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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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nickte.
    »Ich schwöre dir, dass ich nicht hinsehen werde, wenn du badest«, beteuerte er und spülte dieses nichtswürdige Versprechen mit einem tüchtigen Schluck Bier hinunter.
    »Du versprichst, es nicht zu tun?«
    Iain erstickte fast an seinem Bier.
    Hatte da nicht ein Anflug von Enttäuschung in ihrer Stimme mitgeklungen?
    Oder war er dabei, seinen Verstand genauso schnell wie seine Selbstbeherrschung zu verlieren?
    Er setzte den Becher ab, fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und blicke Madeline prüfend an. Aber sie erwiderte seinen Blick nicht und starrte noch immer zur anderen Seite des überfüllten Raums hinüber.
    »Du hast mein Wort darauf«, sagte er schließlich, in der Hoffnung, sie hinsichtlich ihrer Wohlerzogenheit zu beruhigen ... und sich selbst an seinen Stolz zu binden.
    Denn sein Wort zu halten war so ungefähr das Einzige, was ihm noch davon geblieben war.
    »Ich werde nichts anderes in diesem Zimmer tun, als deine wunden Handgelenke und Fußknöchel zu versorgen und dich vor möglichen Gefahren zu beschützen.« Er starrte sie an und wusste nicht, was er tün sollte, um ihr zu erleichtern, was immer sie auch quälen mochte. »Ich habe mein Wort noch nie gebrochen.«
    Ein rasches Kopfschütteln war ihre einzige Antwort auf seine Erklärung, als sie einen großen Bissen Geflügel mit einem bemerkenswert großen Schluck Bier hinunterspülte.
    »Ich zweifle nicht an deinem Wort«, gab sie schließlich mit leiser Stimme zurück, aber das Zittern ihrer Finger, die den Bierbecher umklammerten, schienen ihre Behauptung eindeutig zu widerlegen.
    Iain löste ihre Finger sanft von dem hölzernen Becher und nahm ihre kalte Hand zwischen seine Hände. Eine nahezu greifbare Anspannung ging von ihr aus, und obwohl ihre Hände zitterten, war alles andere an ihr von einer Unbeweglichkeit und Starre, die ihm ungeheuer nahe gingen.
    Sie hatte Angst vor ihm.
    Eine andere Erklärung konnte es für ihre Körpersprache nicht geben.
    Und er sah auch keine andere Möglichkeit, ihre Befürchtungen zu zerstreuen, als sich selbst vor ihr zu demütigen.
    Nach einem tiefen Atemzug begann er schließlich wieder mit dem Daumen ihre Handfläche zu streicheln. Sehr sachte und sehr sanft nur, um sie zu besänftigen und sich selbst von der seidigen Glätte ihrer Haut beruhigen zu lassen.
    »Ich habe dir gesagt, ich würde Buße tun«, brachte er so mühevoll hervor, als müsse er jedes Wort erst aus den tiefsten, dunkelsten Bereichen seiner Seele ausgraben. »Meine einzige Sünde ist mein unbeherrschtes Temperament«, gestand er ihr. »Es ist nichts Unheilvolleres als meine Ausbrüche von schlechter Laune und Gereiztheit, die ich nicht immer unterdrücken kann.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, richtete ihren Blick wieder auf eine entfernte Ecke des Raums und ließ ihn dort verweilen.
    Und schien noch angespannter äls zuvor.
    Iain, der sich allmählich ziemlich hilflos fühlte, gab ihre Hand frei und schnitt ein weiteres, besonders zartes Stückchen des gebratenen Geflügels für sie ab. Dann legte er es auf ihre Seite der Platte und beobachtete, wie sie es verschlang, während sich ihm selbst bei diesem Anblick vor lauter Kummer der Magen umdrehte.
    Neben ihren anderen, offensichtlicheren Nöten hatte dieses Mädchen anscheinend auch schon seit einer kleinen Ewigkeit keine anständige Mahlzeit mehr bekommen. Den größten Teil von dem, was ihnen serviert worden war, hatte sie schon verspeist, bevor er selbst auch nur ein paar Bissen genommen hatte.
    Nicht, dass ihn das gestört hätte.
    Wenn überhaupt, dann weckte es höchstens seinen Zorn auf die Umstände, die diese Frau so bedürftig gemacht hatten.
    Mit den Händen den Rand des Tischs umklammernd, beugte er sich zu ihr vor und sagte mit gesenkter Stimme: »Ich habe noch keiner Frau in meinem Leben etwas zuleide getan, und ich würde es auch niemals tun«, versicherte er ihr und begann ein fast schmerzhaftes Pochen in seinen Schläfen zu verspüren, als sie den Blick noch immer nicht von der anderen Ecke des Raums löste. »Und ich habe auch noch nie meine ... Aufmerksamkeit einem Mädchen aufgedrängt, das sie nicht wünschte.«
    »Es ist nicht Euretwegen, Sir.« Sie sprach so leise, dass ihre Worte kaum zu verstehen waren.
    Und dann wandte sie sich ihm endlich wieder zu. »Es hat etwas mit mir selbst zu tun.«
    »Durch meine Unbeherrschtheit hatte ich versehentlich einen Kerzenleuchter in unserer Familienkapelle umgestoßen ... und sie dadurch, ohne es zu

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