MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
eiskalte Wasser und benetzte dann sein Gesicht.
Als er sich erfrischt genug fühlte, blickte er sich mit bemüht beherrschter Miene, falls irgendjemand ihn beobachtete, im großen Burgsaal um.
Alle schliefen noch.
Zu seiner Erleichterung bestätigte ihm der Chor schnarchender, schnaufender und anderer undefinierbarer Geräusche, der von den Männern, die noch immer auf ihren Strohmatratzen ruhten, aufstieg, die Tiefe ihres Schlummers.
Marmaduke gestattete sich ein gequältes Lächeln, hielt seine Strumpfhose mit einer Hand ein wenig von seinem Körper ab und bespritzte auch den Beweis seiner männlichen Erregung mit dem eisigen Wasser.
Die Erlösung ließ nicht lange auf sich warten; sie kam schnell und süß.
Zufrieden zog er seine Strumpfhose wieder zurecht und setzte seinen Weg fort, und sein Furcht erregender Gesichtsausdruck war eine deutliche Warnung an jeden, der dumm genug war, zuzugeben, ihn dabei beobachtet zu haben, wie er sich auf solch absurde Weise Erleichterung verschafft hatte.
Und falls James Keith auch nur eine Augenbraue angesichts des feuchten Flecks vorn auf der Vorderseite seiner Tunika hochziehen sollte, dann würde er sein Versprechen, dass sie mit stumpfen Schwertern kämpfen würden, zurücknehmen und darauf bestehen, den unglückseligen jungen Lord mit echten Klingen zu unterweisen.
Rasiermesserscharfen, die in der Lage waren, ein Haar zu spalten!
Ein finsterer Fluch und das Klirren über Stein scheppernden Stahls verriet ihm, dass James bereits im Keller war, als er den Fuß des feuchten Treppenhauses erreichte, das zu Dunlaidirs unterster Ebene hinunterführte.
Kalt und nur schwach erhellt von einigen kümmerlichen Pechfackeln und den trüben Lichtstrahlen, die durch eine Hand voll schmaler Schlitze in den Wänden fiel, stellte das Gewölbe einen sicheren Aufbewahrungsraum für die wertvollsten Vorräte der Festung dar, während seine halb unterirdische Lage und seine dicken Mauern James einen etwas ungestörteren Turnierplatz boten, um die edle Kunst des ritterlichen Schwertfechtens zu erlernen, als der offene Burghof, auf dem Marmaduke normalerweise sein tägliches Schwerttraining absolvierte.
Sorgfältig darauf bedacht, einein schwankenden Stapel aus Pfeilen und Armbrustbolzen nicht zu nahe zu kommen, blieb Marmaduke in dem nicht ganz so gefährlichen Schatten einer Wand voller übereinander gestapelter Weinfässer stehen. James, der ihn nicht eintreten gehört hatte, hob seine stumpfe Klinge vom Boden auf, machte einen Satz nach vorn und begann mit finsterer Miene eine gepökelte Rinderhälfte, die von der Decke hing, zu attackieren.
Sein erster Vorstoß war erbärmlich, aber nicht etwa aufgrund eines Mangels an Balance. Nein, seine kräftigen Arme wie auch seine Beine schienen sich in durchaus gutem Zustand zu befinden.
Es war die Wut in seinem verkniffenen Gesicht, die verdarb, was ansonsten eine perfekte Parade hätte werden können.
»Wenn Ihr tatsächlich hofft, vom Schwertkampf leben zu können, solltet Ihr lernen, Euch zu beherrschen, bevor Ihr Eure Klinge zieht«, bemerkte Marmaduke, als er zu ihm trat.
James hielt mitten in einem Ausfall inne und verlor beinahe das Gleichgewicht. »Ich war...«
»... auf dem besten Weg, einen Arm zu verlieren«, schloss Marmaduke für ihn, während er seinen eigenen Schwertgurt abnahm und ihn auf einen Korb voller zusammengerollter Ochsenhäute legte.
Dann streckte er die Arme über den Kopf und ließ seine Knöchel knacken, bevor auch er ein stumpfes Übungsschwert ergriff und sich damit an einen der dicken Pfeiler lehnte, die die Decke des Gewölbes trugen.
Ein paar Minuten blieb er ruhig dort stehen, um sich mit dem Gefühl der Klinge in seiner Hand vertraut zu machen.
»Eine Leidenschaftlichkeit wie die, die in Euren Augen lodert, solltet Ihr lieber in den Armen einer schönen Maid an den Tag legen als auf dem Schlachtfeld.« Sich halb zur Seite wendend, gab er vor, den ein Stück entfernt liegenden Brunnen zu betrachten. »Denn dort, in der Hitze ernsten Schlachtgetümmels, werdet Ihr Eure Gliedmaßen nur dann behalten, wenn Ihr nicht den Kopf verliert.«
Die Worte waren kaum über seine Lippen, da fuhr er auch schon zu James herum, und seine Klinge durchschnitt die Luft mit einer Schnelligkeit, die jeden Zuschauer hätte schwindeln lassen. Im Nu landete James' Schwert scheppernd auf dem Boden, und das stumpfe Ende von Marmadukes Klinge presste sich gegen den Hals des jüngeren Mannes.
»Das war Eure erste Lektion,
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