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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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das er da gefunden hat, von Kopf bis Fuß mit Jauche beschmiert. Ich habe ihm nie getraut, ein merkwürdiger Kerl war das.«
    Marmaduke sah den Seneschall an. »Ihr kanntet ihn?«
    »Aye. Er hieß Cadoc und kam aus Wales.« Eoghanns Augen waren voller Verachtung. »Einen fahrenden Ritter nannte er sich. Ein unehelicher Bastard, sage ich.«
    »Mit Sicherheit«, stimmte Marmaduke zu und blickte stirnrunzelnd auf die weite, dunkle See hinaus. »Hat er hier in der Burg seine Dienste angeboten?«
    »So hörte es sich zumindest an.« Eoghann spuckte über die Mauer. »Er schwor meinem Herrn, dem alten Lord Keith, die Treue, doch kaum war da dieser erkrankt, da packte dieser Mistkerl auch schon seine Siebensachen und ward nicht mehr gesehen. Wie der Rest von ihnen, sie verschwanden allesamt.«
    Eoghanns Wut machte sich in einer leidenschaftlichen Flut von Worten Luft. »Abtrünnige Bastarde. Verkaufen ihre Seele für ein paar Groschen und das Versprechen, ein bisschen Land zu erhalten. Keithschem Land. Oder zumindest hatte dieser Teufel von Sir Hugh das wohl so geplant, um Dunlaidir in seine eigenen dreckigen Pfoten zu bringen.«
    Ein harter Zug erschien um Marmadukes Kinn. »Der Mann ist eine Schande für sein edles Blut. Ich schwöre Euch, er wird nicht einen einzigen Stein dieser Burg in seine Hände bringen.«
    »Seine Schandtaten in dieser Gegend sind schier unbeschreiblich«, sagte Eoghann, als er sein Schwert einsteckte. »Er gebärdet sich schlimmer als ein hungriger Wolf.«
    »Bald wird er allen Grund haben, seine Missetaten zu bereuen, das verspreche ich Euch.« Heißer Zorn durchströmte Marmaduke, als er von der Mauer sprang und sich neben Lachlan kniete. »So, mein Freund, und nun wollen wir doch mal sehen, was mit dir ist.«
    So behutsam er konnte, löste Marmaduke Lachlans blutdurchtränktes Wams von der noch immer stark blutenden Wunde, und eine immense Erleichterung erfasste ihn, als er erkannte, dass es sich bei der Verletzung nur um eine saubere Schnittwunde handelte.
    »Es ist Gott sei Dank nur eine Fleischwunde«, sagte er und bemühte sich um einen aufmunternden Blick in seinem gesunden Auge. Dann strich er dem jungen Mann über das Haar. »Ich fürchte, du wirst leben, Lachlan, um noch viele andere solcher Auseinandersetzungen zu überleben.«
    Lachlan stützte sich auf seine Ellbogen. »Es tut fast gar nicht weh«, behauptete er, aber seine bleichen Lippen straften seine tapferen Worte Lügen.
    »Ob es weh tut oder nicht, du wirst auf jeden Fall ein paar Tage im Bett verbringen müssen, bis du vollkommen wiederhergestellt bist«, erwiderte Marmaduke mit etwas schrofferer Stimme als gewöhnlich.
    »Aye, mein Junge, und es dürfte sich auch nicht als allzu schwer erweisen, das Bett zu hüten, da unsere edlen Damen sich sehr um Eure Bequemlichkeit bemühen werden«, prophezeite Eoghann, als er sich neben ihnen auf den Boden kniete. »Die Berührungen unserer guten Lady Caterine gleichen denen eines Engels.«
    Und sie sah auch wie ein Engel aus.
    Ein zur Erde herabgesandter Engel, den der Himmel ihm geschickt hatte, um ihn über alle Maßen zu verlocken.
    Marmaduke unterdrückte einen Fluch, als er merkte, dass schon ihr Anblick ausreichte, um seinen Puls zu beschleunigen. Auch sein verliebtes Herz begann wie wild zu pochen, als er sie in Begleitung Alecs, des ältesten und kampferprobtesten seiner Männer, den Burghof überqueren sah.
    Sie musste sich beeilen, um mit Alecs großen Schritten mitzuhalten, und ihre Hast bewirkte, dass sich die Falten ihres weiten Umhangs im Wind hinter ihr blähten. Das helle Taubengrau des Capes verband sich so harmonisch mit dem Grau des Morgens. Es schien beinahe so, als schritte sie auf bloßer Luft dahin.
    Ja, mit den Nebelschwaden, die sie umtanzten, und ihrem offenen Haar, das in schimmernden Kaskaden hellsten Golds über ihren Rücken und auf ihre Hüften fiel, konnte sie wirklich ohne Weiteres für eine mystische keltische Göttin durchgehen.
    Ein ätherisches Wesen, zu schön für diese Welt.
    Und vor allem viel zu schön für ihn.
    Marmaduke unterdrückte einen weiteren Fluch, als er erkannte, welch Furcht erregenden Anblick er mit seinem wirren Haar und den schweißdurchtränkten, mit Lachlans Blut befleckten Kleidern bieten musste.
    Ganz zu schweigen von seinem Gesicht.
    Immer wieder sein Gesicht.

    »Ich kann ihre Gesichter durch den Nebel nicht erkennen - könnt Ihr mir sagen, wer verletzt ist?« Caterine richtete ihren Blick auf den grimmig dreinschauenden

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