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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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können doch nicht eine Hochzeit ohne Hochzeitsbankett feiern.«
    Dann traten beide ins Licht, und ein Ausdruck lebhaften Interesses erschien auf Rhonas reizendem Gesicht. »Ich dachte schon, ich hätte hier unten Schwerter aufeinander klirren gehört, aber als das Gefecht so abrupt verstummte, schrieb ich den Radau den Burggespenstern zu.«
    »Gespenster«, brummte Eoghann. »Die einzigen Gespenster hier - falls es überhaupt welche gibt - wären vor lauter Hunger viel zu geschwächt, um sich Scnwertkämpfe zu liefern.«
    »Dann werden wir eben dafür sorgen müssen, dass beim Hochzeitsmahl die Tische unter dem Gewicht der Speisen ächzen und diese üppig genug sind, um die Mägen sämtlicher Bewohner Dunlaidirs zu füllen.« Sie strahlte den Seneschall an. »Vergangener und gegenwärtiger.«
    Ihr Lächeln ließ James ärgerlich die Stirn runzeln.
    Bis Marmaduke ihm auf den Fuß trat und flüsterte: »Ein Ausdruck gelangweilter Unbeteiligtheit würde sich jetzt sehr viel besser machen.«
    »Die gleiche Unbeteiligtheit, mit der Ihr meine Stiefmutter anseht, wenn Ihr Euch unbeobachtet glaubt?«, murmelte James, den Blick noch immer unverwandt auf das Objekt seiner Zuneigung gerichtet.
    Marmaduke verkniff sich ein Lächeln und gab ihm einen Klaps auf den Arm. »Wenn dies ein Schwerthieb gewesen wäre, hättet Ihr mein Herz durchbohrt«, raunte er so leise, dass nur James ihn hören konnte. »Erinnert Euch an diese Präzision, wenn wir das nächste Mal trainieren, dann werdet Ihr Euch schon bald Eure goldenen Sporen verdienen.«
    Lady Rhona und der Seneschall kamen zu ihnen hinüber. Sie lächelte James an. »Es ist schon eine Weile her, seit wir Euch ein Schwert schwingen sahen.«
    »Vielleicht habe ich ja beschlossen, dieses Versäumnis schnell zu nachzuholen«, erwiderte er und stieß sich von der Brunnenmauer ab. In seiner Hast stolperte er, und das Schwert, mit dem er übte, fiel ihm aus der Hand.
    Er erstarrte, und sein Blick glitt zu der abgerundeten Spitze seiner Klinge.
    Es war ein Übungsgerät für einen Knappen, nicht für einen erwachsenen Mann.
    Marmadukes Herz verkrampfte sich angesichts der Ungeschicklichkeit des jüngeren Mannes. Mit Hilfe seines Fußes brachte er das Schwert in Sekundenschnelle in seine Hand. Es würde den armen James nur noch mehr beschämen, wenn Rhona sah, wie harmlos diese stumpfe Übungswaffe war.
    Genauso schnell, wie er es ergriffen hatte, schleuderte Marmaduke das Schwert mit der abgerundeten Spitze in eine dunkle Ecke, wo es mit einem metallischen Klirren auf einem Stapel Armbrüste landete.
    Dann räusperte er sich. »Ich brauchte einen Fechtpartner, und als Herr von Dunlaidir war James so gastfreundlich, mir seine Dienste anzubieten«, log er.
    »Verehrteste«, wandte er sich an Rhona, »ich weiß Eure Überlegungen hinsichtlich eines verschwenderischen Hochzeitsmahls durchaus zu schätzen, und ich würde ein solches auch sicherlich mit Freuden genießen. Doch in Anbetracht Eurer Vorräte, denke ich, ist ein solcher Aufwand schlicht nicht möglich.«
    Eoghann warf sich in die Brust. »Das habe ich ihr auch gesagt. Keine Vorräte, kein Festessen.« Er schnaubte verächtlich. »Es sei denn, wir setzten den Gästen etwas von dem Nebel vor, der hier ständig von der See hereinströmt. Davon haben wir genug.«
    Bei diesen Worten beschlich eine ganz neue Art von Kribbeln Marmaduke, eine Art von Kribbeln, das er liebte ... die Geburt einer Idee.
    Die Formierung eines Plans.
    Drei gepökelte Rinderhälften hingen von der Decke. Sie sahen ziemlich alt aus und schienen doch die einzige Fleischquelle im gesamten unterirdischen Gewölbe der Festung zu sein.
    Bis auf ein paar dürre tote Seevögel, die in einer Ecke herumlagen und noch gerupft und zubereitet werden mussten.
    »Ich hörte, Ihr hattet einst eine beeindruckende Rinderherde.« Marmaduke warf James einen Seitenblick zu. »Mein Lehnsherr schwärmte von ihr noch tagelang nach seinem letzten Besuch auf Dunlaidir. Er schwor, er hätte nie in seinem Leben besseres Rind gegessen.«
    »Aye, das beste Rind, das binnen eines Dreitagesritts zu haben war, so hieß es damals immer«, stimmte James ihm zu. »Doch nun, da unser Vieh auf den Feldern grast, die de la Hogue Sir John entwendet hat, haben wir kaum noch genügend Vorräte, um auch nur den hungrigen Magen eines einzigen Bettelmönchs zu füllen.«
    Der junge Burgherr schien um Jahre gealtert, als er sich nun mit der Hüfte an den Rand des Brunnens lehnte. »Zu Lebzeiten meines

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