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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Augenblick nachhing.
    Sorgfältig darauf bedacht, jeden Blick in ihre Richtung zu vermeiden, trug er den Torfmoosaufguss durch das Zimmer und stellte die Schüssel auf das Kohlenbecken.
    Dann trat er vor das geschlossene Fenster, an dem er mit ihr zugewandtem Rücken stehen blieb, wie er es versprochen hatte ... und eine gewisse grimmige Befriedigung daraus bezog, dass er sie endlich gefunden hatte.
    Selbst wenn er das Gefühl der Ganzheit, das sie ihm bescherte, nur während der wenigen Tage, die sie brauchen würden, um Dunkelnd zu erreichen, genießen konnte.
    Er lehnte sich mit der Schulter an den Fensterrahmen, verschränkte seine Arme vor der Brust und spähte durch die Ritzen in den geschlossenen Fensterläden auf den Hof der Gaststube hinunter, der in den wabernden Nebelschwaden und im strömenden Regen kaum zu erkennen war.
    Gedämpftes Gelächter und Gesang drangen aus der Wirtsstube, ein sicheres Zeichen dafür , dass dort unten immer noch gezecht wurde, und nicht weit unter dem Fenster bewegte der starke Wind die Alestange über der Eingangstür der Schänke.
    Und ähnlich wie Iain wirkte auch sie ein bisschen fehl am Platz in dieser Welt um ihn herum.
    Ihre Halterungen knarrten und quietschten, als protestierten sie mit ihren rostigen Stimmen gegen die Demütigung, von dem turbulenten Nachtwind hin und her geworfen zu werden. Doch all ihr Gekreische und Gestöhne war umsonst... so vergeblich wie seine eigenen Proteste, die auch ihm keine Erlösung von einem verpfuschten Leben brachten.
    Iain verschloss seine Ohren vor ihrem jämmerlichen Geheul und den leiseren, angenehmeren Geräuschen der badenden Madeline und ließ den kalten Luftzug, der durch die Ritzen in den Fensterläden drang, seine letzten noch verbliebenen Zweifel davontragen, weil er die Wahrheit der Legende seines Clans, an die er bisher nie geglaubt hatte, nicht länger leugnen konnte.
    Da er sein Leben lang ein Mann mit vielen Vorbehalten und wenig Fröhlichkeit gewesen war, hatte er noch nie zuvor so frei geatmet, eine solche Wärme in seinem Herz empfunden oder sich lebendiger gefühlt als in den wenigen Stunden, in denen sie bei ihm gewesen war.
    Und das eine oder andere Mal hatte sie ihn sogar dazu gebracht, zu lächeln ... oder zumindest doch den inbrünstigen Wunsch in ihm geweckt, er möge dazu in der Lage sein.
    Und er war sich ziemlich sicher, dass sie mit der Zeit unendlich viel mehr Farbe in sein Leben bringen und es so bereichern würde, dass nicht eine einzige Stunde vergehen würde, in der er nicht lächelte.
    Es war weder eine Marotte von ihm noch Einbildung - sie war wirklich und wahrhaftig seine andere Hälfte, und er wusste, dass er von heute an nie wieder Zweifel an Legenden oder Zauberei äußern oder diese Dinge gar belächeln würde.
    Iain lehnte sich noch schwerer an den Fensterrahmen, tat einen tiefen, etwas unsicheren Atemzug und stellte sich einer weiteren unbestreitbaren Tatsache.
    Der vielleicht entscheidendsten von allen.
    Es konnte kein Zurück mehr geben.
    Er konnte und wollte Dunkeid Cathedral nicht verlassen, ohne Madeline mitzunehmen.
    Egal, was es ihn kostete - und er hatte ihr weiß Gott nicht viel zu bieten - sie würde an seiner Seite sein, wenn er Dunkelnd verließ ... und dies als seine zukünftige Frau.

Kapitel 12
     
    M adeline seufzte und legte den Kopf an ein zusammengefaltetes Handtuch, das sie über den Rand der Wanne gelegt hatte. Dann glitt sie noch etwas tiefer in das herrlich warme Wasser und konzentrierte sich auf jede Nuance der Emotionen ihres Schattenmannes, die sie von Zeit zu Zeit in ihrem Herzen spürte oder in ihren Träumen wahrnahm.
    Mit halb geschlossenen Augen legte sie die Hände um ihre hochgezogenen Knie und rief sich diese Emotionen eine nach der anderen ins Gedächtnis...
    Eine Sehnsucht, die nie gestillt werden konnte.
    Eine schwarze Leere, die zu tief war, um je mit Freude und Licht gefüllt werden zu können.
    Eine tiefe Liehe, die so allumfassend war, dass ihr Glanz es mit dem Licht von tausend Sonnen hätte aufnehmen können.
    ... aber all ihre Versuche, sich einen neuen Weg in sein Herz zu bahnen, scheiterten.
    Wieder und wieder versuchte sie es, rief sich seine Qualen und seine Schuldgefühle ins Gedächtnis und vergegenwärtigte sich die grenzenlose Liebe, die er einer ganz bestimmten Frau entgegenbrachte.
    Doch all ihre Bemühungen waren vergeblich.
    Sie konnte sein tiefstes Innerstes nicht mehr erreichen.
    Konnte nichts anderes mehr als die lähmende Kälte und

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