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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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wollen, in Brand gesetzt. Diese Kapelle war der ganze Stolz meines Clans, und ihr Verlust war der Anlass für meine Bußfahrt, meine Pilgerreise nach Dunkeid. Um den Schaden wieder gutzumachen und mein unbeherrschtes Tem ...« Er brach ab, als ihm zu Bewusstsein kam, was sie gesagt hatte.
    »Wegen dir?« Seine Stimme war ganz rau und heiser vor Erstaunen.
    Ruhig erwiderte sie seinen Blick, nickte zustimmend und zog Amicias Plaid noch etwas enger um ihren Kopf und ihre Schultern ... so eng, dass Iain ihr Gesicht kaum noch erkennen konnte.
    Beunruhigt schenkte er sich einen weiteren Becher Heidekrautbier ein und stürzte ihn in einem Zug hinunter. »So wie ich kein gewöhnlicher Pilger bin, meine Schöne«, sagte er, ohne dass es ihn auch nur im Geringsten kümmerte, auf was für ein gefährliches Terrain er sich begab, »so bist auch du nicht bloß jemand, der den Schleier nehmen will.«
    Sie entgegnete nichts auf seine Vermutung, aber ihr Schweigen und ihr gesenkter Blick waren mehr als aufschlussreich.
    »Woher ich das weiß?«, fragte Iain, als sie sich in Schweigen hüllte, nahm wieder ihre Hand und drehte sie mit der Handfläche nach oben.
    Als ahnte sie, was er jetzt sagen würde, versuchte sie, ihm die Hand zu entziehen, aber Iain hielt sie fest und strich mit der Fingerspitze über die Unterseite ihrer weichen Innenfläche.
    »Du hast eine sehr zarte, glatte Haut, und sie ist weiß und makellos«, stellte er fest und war überhaupt nicht überrascht, als er ihre Bestürzung über seine Beobachtung bemerkte. Gott, er hasste es, ihr auf diese Weise ihr Geheimnis abzuringen! »Diese Hände haben nie etwas Mühsameres getan, als eine Sticknadel zu führen. Oder ein kleines Votivbild mitgehen zu lassen - und darüber, meine Schöne, sollten wir vielleicht lieber oben sprechen.«
    Sie wandte sich ab, und Iain glaubte, Tränen in ihren Augen schimmern zu sehen. Aber er musste wissen, wer sie war und was sie im Schilde führte. Und was sie in eine solch üble Situation gebracht hatte.
    Nur damit er ihr helfen konnte.
    Und die Heiligen waren seine Zeugen, dass er sich von Herzen wünschte, ihr zu helfen.
    Er seufzte und begann erneut ihre Hand und die Innenseite ihres Armes zu streicheln. »Wahre Postulantinnen lassen sieh normalerweise in zwei Kategorien einteilen«, informierte er sie. »Und in deinem Fall sind es deine Hände, die dich verraten.«
    »Glaubst du?«, entgegnete sie mit einem Anflug von Trotz in ihrer Stimme und in der Haltung ihres Kinns.
    Und Iain war über diese Reaktion beinahe froh, zeigte sie doch den Stolz, der in ihr steckte.
    Fast hätte er gelächelt. »Nein, ich weiß es«, sagte er jedoch stattdessen und ließ ganz bewusst einen etwas arroganten Unterton in seiner Stimme mitklingen ... gerade arrogant genug, um ihr zu helfen, ihren Ärger zu bewahren.
    Und nicht in Tränen auszubrechen.
    »Und was für Kategorien sind das?«, fauchte sie, und diesmal konnte Iain sich sein Lächeln nicht verkneifen.
    Die Arme auf dem Tisch verschränkend, blickte er ihr in die Augen und war froh darüber, dass ihr Blick fest blieb.
    »In die erste Kategorie«, begann er, »fallen junge Mädchen, verheiratete Damen oder Witwen vornehmen Geblüts, die aus welchen Gründen auch immer ein Leben in Abgeschiedenheit führen wollen. Zur zweiten gehören vom Leben weniger begünstigte junge Frauen, die ein Leben - ganz gleich, was für ein Leben - fe rn des Elends und der Entbehrungen ihres eigenen Daseins suchen.«
    Eine ihrer fein geschwungenen, rotgoldenen Brauen fuhr in die Höhe. »Und warum kann ich weder das eine noch das andere sein?«
    »Weil du, meine Schöne, in die dritte Kategorie fällst«, sagte er und hoffte nur, dass seine Stimme keinerlei Triumph verriet.
    »Die dritte?«
    Iain nickte. »Wenn du zu der ersten gehören würdest und eine junge Frau von vornehmem Geblüt wärst, die von ihrer Familie ins Kloster geschickt wurde, würdest du mit Eskorte reisen. Keine Familie von Stand würde ihre Tochter unbehütet durchs Land ziehen lassen ... egal, welches Ziel sie auch hat.«
    »Und was ist mit der zweiten Kategorie?«, fragte sie und schenkte sich etwas Bier in ihren Becher nach.
    »Auch in die gehörst du nicht«, versicherte ihr Iain. »Ein Mädchen aus dem gemeinen Volk, das sich ein besseres Leben wünscht, würde niemals so gepflegte Hände haben. Deine haben zwar auch abgebrochene Nägel und Kratzer, sind aber nicht so lädiert, als dass man davon ausgehen kann, du hättest über Jahre hart

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