Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten
Luft ringend liegen blieben.
„Aua“, sagte Xij dann.
„Dito“, antwortete Matt. „Mir scheint, wir sind gerettet. Aber wie …?“
Neben ihnen und auf den umliegenden Vorsprüngen waren Dutzende bewegungsloser Robotwespen verteilt. Matt hatte einen Verdacht und sah zu Miki Takeo hinunter, der, wie erwartet, mit dem EMP-Strahler am Fuß der Pyramide stand und heraufwinkte.
„Er hat den Impuls ausgelöst“, erkannte Xij und stemmte sich neben Matt in die Höhe, „und die Wespen damit abgeschaltet.“
Matthew nickte. „Und das im letzten Moment.“ Dann fiel ihm etwas ein und er richtete die Laserpistole in den Himmel und drückte ab. Nichts geschah. „Der Preis für unsere Rettung“, merkte er an. „Der Laser ist damit zum zweiten Mal hinüber.“ Er steckte die nutzlose Waffe in den Hosenbund.
„Besser als die Alternative“, sagte Xij. „Dass wir beide hinüber sind.“ Sie tastete sich ab.
„Hast du dir was getan?“, fragte Matt besorgt. Er selbst hatte außer einem blutigen Kinn und schmerzendem Brustkorb keine weiteren Blessuren zu verzeichnen.
„Alles halb so schlimm, nur ein paar Kratzer. Ich hab schon Schlimmeres überstanden.“ Sie küsste ihn flüchtig.
Sie traten auf die Treppe zurück und stiegen weiter nach oben. Die Öffnung in dem künstlichen Steinquader hatte sich wieder geschlossen. Alles wirkte trügerisch massiv.
„Hoffentlich gibt’s nicht noch ein paar dieser netten Überraschungen“, sagte Xij unbehaglich. „Davon hab ich die Schnauze erst mal gestrichen voll.“
Doch es warteten keine weiteren Fallen mehr auf sie. Wer immer die Pyramidenspitze zu schützen versuchte, hatte wohl ausreichend Vertrauen in die Schlagkraft seiner Robotwespen gehabt.
Nach ein paar Metern blieb Matt stehen. „Schau mal nach oben“, sagte er. „Entweder wird mir gerade schwindelig oder die Luft über uns flimmert leicht.“
„Kein Schwindel“, bestätigte Xij. „Ich seh’s auch. Das muss das Holofeld sein.“
„Dann reicht es aber tiefer als gedacht. Die Spitze ist noch mindestens zehn Meter entfernt.“
Sie stiegen vorsichtig weiter und erreichten Minuten später die Grenze des Phänomens. Dahinter schien die Pyramide zu wabern, und was von unten wie gerade Linien ausgesehen hatte, war von hier aus in ständiger Bewegung. Jetzt wurde es Matt tatsächlich schwindlig und er wandte den Blick ab.
„Zurück gilt nicht“, munterte Xij ihn und auch sich selbst auf. „Jetzt sind wir schon so weit gekommen, da werden wir doch nicht kneifen.“
Matt sah, dass auch sie blass im Gesicht war. „Dann los. Kopf einziehen und durch!“
Als Matt das Flimmern durchdrang, war es ihm, als würde er in eine andere Realität eintauchen. Von einem Moment zum anderen war die Illusion der Pyramidenspitze wie weggezaubert und wurde von der Realität ersetzt.
„Wow“, sagte Matt fast andächtig. Er fühlte sich an das einstige Palomar-Observatorium in Kalifornien erinnert, als er auf die riesige graue Kugel starrte. Weit ausladend thronte sie auf der Pyramidenspitze. „Das Ding hat mindestens fünfzehn Meter Durchmesser“, schätzte Matt.
„Aber wofür ist es da?“, fragte Xij. Auch sie hatte die Grenze des holografischen Horizonts überwunden und war neben Matthew stehen geblieben.
„Entweder ist es das geilste Apartment, das mir je untergekommen ist“, scherzte er, „oder es hat mit dem entarteten Tor zu tun. Hmmm …“
„Was ist?“
Er zuckte die Schultern. „Mir kam nur gerade der Gedanken, dass möglicherweise das Tor gar nicht geschlossen wurde und sein Sog von dieser Kugel abgeschirmt wird.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber das ist unmöglich. Die Kugel besteht aus Stahl, soweit ich das erkennen kann. Der hätte gegen die Urkräfte des Tores keine Chance.“
„Also – gehen wir weiter?“
„Was sonst?“
Sie schienen einen automatischen Türöffner zu passieren, denn vor ihnen bildete sich lautlos eine runde Öffnung in der Kugel, indem Stahllamellen wie die Irisblende einer Kamera von ihrem Mittelpunkt aus zurückwichen.
„Das Ding ist begehbar!“, stellte Xij fest.
Gleich darauf standen sie an der Wandung der Kugel, direkt unter der Öffnung. Das ganze Konstrukt saß massiv auf der Pyramidenspitze auf. Matt tastete über die Oberfläche. Das Material fühlte sich tatsächlich wie Stahl an.
Dann schauten sie vorsichtig in den Bauch der Kugel, insgeheim darauf gefasst, dass sich wieder ein Schwarm Robotwespen auf sie stürzen könnte.
Das Innere der
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