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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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Seid ihr an Bord?«, fragte er. Pat war ziemlich schwer, und ich stöhnte, als ich meine Arme um seine Brust schlang und ihn über die Reling zerrte.
    »Könnte man so sagen«, gab ich zur Antwort. Pats lange Beine baumelten leblos über den Rand. So rücksichtsvoll wie möglich zog ich ihn ganz an Bord und legte ihn ausgestreckt auf den Boden. Ich holte mir eine Schwimmweste aus einem Stauraum unter dem Steuerrad, streifte sie über und zog den Gurt straff.
    »Wo ist Pat?«, fragte Scott.
    »Ihm geht es gut«, sagte ich. »Keine Zeit für Erklärungen. Bring mich einfach hier raus.« Ich drehte den Zündschlüssel und der Motor erwachte röchelnd zum Leben. Die Propeller drehten sich langsam und schnitten flache Wellenmuster ins Wasser. Ich löste die restlichen Taue und stieß das Boot vom Ponton ab. Sobald es mit der Schnauze aus der Garagenöffnung trieb, drückte ich den Gashebel herunter. Hohe Wellen sprühten an beiden Bordseiten auf.
    »Richtung Westen liegt das Meer«, sagte Scott. »Wenn ihr das offene Wasser erreicht habt, müsst ihr nach roten Signalleuchten am Ufer Ausschau halten. Ich sorge dafür, dass der Landeplatz markiert wird. Mit dem Boot braucht ihr ungefähr zwei Stunden.«
    Ich strich mir die flatternden Haare aus dem Gesicht. »Was ist mit den Wellengeneratoren?«, fragte ich. »Wie kommen wir heil daran vorbei?«
    »Notfalls werde ich sie abschalten«, versprach Scott. »Ich hole euch sicher da raus.«
    Der Fluss wand sich in scharfen Kurven. Meine Hände bebten so sehr, dass ich kaum das Steuerrad halten konnte. Ich bemühte mich, meine Gedanken abzuschalten. Jetzt musste ich meinem Körper vertrauen und meinen Instinkten die Kontrolle überlassen. Ich drückte den Gashebel bis zum Anschlag herunter. »Komm schon«, schrie ich der Maschine zu, als würde sie dadurch schneller werden. Ich schaute auf die scharfkantigen Klippen. Felsen balancierten auf winzigen Absätzen, als könnten sie jeden Moment herunterstürzen. Ich fragte mich, was sie an ihrem Platz hielt. Entschlossenheit? Zähigkeit? Starrsinn? Ihre Schönheit war einschüchternd. Sie schienen nur darauf zu lauern, zum Leben zu erwachen, in Bewegung zu geraten und zu fallen.
    Das Wasser war milchig grau, sodass ich nicht sehen konnte, was unter der Oberfläche lag. Ich hob das Kinn und ließ den Wind durch meine Haare wehen. Mir wurde bewusst, dass ich das Gefühl genoss. Jetzt konnte absolut alles passieren. Das Leben war so unberechenbar wie die schwankenden Felsen, die darauf warteten, in die Tiefe zu stürzen. Das Gefühl der Angst war belebend und ich stellte fest, dass es mir gefiel.
    Scotts Stimme ertönte wieder durch das Headset, aber sie klang brüchig und verrauscht. »Maddie«, sagte er, »ich verliere gleich die Verbindung. Die Stromgeneratoren stören das Funksignal.«
    »Sag mir nur, wie ich an ihnen vorbeikomme«, rief ich gegen den Fahrtwind an.
    »Ich arbeite daran«, beteuerte er.
    Als ich um die nächste Kurve bog, endete der Canyon und ich sah das Wellenkraftwerk. Die Anlage bedeckte den gesamten Horizont. Sie war schon überraschend nah. Vor meinen Augen befand sich nur noch weiß schäumendes Wasser.
    Die Propellerräder der Generatoren durchschnitten die Meeresoberfläche wie Messer und wurden immer riesiger, je näher ich kam. Ihre Schaufeln ragten gut hundert Meter in den Himmel und durchpflügten das Wasser mit enormer Gewalt.
    »Scott?« Ich brachte nur noch ein Flüstern hervor. »Wieso hast du sie nicht abgestellt?«
    »Fahr langsamer, Maddie«, sagte er. »Ich verliere die Verbindung. Gib mir mehr Zeit.«
    Ich hörte ihn kaum. Mein Blick hing wie gebannt an den Propellerrädern.
    Scotts Stimme ertönte wieder, von knisternden Störgeräuschen unterbrochen, und befahl mir, abzubremsen und zu warten.
    Die Rotoren erinnerten an die Zähne eines riesigen Haifischmauls, das alles zerfleischte, was ihm in den Weg kam. Der Rachen wartete, die weißen Zähne stießen aus hundert Meter Höhe herab, und ein bedrohliches Grollen ertönte aus der Tiefe seines Schlundes. Der Hai schnappte gierig, als ich näher kam.
    »Maddie, hast du das Boot angehalten?« Scotts alarmierte Stimme riss mich aus meiner Trance.
    Ich drückte den Gashebel nach unten, aber das Boot bewegte sich trotzdem mit der gleichen Geschwindigkeit vorwärts. Dabei war ich inzwischen aus der Flussströmung heraus.
    »Seltsam«, murmelte ich.
    »Was ist?«, fragte Scott.
    »Ich scheine in einer Art Sog festzustecken, der mich

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