Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)
darüber entscheidet, ob das DS -System gesetzlich verankert bleibt. Dann kann sich vieles ändern.«
»Aber was passiert, wenn unsere Seite die Wahl verliert?«, fragte ich.
»Dazu wird es nicht kommen«, sagte er. »Man verliert nur, wenn man aufgibt und die Waffen streckt. Und dazu bin ich nicht bereit.«
Ich schwieg, schaute auf das Meer hinaus und begann an meinen Fingernägeln zu kauen. Justin schaute mich an.
»Wenn du dich selbst nervös machst, wird der Rest des Tages nicht einfacher. Versuch, einen klaren Kopf zu behalten.«
»Na gut«, sagte ich. »Dann erzähl mir etwas über dich. Etwas Persönliches. Fünf Dinge, die du magst … außer dem Kampf gegen die Digital School.«
»Okay«, meinte Justin.
»Bestimmt versage ich nachher total«, sagte ich.
»Wolltest du nicht das Thema wechseln?«
»Stört es dich nicht, dass ich plötzlich als die Anführerin dastehe?«
»Nein, ich bin nur wahnsinnig beeindruckt«, sagte er und lächelte. »Nichts ist so sexy wie eine Kämpferin gegen den Rest der Welt.«
»Na toll«, sagte ich. Jetzt fühlte ich mich noch mehr unter Druck gesetzt. »Ich habe nicht darum gebeten, die Führung zu übernehmen.«
Er zuckte mit den Schultern. »So läuft das nun einmal. Man sucht sich diese Rolle nicht aus. Die Leute schauen zu einem auf und man erfüllt ihre Erwartungen. Das passiert einfach. Und du hast es dir verdient, Maddie. Du wirst dich damit abfinden müssen, dass Menschen sich von dir führen lassen. Weil du selbstbewusst bist und eine Energie ausstrahlst, die andere magnetisch anzieht.«
Ich fand es seltsam, dass er mich so beschrieb. Schließlich hatte ich an Justin immer sein Selbstbewusstsein attraktiv gefunden und während der Centerzeit von seiner Stärke gezehrt.
»Aber was ist, wenn ich diese Verantwortung gar nicht will?«
»Das ändert nichts. Jetzt gibt es Menschen, die sich auf dich verlassen, und du wirst sie nicht enttäuschen. Dafür bist du zu pflichtbewusst.«
Ich nickte, doch meine Nervosität ließ deshalb nicht nach. Vorher hatte ich mir nur Gedanken gemacht, ob ich versagen könnte. Nun war ein Sieg fast genauso beängstigend, denn er würde eine Menge von Verpflichtungen mit sich bringen. Zwar wusste ich endlich, was ich wollte, aber wie ich gerade herausfand, ist es manchmal leichter, kein Ziel zu haben. Dann braucht man sich wenigstens nicht zu sorgen, ob man es erreicht oder daran scheitert.
Justin schien meine Gedanken zu lesen. »Du wirst nicht versagen«, behauptete er. »Mach dir darüber keine Sorgen. Solange du dir nicht einredest, dass du scheiterst, kannst du nur gewinnen.«
»Aber vielleicht passiert etwas Unerwartetes, das ich nicht bedacht habe.«
»Bei solchen Aktionen läuft nie alles wie geplant. Darum kannst du dich kümmern, wenn es so weit ist. Bleib immer in der Gegenwart. Pack die Probleme eines nach dem anderen an. Nur so behältst du die Kontrolle. Lass dich nicht von deinen Gedanken lähmen. Wenn du anfängst, dich selbst infrage zu stellen, ist das der schnellste Weg zur Niederlage. Dann bist du dein eigener Feind. Glaub immer daran, dass du mit allem fertig werden kannst. Sieh dich als Teil eines großen Ganzen, in dem du selbst nur ein kleines Rädchen bist. Lass dich von den ungeheuren Dimensionen unserer Arbeit überwältigen. Dann tritt aber auch wieder einen Schritt zurück und betrachte die einzelnen Aufgaben, die vor dir liegen. Denk daran, dass alles erreichbar ist, was man sich fest genug vornimmt. Und schrecke nie vor Risiken zurück, wenn dein Instinkt dir sagt, dass du sie meistern kannst.«
Ich stöhnte und vergrub den Kopf an seiner Schulter.
»Basketball«, sagte er.
Ich blinzelte verwirrt. »Was?«
Er grinste. »Fünf Dinge, die ich mag«, fuhr er fort. »Basketball. Bücher. Schokolade. Nachts mit dem Auto herumfahren und bei offenem Fenster die Musik laut aufdrehen. Ich finde, Musik klingt nachts einfach besser.«
Ich nickte, denn bei solchen Fahrten war ich schon dabei gewesen. Justin fühlte sich immer am wohlsten, wenn er in Bewegung war.
»Am meisten mag ich deine Haut«, sagte er und fuhr mit den Fingern langsam über jeden meiner Handknöchel.
»Meine Haut?«, wiederholte ich.
»Weil sie so warm ist«, sagte er. »Und ich mag den Geschmack. Irgendwie süß.« Er presste die Lippen auf meinen Hals und zog mich in die Arme. »Ich mag alles an dir«, sagte er. Darüber konnte ich nur ungläubig die Augen verdrehen. Ich hatte mich nie so unattraktiv gefühlt wie im
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