Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
erwartet hatte, sein dichtes schwarzes Haar zurück. Dieser kaum dem Knabenalter entwachsene Bengel starrte Marmaduke wütend an, aus einem Gesicht, das sehr aristokratisch gewirkt hätte, wenn es nicht so wutverzerrt gewesen wäre.
    »Dann seid Ihr also James.« Der sich heftig wehrende Bursche konnte niemand anders sein. »Der scheue junge Herr der Burg.«
    Marmaduke ließ schließlich von ihm ab und senkte sein Schwert. Dann legte er seine Hand kameradschaftlich auf James Keiths Schulter. »Herrgott noch mal, Junge, wo schläfst du eigentlich - oder kann es sein, dass du nie badest?«
    »Nicht ich bin es, der so erbärmlich stinkt.« Keuchend befreite James sich aus Sir Marmadukes Griff. »Dieser widerliche Geruch haftete dem Schurken an, der versucht hat, Euch zu töten. Ich sah ihn und einen anderen Mann aus einer der Latrinen kommen und jagte ihnen hinterher.«
    »Es waren zwei Männer?«
    James nickte. »Sie flohen in verschiedene Richtungen. Ich schickte Sir John dem einen nach, und den anderen, Euren Angreifer, erwischte ich selbst, als er gerade sein Messer warf.«
    Marmaduke deutete mit dem Kopf auf das am Boden liegende Schwert. »Und wie hast du dein Schwert verloren?«
    Der Junge runzelte die Stirn und machte ein verdrießliches Gesicht. Dann stieß er ärgerlich den Atem aus. »Wir kämpften. Er schlug mir das Schwert aus der Hand. Ich ...« Er brach ab und warf einen aufgebrachten Blick zum Burghof, wo Lachlan und Eoghann den Eindringling soeben in einen heftigen Kampf verwickelten.
    Mit auffallender Leichtigkeit trieben sie ihn immer näher auf die Burgmauer zu. Der über und über mit Jauche und Kot bedeckte Angreifer stellte eindeutig keine Herausforderung für Lachlan und den erstaunlich g eschickt kämpfenden alten Sene schall dar.
    Genauso eindeutig war auch, wie sehr sich James für sein Ungeschick schämte, besiegt worden zu sein.
    Marmaduke wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem grimmig dreinschauenden jungen Burgherrn zu. »Bedenkt doch nur, was für einen Schaden dieser Schurke hier womöglich angerichtet hätte, wenn Ihr nicht so wachsam gewesen wäret und Alarm geschlagen hättet.«
    »Ich habe nur wieder einmal meine Ungeschicktheit gezeigt.« Damit drehte sich James um und hinkte davon, mit einem überwältigenden Gefühl der Erniedrigung ringend, das mindestens ebenso deutlich zu erkennen war wie die übertriebene Art, in der er eines seiner Beine nachzog.
    Marmaduke wollte ihm gerade folgen, als ein lauter, schmerzerfüllter Schrei die Luft zerriss. Dunlaidirs glückloser Erbe war angesichts der Szene, die sich ihm auf der fernen, zur See hinausgehenden Mauer bot, vergessen. Wilder Zorn packte Strongbow, als er sah, wie Eoghann mit dem Eindringling kämpfte. Das wütende Klirren aufeinander prallenden Stahls verriet die Heftigkeit des Kampfes. Sir Lachlan lag zusammengesunken am Fuß der Mauer, ein feuchter dunkler Fleck breitete sich auf der linken Seite seiner Tunika aus, sein Schwert hielt er noch immer in der Hand.
    Mit einem wütenden Brüllen stürzte Marmaduke über den Burghof. Mit einer einzigen Bewegung sprang er hinter den Mann, der versucht hatte, ihn zu ermorden, um dem Schurken eine ordentliche Abreibung mit seinem Schwert zu verpassen. Der Hurensohn wirbelte zu ihm herum und hob sein Breitschwert zu einem gnadenlosen, Tod bringenden Hieb.
    Marmaduke parierte den Hieb mit Leichtigkeit und schlug seinem Angreifer das Schwert mit solcher Wucht aus der Hand, dass der Mann schlagartig zur Seite taumelte. Mit fassungslos aufgerissenen Augen stürzte er nur einen Moment später durch die Öffnung zwischen zwei der Mauerzinnen.
    Ein lauter Schrei, der schon verstummte, bevor er richtig ausgestoßen werden konnte, legte ein Grauen erregendes Zeugnis von dem Schicksal ab, das ihn ereilt hatte.
    Schwer atmend ließ Marmaduke sein Schwert sinken und warf einen Blick über die Mauer. Der reglose Körper des Mannes lag ausgestreckt über den zerklüfteten Felsen in der Tiefe. Es würde nicht lange dauern, bis er von der gierigen See verschlungen werden würde.
    Das Boot des Mannes, gefertigt aus lederüberzogenem Flechtwerk und nicht viel größer als eine Herzmuschel, tanzte unten auf den Wellen.
    Marmaduke fuhr sich mit dem Arm über die Augenbrauen. »Er muss das Kliff erklommen haben und dann einen Latrinenausgang hinaufgestiegen sein, um in die Burg zu gelangen.«
    »So ein verdammter Schweinehund!«, wetterte Eoghann schwer atmend neben ihm. »Das war ein wohl verdientes Ende,

Weitere Kostenlose Bücher