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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vortritt, aber sie machte es auch spannend, denn sie ging nicht zur Seite. Wenn ich die Schwelle übertreten wollte, ließ es sich nicht vermeiden, dass ich sie an bestimmten Stellen berührte. Darauf schien sie zu warten.
    Mit dem linken Ellbogen schleifte ich über ihre Brustwarzen hinweg und hörte ihr Kichern. Ich enthielt mich eines Kommentars und betrat einen Raum, der nicht mal schlecht war, mir aber etwas zu alt vorkam. Auch mochte ich den Geruch nicht, der zwischen den Wänden hing.
    Ich stellte die kleine Reisetasche ab, nachdem ich das Licht eingeschaltet hatte, und drehte mich herum.
    Auch Rhonda hatte das Zimmer betreten. Die Tür allerdings war geschlossen, und genau das ließ auf eine bestimmte Absicht schließen. Lächelnd kam sie auf mich zu. »Gefällt es Ihnen, Mr. Sinclair?«
    »Ja, man kann darin leben.«
    »Danke, das ist nett. Es wird auch die Chefin freuen.« Sie schaute sich um, und ihr Blick blieb dabei etwas länger als nötig auf dem Bett haften. »Wenn Sie sonst noch Wünsche haben, Sir, ich bin hier, um jeden zu erfüllen. Das gehört gewissermaßen zum Service unseres Hauses.«
    »Verstehe. Jeden?«
    »Genau!« Sie hatte ihre Stimme einen anderen Klang gegeben. Flüsternd und auch leicht angeraut.
    Ich konnte über diese Schmierenkomödie nur lachen. Rhonda hatte wohl zu viele schlechte Filme gesehen und sich das Allerschlechteste dabei noch abgeguckt.
    Aus ihren hellen Augen schaute sie mich erwartungsvoll an. Den Mund hatte sie ebenfalls leicht geöffnet, und ich beschloss, das Spiel mitzumachen.
    »Wenn Sie mir jeden Wunsch erfüllen wollen, dann tun Sie mir einen Gefallen und verlassen Sie dieses Zimmer.«
    Das hatte sie begriffen. Plötzlich brach ihre lächerliche Maske der Verführung auseinander.
    »Verstanden?«
    »Ja, Sir, ich gehe!« Die Antwort klang gepresst. Der Blick, den sie mir zuwarf, war nicht eben freundlich und verlockend. Sie sah die Felle wegschwimmen, und ich traf auch keine Anstalten, dies zu ändern, sondern deutete auf die Tür und fügte noch ein zweimaliges Nicken hinzu.
    »Alles klar«, sagte sie, machte kehrt und rauschte hinaus.
    Ich lachte nicht mal, auch wenn die letzte Szene verdammt lächerlich gewirkt hatte. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass dies zu dem Plan gehörte, den Rhonda und Tabea ausgeheckt hatten. Sie wollten mich beschäftigen, ablenken, damit Tabea sich um andere Dinge kümmern konnte.
    Das Warum lag auf der Hand. Es ging ihr um Maxine Wells. Wahrscheinlich war für sie die Falle bereits zugeschnappt, während man mit mir noch zurechtkommen musste.
    Die erste Hürde hatte ich überstanden. Die zweite und dritte würde nicht so leicht zu überwinden sein, davon ging ich aus, und deshalb musste ich verdammt auf der Hut sein.
    Es war zunächst mal wichtig, dass ich mich mit der Umgebung des Hotels vertraut machte. Damit meinte ich die nähere Umgebung. Es konnte durchaus der Fall sein, dass Maxine sich gar nicht im Haus befand. Es war ein Risiko für die andere Seite, denn da hätte ich ihr sehr leicht über den Weg laufen können.
    Das Zimmer hatte einen Balkon. Ich ging bis auf die zum Boden reichende Tür zu, hebelte sie auf und betrat den Balkon. Der Nebel war da, aber er konnte nicht diese andere Atmosphäre verdecken, die mir schon im Zimmer aufgefallen war.
    Ich hatte das Gefühl gehabt, dass hier seit einiger Zeit kein Gast mehr gewohnt hatte. Es roch alles muffig. Das Zimmer war feucht, weil lange nicht geheizt worden war. Man hatte das Hotel als Falle für Maxine und mich ausersehen.
    Aber warum? Was hatten wir dieser Tabea Ryder getan. Für mich war es nicht möglich, darauf eine Antwort zu finden, denn auch jetzt konnte ich mich an den Namen Tabea Ryder nicht erinnern. Er war mir in der Vergangenheit nicht begegnet.
    Trotzdem hasste sie uns. Sie wollte uns fangen. Sie hielt uns bereits in der Schlinge, und wir würden dafür sorgen müssen, dass sich die Schlinge nicht zuzog.
    Der Blick nach draußen und damit in den Nebel hinein brachte mir nicht besonders viel. Aber die Augen gewöhnten sich auch an die Umstände. Ich befand mich im ersten Stock und entdeckte das Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite.
    Es war kein zweites Wohnhaus, in dem noch andere Zimmer unterbracht worden waren. Zwar gab es Licht, doch die Lampe war nur eine trübe Funzel.
    Wer oder was in diesem zweiten Haus tatsächlich untergebracht worden war, stand für mich in den Sternen. Mir kam der Gedanke an einen Schuppen oder Stall, aber auch darauf

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