Caterine - nach Kintail aufbrechen. Die Kelche erwarten uns in Balkenzie, und dort werden sie auch bleiben.«
»Verstehe.« Mit einer einzigen geschickten Bewegung öffnete sie die Spange, die ihren Morgenrock über der Brust zusammenhielt, und ließ das wallende Gewand zu Boden fallen. Dann bückte sie sich, um es aus den Binsen aufzuheben, und tat dies ganz bewusst in einem Winkel, der ihm einen verführerischen Blick auf das weiche goldene Haar zwischen ihren Schenkeln offenbarte.
»Ich werde mich jetzt zurückziehen, Mylord. Ich würde Eure ... Umarmung sehr genießen, wenn Ihr mich begleiten möchtet.«
Oh nein, Mylady, Ihr werdet mich begleiten ... heim nach Balkenzie, dachte Marmadukes bei sich.
Seine männliche Erregung drängte ihn, ihr zu folgen, aber bevor er sich auch nur erheben konnte, stieß eine kalte Nase gegen sein Schienbein.
Als wäre er sich seines Empfangs nicht ganz so sicher, stellte Leo sich auf die Hinterbeine und legte seine Pfoten auf Marmadukes Knie, und das leise Winseln, mit dem er seine Vorstellung begleitete, sicherte ihm Marmadukes Aufmerksamkeit.
Und kaum war sie ihm zuteil geworden, setzte der kleine Hund sich wieder auf sein Hinterteil, sah aus flehentlichen braunen Augen zu ihm auf und begann zu zittern.
Ein raffinierter Trick, mehr nicht, wie Marmaduke nur zu gut wusste.
Er warf einen sehnsüchtigen Blick zu dem großen Himmelbett auf der anderen Seite des Raums. Seine Dame hatte die Bettvorhänge zugezogen, und der liebe Himmel wusste, was für sinnliche Freuden ihn dahinter erwarten mochten.
Doch genau in diesem Augenblick erreichte ein weiteres Winseln Marmadukes Ohren, und diesmal klang es wirklich ausgesprochen jämmerlich.
Mit einem tiefen, resignierten Seufzer kniff Marmaduke sich in den Nasenrücken und sandte ein stummes Gebet gen Himmel, dass, wenn er und seine Dame je mit einem Sohn gesegnet werden sollten, dem Jungen das weiche Herz seines Vaters erspart bleiben möge.
Dann, nachdem er einen Entschluss gefasst hatte - oder besser gesagt, nachdem er für ihn gefasst worden war -, beugte Marmaduke sich vor und nahm den haarigen kleinen Kerl auf seinen Schoß.
Augenblicklich verschwand jede Spur von Ach-was-bin-ich-doch-für-ein-armer-kleiner-Kerl aus Leos runden braunen Augen, und unverzüglich bahnte er sich mit der Nase einen Weg unter Marmadukes Umhang und verschwand in seinen warmen Falten.
Ohne auch nur einen einzigen Blick oder ein dankbares Grunzen machte der kleine Hund es sich auf seinem Schoß bequem. Und wie der weichherzige Narr, der er war, lehnte auch Marmaduke sich für eine lange Nacht zurück.
Und beschränkte sich darauf, den noch immer zitternden kleinen Hund zu streicheln, statt sich mit den unbestreitbaren Beizen seiner Dame zu beschäftigen.
Reize, die er sehr bald ganz und gar für sich zu beanspruchen gedachte.
Ihre Reize und ihr Herz.
Er legte den Kopf an die Rückenlehne seines Sessels und lauschte Caterines unruhigen Bewegungen hinter den zugezogenen Bettvorhängen. Die ganze Nacht hindurch wollten das R ascheln und ihre frustrierten Seufzer nicht verstummen. Sie hingen in der Luft und waren wie himmlische Musik für seine Ohren.
Und ließen Hoffnung in einem besiegten Herz erblühen.
Denn selbst ein so entstellter Mann wie er erkannte, was der Grund für ihre Schlaflosigkeit war.
Marmadukes Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er in die Dunkelheit starrte, denn das Kaminfeuer war längst verglüht, und auch die Fackeln an den Wänden waren lange schon erloschen.
Schließlich schob er eine Hand in seinen Umhang und kraulte Leo sanft hinter den langen Schlappohren, lauschte genüsslich jedem Rascheln, das hinter den geschlossenen Bettvorhängen hervordrang, und freute sich über jeden noch so kleinen, ungeduldigen Seufzer, der von Caterines Lippen kam.
Ganz und gar feminine Laute, deren Bedeutung für jeden Mann, der in der Lage war, einer Frau sinnliches Vergnügen zu bereiten, nur allzu offenkundig war.
Und wie viel deutlicher sogar noch für einen Mann, der es darüber hinaus auch noch gewohnt war, die Herzen seiner Damen zu gewinnen.
Marmadukes Herz schlug schneller, als er darüber nachdachte, und er zog seinen Umhang noch etwas fester um seinen kleinen Freund und lehnte sich zurück, um die Morgendämmerung zu erwarten.
Und sich an der
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