Maechtiger Samstag
sorgen, dass Samstag sonst nichts machen kann. Ich meine, es ist ja gut und schön, die Verteidigungen zu stärken, aber was ist, wenn sie das Haus irgendwo anders untergräbt, an einer Stelle, von der wir nicht einmal etwas ahnen?«
Die drei Marschälle nickten beifällig. Angriff war die beste Verteidigung, soweit es sie betraf.
»Ich stimme zu, dass man sich um Samstag kümmern muss«, sagte Dame Primus. »Aber unsere oberste Priorität muss es sein, das Haus zu verstärken! Es ist nicht vorgesehen, dass es auf diese Weise untergeht! Ich kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, also musst du einen Teil der Arbeit übernehmen. Sobald die Region des Hauses, die sich in unserer Hand befindet, gesichert ist, können wir darüber reden, Teil Sechs meiner selbst zu befreien und Samstag zur Rechenschaft zu ziehen. Vorher nicht!«
»Sie können nicht an zwei Orten gleichzeitig sein«, wiederholte Arthur nachdenklich, beinah wie zu sich selbst.
»Wie bitte?« Dame Primus beugte sich ein wenig vor, wie um Arthur besser zu hören.
»Sie können nicht an zwei Orten gleichzeitig sein«, sagte Arthur laut. »Dennoch haben wir zusammen fünf Schlüssel, und Sie waren einmal fünf getrennte Wesen. Ist es Ihnen möglich, zwei aus sich zu machen?«
Dame Primus runzelte die Stirn.
»Ich meine zwei von Ihnen, mit einer gleichmäßigen Durchmischung aller Vermächtnisteile«, fügte Arthur hastig hinzu. Die waren nämlich sehr unausgeglichen, manche geradezu gefährlich. Den schlangenhaften, voreingenommenen Teil Vier beispielsweise wollte er nie wieder für sich allein erleben.
»Möglich ist es«, sagte Dame Primus gedehnt. »Aber ganz und gar nicht empfehlenswert. Es wäre viel vorteilhafter, wenn –«
»Und Sie können sich anschließend wieder vereinigen?« Arthur war nicht bereit, den Gedanken so leicht fallen zu lassen.
Dame Primus nickte steif.
»In Ordnung, dann können Sie sich in zwei aufteilen, und jede Hälfte kann zwei Schlüssel nehmen und reparieren gehen, was immer repariert werden muss«, sagte Arthur. »Oder, he, Sie könnten sich in vier aufteilen und mit je einem Schlüssel –«
»Ich werde mich nicht derartig teilen!«, unterbrach Dame Primus ihn aufgebracht. »Damit böte ich Samstag ein leichtes Ziel – oder gar dem Pfeifer, dem es durchaus gelingen könnte, einen solchen Bruchteil meiner selbst zu überwinden und die Schlüssel unserer Gewalt zu entreißen!«
»Dann eben zwei«, lenkte Arthur ein. »Dame Primus und Dame … äh … Zwei?«
»Secundus«, flüsterte Scamandros.
»Das ist keine gute Idee, Arthur«, warnte Dame Primus. »Meine Macht um die Hälfte zu verringern ist äußerst töricht. Und falls du glaubst, das wird es dir ermöglichen, in dein Sekundäres Reich zurückzukehren, dann vergisst du, deine eigene Transformation zu berücksichtigen und die Auswirkung, die –«
»Ich habe nicht vor, nach Hause zu gehen«, schnitt Arthur ihr gelassen das Wort ab. »Wenigstens noch nicht. Wie ich schon sagte, wir müssen uns um Erhabene Samstag kümmern. Das bedeutet zuallererst die Befreiung von Teil Sechs des Vermächtnisses, also sagen Sie mir bitte: Wissen Sie, wo er ist? Ich weiß, dass Sie Ihre anderen Teile spüren können.«
Dame Primus straffte sich.
»Teil Sechs meiner selbst befindet sich definitiv irgendwo innerhalb des Oberen Hauses. Ich weiß nicht, wo genau, und ich habe kein Mittel, es herauszufinden. Der Zugang zum Oberen Haus ist uns durch zauberische Mittel verwehrt. Augenblicklich fahren keine Aufzüge dorthin, es existiert keine Telefonverbindung, und die Vordertür ist fest verschlossen. Deshalb noch einmal: Selbst wenn es in unserem vordringlichsten Interesse läge, dass du dich dorthin begibst, so ist es doch nicht möglich, und du tätest besser daran, mir zu helfen, statt dumme – das heißt naive – Vorschläge bezüglich einer Teilung meiner Person zu unterbreiten.«
»Es gibt gar keinen Weg?«, vergewisserte sich Arthur. »Was ist mit der Unwahrscheinlichen – nein, dazu müsste ich schon einmal dort gewesen sein. Das Gleiche gilt für den Fünften Schlüssel …«
»Wie gesagt, es gibt keinen Weg«, sagte Dame Primus mit Nachdruck. »Was wieder einmal veranschaulicht, dass ich es am besten weiß. Du darfst nicht vergessen, dass du zwar der Rechtmäßige Erbe bist, aber vor nicht allzu langer Zeit noch ein einfacher sterblicher Junge warst. Niemand kann von dir erwarten, dass du die Weisheit besitzt –«
Arthur schenkte ihr keine Beachtung mehr,
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