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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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mit ihnen arbeiten müssen. Ihre Blessuren rühren wohl eher von den Unannehmlichkeiten, die du auf deinem Weg erfahren hast.«
    Sie trank einen Schluck Bier, bevor sie fragte: »Und was genau bedeutet das?«
    »Dass du die Hände einer Dame hast... und deine Haut viel zu weich und weiß ist für die einer Bäuerin.«
    Das war ein Argument, das sie nicht widerlegen konnte. »Und was ist die dritte Kategorie, zu der du mich offensichtlich rechnest?«
    »Eine Dame von Stand, die auf der Flucht ist, weil man sie in Schwierigkeiten gebracht hat«, sagte Iain und war sich seiner Sache plötzlich völlig sicher.
    »Und wenn es so wäre?«, fragte sie und beobachtete ihn über den Rand ihres Bechers.
    »Dann möchte ich den Grund erfahren.«
    »Ich kann es dir nicht sagen.« Madeline begann unruhig auf ihrem Platz umherzurutschen und wünschte fast, sie könnte es ihm sagen. Aber sie hatte ihm ohnehin schon viel zu viel erzählt.
    Sie konnte ihm nicht noch mehr verraten.
    Nicht, wenn zwei von Silberbeins Männern in einer dunklen Ecke dieser Schänke saßen, über ihre Identität nachsannen und ihre Verunglimpfungen und Vermutungen Madeline lauter in den Ohren schallten als das Klappern der schlecht verriegelten Fensterläden hinter ihr.
    Die unverhohlene Schadenfreude der Männer, sie aufgespürt zu haben - und über das, was sie ihr anzutun gedachten -, war noch viel unangenehmer als die nächtlich feuchte Kälte, die unter die losen Falten ihres geborgten Umhangs und in sämtliche Risse und Löcher ihrer erbärmlich verschlissenen Kleidungsstücke darunter drang.
    »Dann verrate mir für den Augenblick doch wenigstens deinen Namen, meine Schöne«, bat ihr gut aussehender Kavalier und blickte sie mit solch aufrichtiger Besorgnis in seinen dunklen Augen an, dass ihr schon beinahe wieder die Tränen kamen.
    Aber nur beinahe, denn eine Drummond weinte nicht.
    »Komm schon«, sagte er und nahm ihre Hand und drückte sie ermunternd. »Ich möchte doch nur, dass du mir deinen Namen nennst.«
    Sie nahm eine aufrechtere Haltung ein und gab ihren Widerstand mit einem tiefen, resignierten Seufzer auf. »Ich bin ...«
    Aber dann verstummte sie wieder, weil die Gehässigkeit, die aus der gegenüberliegenden Ecke des Raums bis zu ihr drang, sie stark verunsicherte und es ihr schier unmöglich machte, ihren Namen auch nur flüsternd auszusprechen.
    Und dann stand Iain auf, kam um den Tisch herum, setzte sich neben sie auf die Bank und zog sie an sich, bevor sie auch nur Atem holen konnte, um zu protestieren.
    Nicht, dass sie das wirklich wollte... der Himmel wusste, dass sie sich nach ihm sehnte, ihn brauchte , und das schon seit Wochen.
    »Sag mir, wie du heißt, meine Schöne«, ermutigte er sie und berührte zärtlich eine ihrer Locken. Das Gefühl seiner warmen, schwieligen Finger an ihrer Wange wurde ihr fast zum Verhängnis. »Sag es mir, damit ich dir helfen kann.«
    »Ich ... ich bin Madeline Drummond von Abercairn.« Die Wahrheit kam ihr schließlich doch über die Lippen ... obwohl auch diese Männer zu dem gleichen Schluss gekommen waren. Madeline wusste es einfach, weil ihr Jubel ihr die Brust zusammenschnürte und sie mit eisiger Furcht erfüllte.
    »Du meinst das Abercairn, das in der Nähe von Dunkeid liegt?«, fragte Iain MacLean, aber Madeline hörte seine Worte kaum, denn die beiden Männer starrten nun ganz offen zu ihnen hinüber, und einer von ihnen stand sogar auf.
    Dann nickte sie abrupt. »Aye, es liegt ganz in der Nähe, aber Abercairn hat aufgehört zu existieren«, sagte sie, von zu großer Panik gepackt, um ihre Geheimnisse noch länger zu hüten. »Es... unsere Burg wurde eingenommen, meinen Vater hat man umgebracht, und ich ... ich möchte, dass du mich küsst!«
    »Dass ich dich küsse?«
    Statt ihre Bitte zu erfüllen, wich Iain MacLean zurück und starrte sie entgeistert an. Er zog ein so verdattertes Gesicht, dass sie vermutlich laut gelacht hätte, wenn ihr nicht so elend zu
    Mute gewesen wäre und Silberbeins Lakaien jetzt nicht auch noch auf sie zugekommen wären.
    »Aye, küss mich bitte. Jetzt!« Sie schlang Iain die Arme um den Hals, schmiegte sich in seine Arme und presste ihre Lippen zum allerersten Kuss ihres Lebens auf die seinen.
    Zu einer wilden, verzweifelten Vereinigung von Lippen, Zungen, sich miteinander vermischenden Atemzügen ... und Furcht.
    Furcht vor der blanken Niederträchtigkeit, die sie aus der Ecke auf sich zukommen spürte, ufid Furcht vor Iain MacLean, der seinen

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