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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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gewinnen«, schwor er, und seine einzigen Zeugen waren die fernen Sterne und die unergründlich dunkle See.
    »Und niemand wird mich daran hindern«, sagte er ebenso sehr zu der in seinem Herzen liegenden wie zu der ihn umgebenden Finsternis.
    Nicht einmal ihr eigenes liebenswertes, stolzes Ich.

Kapitel 4
     
    N ichts rührte sich in der frühen Morgendämmerung auf Dunlaidirs Burghof, außer dichten Nebelschwaden, die vom Kopfsteinpflaster des Bodens aufwaberten und zwischen den verlassenen Außengebäuden der Festung umherzogen wie eine Phalanx gespenstischer Wachen.
    Nichts störte den anbrechenden Tag, außer dem Zischen und Sirren von Marmadukes in der Luft herumsausendem Schwert. In einer wütende Attacke, die den in den finstersten Winkeln seiner Seele lauernden Dämonen galt.
    Abscheulichen Monstern, die jederzeit bereit waren, ihn bei der kleinsten Enttäuschung, dem kleinsten Versagen oder jedem Verlust, den er ertragen musste, zu verhöhnen.
    Das Zischen seiner mächtigen Klinge schallte durch den leeren Burghof, in einer wütenden Kampfansage gegen ein Schicksal, das alles andere als freundlich mit ihm umgesprungen war.
    Als seine unsichtbaren Peiniger schließlich bezwungen waren und er das Feuer in seinem Inneren für einen weiteren Tag hatte löschen können, ließ Marmaduke die Klinge sinken und atmete tief ein.
    Die nach Salz riechende, kühle, feuchte Luft war erfrischend und belebend.
    Sie trug den Geschmack von hart erkämpftem Frieden.
    Gesegnete Stille, beeinträchtigt von nichts anderem als dem dumpfen Tosen der See, seinen eigenen schweren Atemzügen und dem leisen Rascheln von irgendjemandem, der sich von hinten an ihn heranschlich.
    Er fuhr herum und nahm im Dunkeln gerade noch eine flüchtige Bewegung wahr, als auch schon ein Dolch mit einer langen Klinge in seine Richtung zischte. Mit einer Behändigkeit, mit der sich nur sehr wenige messen konnten, warf er sich im selben Augenblick zur Seite, als die Klinge an ihm vorbeipfiff und keine zwei Meter von der Stelle entfernt, an der er soeben noch gestanden hatte, zum Halten kam.
    Mit gezücktem Schwert stürzte er auf die Geräusche eines Handgemenges zu, und überall um ihn herum brach Chaos aus. Schreie ertönten von oben, als der junge Sir Lachlan und Dunlaidirs Seneschall die Außentreppe hinunterstürzten, um einen dritten Mann zu verfolgen, der auf die am weitesten entfernte, zur See hinausgehende Mauer zurannte.
    Es gelang ihnen sehr schnell, den Abstand zwischen sich und dem Eindringling zu verringern, noch im Laufen zogen sie ihre Schwerter. Marmaduke selbst beobachtete eine in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt, die das allgemeine Chaos nutzte, um an der Burgmauer entlang zu flüchten.
    »Halt!«, rief er, während er sich dem Mann näherte. »Wirf deine Klinge weg und gib dich zu erkennen!«
    Der Mann blieb zwar stehen, kauerte sich aber nur noch tiefer in den Schatten, anstatt vorzutreten. »Ich habe keine Klinge«, stieß er erbost hervor. »Man hat mich schon entwaffnet.«
    Erst da bemerkte Marmaduke das glitzernd auf dem nassen Kopfsteinpflaster liegende Breitschwert. Ohne den Blick von der Gestalt in dem dunklen Umhang abzuwenden, stieß er die Waffe mit dem Fuß beiseite. »Dein Name«, verlangte er zu wissen, als er sich dem anderen näherte. »Sprich, wenn du nicht willst, dass ich dich dazu zwinge.«
    Als er keine Antwort bekam, zog Marmaduke den Eindringling einen guten halben Meter vom Boden hoch und stieß ihn gegen die Mauer. »Wer ... bist ... du?«, knurrte er und verlieh seinen Worten Nachdruck, indem er bei jedem einzelnen von ihnen mit der Spitze seines Schwerts gegen das Kinn des Mannes stieß. »Sprich, Bursche, oder mach dich bereit, deinem Schöpfer gegenüber zu treten.«
    »Lasst mich los, Herrgott noch mal«, keuchte der Mann, dessen dunkle Augen blitzten vor Empörung. »Ich bin James, der Burgherr.«
    Marmaduke lockerte seinen Griff, gab den anderen Mann jedoch noch nicht frei, so gern er es auch getan hätte. Der unbewaffnete Bursche stank nämlich schlimmer als eine bis an den Rand gefüllte Jauchegrube.
    »In der Tat?« Marmaduke zog eine Augenbraue hoch. »Es kommt aber nur höchst selten vor, dass junge Burgherren derart stinken.« Sorgfältig darauf bedacht, nur ja nicht zu tief einzuatmen, schob er mit der Spitze seines Schwerts die wollene Kapuze zurück, die das Gesicht des jungen Manns verdeckte.
    Kaum war die Kapuze gefallen, strich der Mann, der sehr viel jüngerer war, als Marmaduke

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