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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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Boot damit starten.
    Pat starrte auf das schäumende Flusswasser, während ich aufs Deck sprang und begann, die Taue von den Pollern zu lösen. »Das ist doch verrückt«, sagte er.
    Ich nickte. »Verrückte Ideen sind meistens die besten«, sagte ich und war mir sicher, dass es funktionieren würde. Pat stand noch immer zögernd an Land.
    »Worauf wartest du?«, fragte ich. »Hilf mir.«
    »Nein.« Störrisch schüttelte er den Kopf. Ich funkelte ihn an. Pat hatte jahrelang an Abfangmanövern teilgenommen und war darin geschult, so ziemlich jedes Fahrzeug zu beherrschen. Er musste wissen, wie man ein Schnellboot steuerte.
    »Was ist dein Problem?«
    »Wir sitzen in der Falle, Maddie. Hier können wir uns nirgendwo verstecken. Ich bin dafür, dass wir in den Tunnel zurückkehren.«
    »Und uns der Polizei ausliefern?«
    »Der Fluss führt direkt zu den Wellengeneratoren.« Er zeigte in Richtung der Strömung. »Das ist Selbstmord.«
    »Bestimmt gibt es einen Weg, wie wir das Kraftwerk umschiffen können«, widersprach ich. »Scott wird uns helfen.«
    »Du denkst nicht mehr klar, Maddie. Du bist verwirrt. Kein Wunder nach der Zeit im Center. Dein Plan kann nicht funktionieren.«
    Er packte mich am Arm und versuchte, mich aus dem Boot zu ziehen. Aber ich rührte mich nicht von der Stelle.
    »Was ist los mit dir?«, schrie er mich an.
    »Keine Deals mit den Cops«, sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    »Das ist Justins Wahlspruch, nicht deiner, und dein Lover ist ein wahnsinniger Fanatiker.« Pat war außer sich vor Wut. »Du musst nicht alles nachbeten, was er sagt. Wenn du weiter auf ihn hörst, endest du als Leiche«, schrie er mich an. »Er ist gefährlich, Maddie. Schau dir an, was aus Kristin geworden ist. Schau dir an, was aus dir wird.«
    Ich presste die Lippen zusammen. »Willst du lieber im Gefängnis landen?«, fragte ich. »In den Tunneln wartet die Polizei doch nur darauf, uns in die Finger zu bekommen.« Pat schüttelte den Kopf. Er lächelte, doch es wirkte künstlich und einschmeichelnd.
    »Wir können sie dazu bringen, mit uns zu verhandeln«, sagte er. »Bestimmt lassen sie uns gehen, wenn wir ihnen dafür jemanden geben, den sie lieber wollen.«
    »Wer soll das sein?«
    »Wer kommt wohl in Frage?«
    »Du würdest Justin an die Polizei ausliefern?«
    »Er ist genau wie die Wellengeneratoren, die am Flussende auf dich warten. Er wird dich benutzen, bis nichts von dir übrig ist. Er macht Kleinholz aus dir. Das habe ich schon einmal mit ansehen müssen. Du bist ihm völlig egal, Maddie. Hat er jemals wirklich gesagt , dass er dich liebt?«
    Ich konnte darüber jetzt nicht nachdenken. Zweifel waren ein Luxus, den ich mir in meiner Situation nicht leisten konnte.
    »Er hat mich gerettet, Pat. Das verstehst du nicht …«
    »Du bist mir wichtig. Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie du dein Leben wegwirfst, weil er dir eine Gehirnwäsche verpasst hat. Wofür er kämpft, hat keinen Sinn.«
    Wieder versuchte er mich aus dem Boot auf den schwankenden Ponton zu ziehen. »Vertrau mir«, sagte er. Doch genau darin lag das Problem. Ich traute ihm nicht.
    Zögernd ließ ich zu, dass er mir aus dem Boot half.
    »Na gut«, sagte ich. »Wir kehren um.« Pat stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Als er sich der Tür zuwandte, zog ich die Betäubungswaffe aus dem Halfter an meiner Hüfte.
    »Das ist die beste Lösung«, versicherte er mir, ohne sich umzudrehen.
    »Ja, allerdings«, sagte ich. Mir blieb keine Wahl. Ich fühlte mich schrecklich, aber ich konnte auch nicht zulassen, dass Pat meinen Plan durchkreuzte. Vielleicht hatte ich wirklich den Verstand verloren. Oder ich war diejenige von uns beiden, die noch klar dachte.
    Ich löste die Sicherung und bei dem Geräusch fuhr Pat herum. Er starrte mich einen Augenblick ungläubig an, bevor ich den Abzug drückte und einen Betäubungspfeil in seinen Hals jagte. Sofort sackte sein Körper zusammen und ich fing ihn auf, bevor er vom Ponton fallen konnte.

Kapitel Zweiunddreißig
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    Mit zitternden Fingern setzte ich das Headset wieder auf. Ich starrte auf Pats steifen Körper. Panik breitete sich in mir aus, aber ich kämpfte das Gefühl nieder. Ich erinnerte mich an Justins Devise, dass man sich mit Zweifeln nur selbst besiegte. Schließlich war ich jetzt für zwei Leben verantwortlich.
    »Scott?«, fragte ich.
    »Wo zum Teufel warst du die ganze Zeit?«, schrie er so laut, dass ich zusammenzuckte.
    »Hier gibt es ein Motorboot«, sagte ich.
    »Was?

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