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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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durchaus bewusst war, auch wenn sie ihr keinen Ausdruck verlieh.
    »Ihr braucht de la Hogue nicht zu fürchten, Mylady.« Marmaduke erwiderte ihren Blick und vergaß darüber seine eigenen Sorgen und Enttäuschungen. »Er wird den Tag seiner Geburt bereuen, falls er auch nur wagt, Euch anzusehen. Darauf gebe ich Euch meinen feierlichen Eid.«
    Sie wandte den Blick ab und starrte in die Dunkelheit, während der kalte Seewind gegen ihre Beine peitschte. »Danke«, sagte sie, und Marmaduke erahnte ihr innerliches Ringen. Einerseits verbat ihr Stolz, seine Hilfe anzunehmen, andererseits wusste ihr Verstand, dass sie ihn brauchte.
    Währenddessen kämpfte er mit seinem eigenen angeschlagenen Stolz. »Ich kam her, um Euch zu helfen, doch wenn es ein Ehemann ist, den Ihr sucht, und Ihr nicht bereit seid, mich zu heiraten, was kann ich denn dann für Euch tun?«
    »Eure Männer«, sagte sie schlicht und wandte sich ihm wieder zu. »Ihr könntet einen von ihnen überreden, mich zu heiraten. Zum Schein natürlich nur... um Dunlaidir und meinen Stiefsohn zu beschützen.«
    Marmaduke runzelte die Stirn angesichts der wieder auflebenden Hoffnung, die e schon wieder spürte, als er ihre Worte hörte.
    »Mylady, ich fürchte, da muss ich Euch enttäuschen.« Er hasste es, ihr enttäuschtes Gesicht zu sehen, und hasste sich dafür, in der Vernichtung ihres Glücks sein eigenes zu sehen.
    Sie senkte ihren Blick. »Sie sind also schon verheiratet«, sagte sie, den Grund für seine Ablehnung erratend.
    »Alle bis auf Lachlan, den Jüngsten. Und selbst er ist schon vergeben. Der Junge hat ein über alles geliebtes Mädchen zurückgelassen, das schon sehnsüchtig seine Heimkehr erwartet.«
    Sie schloss für einen Moment die Augen. »Dann bleibt also nur noch Ihr.«
    Marmaduke nickte, denn seine Kehle war zu eng, um etwas zu erwidern.
    »Dann soll es wohl so sein«, sagte sie, und der blasse Schein des Monds, der ihr Gesicht erhellte, ließ keinen Zweifel daran offen, wie sehr diese Vorstellung ihr widerstrebte. »Aber wir heiraten selbstverständlich nur auf dem Papier.«
    Dann nahm sie den Umhang von den Schultern, reichte ihn Marmaduke und schlüpfte durch die nur angelehnte Tür, bevor er sie zurückhalten konnte.
    Oder sie warnen, dass er den Entschluss gefasst hatte, ihr Herz zu gewinnen.
    Er trat einen Schritt vor, aber sie war schon fort, verschlungen von der Dunkelheit des Treppenhauses, und er war allein.
    Allein mit der kalten Nacht und dem Gewicht seines schweren Umhangs, der noch warm von der Hitze ihres Körpers und für immer mit ihrem unverwechselbaren Duft gekennzeichnet war.
    Lange Zeit bewegte Marmaduke sich nicht von der Stelle, und blickte auf die See hinaus, den Umhang hielt er fest in seine Armen gepresst. Der Mond stand mittlerweile höher, und - Gott vergebe ihm, ihre Notlage ausgenutzt zu haben -, auch seine Stimmung hatte sich gehoben.
    Er legte eine seiner schwieligen Hände an sein Gesicht und strich über den Pfad, den ihre Finger eben noch genommen hatten. Grundgütiger, er hätte schwören können, dass seine Narbe noch immer von ihrer Berührung prickelte!
    Was er definitiv wusste, war, dass sein Herz noch immer flatterte.
    Eine Heirat nur auf dem Papier.
    Marmaduke atmete tief ein. Er wollte mehr, sehr viel mehr. Er wollte wieder lieben ... und geliebt werden.
    Doch eine Heirat, egal, in welcher Form, war besser als gar nichts. Es war ein Anfang ... ein Beginn.
    Mehr, als er vor einer knappen Stunde noch zu hoffen gewagt hatte.
    Wieder fuhr er mit den Fingern über seine Narbe, strich dann vorsichtig über das stets etwas empfindliche Lid seines blinden linken Auges.
    Ein finsterer Fluch stieg in ihm auf, doch er zwang sich, ihn zu unterdrücken. Dies war nicht der richtige Moment, um sich in Selbstmitleid zu ergehen. Und im Grunde genommen waren seine Narben auch bedeutungslos, verglichen mit den sehr viel tiefer gehenden, die Lady Caterine offenbar in sich trug.
    Die seinen waren rein äußerlich, für jedermann erkennbar, während ihre tief in ihrem Innersten verborgen lagen.
    Unsichtbar und gravierend, aber vielleicht nicht so dauerhaft und bleibend wie die seinen.
    Ihre ließen sich noch tilgen.
    Mit viel Zeit, Behutsamkeit und der ausdauernden Liebe eines Mannes, der bereit war, ihr sein Herz zu schenken.
    Und im Stande war, das ihre zu erobern.
    Marmaduke straffte seine kettenhemdbedeckten Schultern und schloss einen Pakt mit der stillen Nacht. »Ich werde ihre Narben tilgen und ihre Liebe

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