Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten
er. „Und ich befehle: Geht nach Hause! Wer sich nicht daran hält, den muss ich bestrafen und von allen weiteren Spielen ausschließen.“
Das wirkte. Sie nickten und trollten sich, und Takeo schloss zu Matt, Xij auf, die bereits auf dem Weg zur Pyramide waren, im Slalom zwischen den Schrotthaufen durch, von denen jetzt viele aus Robotern bestanden.
Dann standen sie zu dritt vor dem von Moos und Pflanzen überzogenen steinernen Monument und schauten daran hoch. Es gab nur eine steile Treppe, die über die ebenso steilen Stufenblöcke nach oben führte. Matt ließ seinen Blick nicht lange darauf ruhen. Die Treppe war derart krumm und verzerrt, dass sein Gehirn Mühe hatte, all die wahnwitzigen Linien zu einem annehmbaren Bild zu verarbeiten.
„Die Pyramide gehört zu den klassischen Maya-Bauten“, dozierte Xij. „Sieht so ähnlich aus wie die in Tikal: nur ein Aufgang, extrem steil. Die späteren Baustile unterscheiden sich stark davon. In Chichén Itzá zum Beispiel wurden die Pyramiden flacher gebaut, mit Treppenaufgängen an allen vier Seiten.“
„Und wo ist der Aufzug?“, fragte Matt.
„Blödmann!“
„Aber doch wenigstens ein Treppenlift?“
„Gebrechlicher Blödmann!“
„Das Bauwerk besteht aus massivem Stein“, beendete Takeo das Geplänkel der beiden. „Ich kann versuchen, ob es mein Gewicht trägt, aber ich gehe nicht davon aus.“
Er hievte seinen tonnenschweren Körper auf den untersten Steinblock. Die Treppenstufen selbst boten nicht genug Platz für seine massigen Plysteroxfüße.
Sofort knirschte es im Gestein, und als der Android mit vollem Körpergewicht auf dem Quader stand, bröckelte ein Stück der Kante weg. „Wie schon gesagt: Die Substanz ist marode“, stellte der Android fest. „Das Risiko, dass ich abstürze, liegt bei über achtzig Prozent.“
„Dann bleib hier unten“, sagte Matt. Er klopfte auf den Kolben seiner Laserpistole, die er im Gürtel trug. „Wenn Gefahr droht, bin ich nicht wehrlos.“
Xij knuffte Takeo in die Seite, verzog schmerzhaft das Gesicht und rieb sich den Knöchel. „Wir sind auch bald wieder da und holen dich aus dem Kinderparadies ab.“
Miki sah Matt an und wies mit dem Daumen auf Xij. „Blödmann?“
Matt schüttelte den Kopf. „Blöd frau !“
Er und Xij lachten. Das alberne Benehmen war vor allem Ausdruck der Spannung, mit der sie dem Aufstieg und der Erforschung der Pyramidenspitze entgegen sahen.
Dann enterte Matt die erste der verzerrten Treppenstufen, die einmal auf geradem Weg nach oben geführt hatten. „Komisches Gefühl“, murmelte er, weil er den Fuß nicht gerade aufsetzen konnte, wie er das von Treppenstufen gewöhnt war. Die Stufe wies eine leichte Aufwärtsneigung auf. „Ich hoffe, dass die Stufen oben nicht noch steiler werden.“
„Immerhin sind sie freigeräumt und nicht mit Moos bewachsen“, stellte Xij fest.
„Richtig.“ Das war Matt noch gar nicht aufgefallen. „Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie regelmäßig begangen werden.“
„Was nicht anderes heißt, als dass sie begehbar sind “, gab Xij zurück.
„Dein Scharfsinn ist überwältigend.“ Matt balancierte vorsichtig auf die zweite Stufe.
„Nicht wahr?“ Xij stand bereits hinter ihm. „Und nun mach hin, damit wir noch vor Sonnenuntergang oben ankommen!“
Mit jeder Stufe, die sie höher stiegen, wurden Matt und Xij sicherer. Gefährlich blieb das ganze Unternehmen trotzdem. Zumal der Wind mit zunehmender Höhe immer stärker an ihnen zerrte.
Nach etwa fünfzehn Metern verharrte Matt, nachdem er sicheren Halt gefunden hatte. Ihm bot sich ein unglaublicher Rundumblick. Sein Blick schweifte über die Lichtung mit den bewegungslosen Metallos im Gras und dem anderen, überall verstreuten Schrott. Darum herum erstreckte sich der verzerrte Dschungel, so weit da Auge reichte. Am Fuß der Pyramide patrouillierte Miki hin und her. Von den Indios war nichts mehr zu sehen, genauso wenig wie von Geiermaske.
Xij kletterte behände an ihm vorbei und schwang sich über die steinerne Kante der Treppeneinfassung auf den daneben liegenden Steinquader. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie da.
„Pause!“, beschloss sie. „Komm rüber, hier auf dem Block steht es sich viel bequemer. Und …“, sie ließ sich ächzend auf ihren Hosenboden nieder, „… es sitzt sich noch viel besser.“
„Schon vergessen, was Miki sagte? Der Stein ist porös“, warf Matt ein.
„Plüschtaratze!“ Sie ließ die Füße über die Kante baumeln und
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