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Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Titel: Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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mir!“
    Auf einem Monitor lief die Aufzeichnung der Torkamera. Aus schmalen Augen beobachtete Rulfan das große, langgliedrige, bernsteinfarbene Wesen mit den Tentakeln am Kopf und den dürren und geschienten Gliedern. Wer um alles in der Welt mochte das sein? Ein Mutant? Ein Außerirdischer?
    „Es war viel zu leichtsinnig von Patric, zu diesem exotischen Gelben hinauszugehen!“, brummte Basti.
    „Viel zu leichtsinnig von mir, ihm das zu gestatten“, erwiderte Rulfan. „Aber alles Jammern bringt uns jetzt nicht weiter. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Frage: Wie kriegen wir es da wieder raus?“
    „Auf dem Weg zu einer Antwort sollten wir uns erst einmal fragen, mit was für einem Gegner wir es zu tun haben“, ließ sich Sir Leonard Gabriel vernehmen. „Er kennt Matthew Drax, soviel steht fest.“
    „Und er muss auch mit ihm gesprochen haben“, führte Rulfan die Überlegung weiter. „Sonst hätte er weder meinen alten Kampfnamen noch die Lage von Canduly Castle gekannt.“
    „Offensichtlich wusste er sogar, wie du aussiehst“, sagte Sir Leonard. „Er vergewisserte sich nicht, ob es sich wirklich der Burgherr handelte, als Patric im Mimikrypter-Anzug aus dem Gittertor trat. Er paralysierte ihn sofort mit dieser erstaunlichen Waffe und trug ihn weg. Weil er ihn für dich gehalten hat, und das konnte er nur auf Grund des Aussehens tun.“
    „Nun bin ich ja nicht gerade schwer zu erkennen“, sagte Rulfan. „Hier in Scootland laufen nicht viele Albinos herum.“ Er schnaufte. „Was mich viel mehr beschäftigt, ist die Frage, was mit Matthew geschehen ist. Der Kerl muss mit falschen Karten gespielt oder das, was er wissen wollte, aus ihm herausgeprügelt haben. Matt würde einem Typen, der mich entführen will, doch nicht freiwillig helfen.“
    „Aber warum hat es auf dich abgesehen?“, warf Calora Stanton ein. „Ist es etwas, das er haben will? Vielleicht eine Entwicklung aus dem Hort des Wissens?“
    „Glaube ich nicht“, sagte Damon Tsuyoshi. „Matt weiß doch gar nicht, was wir hier entwickeln.“
    Rulfan hörte nur noch mit halbem Ohr hin. Ein eisiger Schrecken durchzuckte ihn.
    Das Superior Magtron!
    War es das, was der Fremde wollte? Matt wusste von dem mächtigen Werkzeug, das auch als Waffe zu gebrauchen war; schließlich hatte er selbst es ihm, Rulfan, anvertraut.
    Jetzt steckte der Albino in einer Zwickmühle. Einerseits glaubte er zu wissen, was der Fremde wollte, andererseits hatte er geschworen, niemandem vom Superior Magtron zu berichten.
    Die Gespräche der anderen drangen allmählich wieder zu ihm vor. Sie spekulierten über die Herkunft des Fremden.
    „Es muss ein Außerirdischer sein“, beharrte Damon Tsuyoshi. „Habt ihr gesehen, wie seine Waffe arbeitete? Kein Strahl, kein Blitz, kein Schuss – und trotzdem kippte Patric um wie schockgefrostet. Das kann keine irdische Technologie sein.“
    Claudius Gonzales nickte. „Dafür spricht auch das Exoskelett. Wir vom Mars haben welche getragen, um die höhere Schwerkraft der Erde auszugleichen. Vielleicht kommt auch er von einem Planeten mit geringerer Gravitation. Und nicht zuletzt: Er kann mit einem Raumschiff umgehen, auch wenn es nicht sein eigenes ist.“
    Sekundenlang herrschte betretenes Schweigen. Auf dem Bildschirm trug der fremde Exot den armen Patric Pancis bereits zum dritten Mal zum Shuttle.
    „Mutant oder Außerirdischer – wichtig ist, was er vorhat.“ Rulfan blickte in die Runde. „Er wollte mich offensichtlich entführen. Und nachdem er die Verwechslung bemerkt hat, überlegt er, wie er nun weiter vorgehen soll.“ Der Burgherr trat an die Tür, die zu einem kleinen, mit Monitoren und Armaturen vollgestopftem Raum führte. „Steht das Shuttle immer noch an gleicher Position?“
    „Nein“, sagte einer der Retrologen am Ortungsgerät. „Er hat sich gerade in Bewegung gesetzt und fliegt in einer weiten Schleife auf nordöstlichem Kurs.“
    Rulfan stieß einen Fluch aus. „Versuchen wir, Funkkontakt zu ihm aufzunehmen!“
    Sofort nahm einer der Technos am Funkgerät Platz – eine Hinterlassenschaft Meinhart Steintriebs – und probierte es auf verschiedenen Frequenzen. Doch kein einziger Funkruf wurde beantwortet.
    Ratlosigkeit herrschte jetzt im Hort des Wissens. Bis Rulfan eine Entscheidung traf: „Ich werde mich gegen die Geisel austauschen lassen“, verkündete er, „und ihn fragen, was er von mir will.“
    Zwei Begriffe gingen ihm dabei um den Kopf: Superior Magtron – dessen Versteck er

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